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Mittelschwere Bergtour Von Nesselwängle auf den Gimpel (2.173 m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 3. Januar 2009.

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  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny im Allgäu
    Einer der großen Klettergipfel des Tannheimer Tales auf seiner einfachsten Route. Kurzweilig und lohnend mit grandioser Aussicht vom Gipfel.

    Tour-Bewertung:


    [​IMG] Gehzeit: ca. 4 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] Strecke: ca. 7 km / ca.1100 Hm
    [​IMG] Schwierigkeit Fels I-II
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Thom, Hans-Jürgen

    Die schöne Felsgestalt mit den zum Teil senkrechten Felsabstürzen nach Norden, Westen und Süden und dem wild zerklüfteter Ostgrat ist wohl der beliebteste Kletterberg im Tannheimer Tal. Neben den zahlreichen Kletterrouten führt auch ein Normalweg auf den Gipfel des Gimpel. Leider habe ich von damals nur wenig Fotomaterial und dieses ist auch von nicht allzu guter Qualität. Da die Besteigung des Gimpels recht rasch durchzuführen ist, bieten sich Tourenkombinationen mit den umliegenden Gipfeln an (Kellenspitze, Rote Flüh oder Friedberger Klettersteig). Vorab sei noch erwähnt, dass für die Besteigung des Gimpels ein Helm ratsam ist, da es unterhalb der Südwand, deren Fuß beim Anstieg kurz gequert werden muss, wie auch in der Aufstiegsrinne zum Ostgrat häufig zu Steinschlägen kommt.

    Wie auch bei der Begehung des Friedberger Klettersteig, ist unser Ausgangspunkt der Parkplatz kurz vor Nesselwängle im schönen Tannheimer Tal. Auch der Anstieg zum großen Gimpelhaus ist derselbe wie bei der Tour über den Friedberger Klettersteig, weshalb ich hier auf eine ausführliche Beschreibung verzichten möchte. Außerdem ist der Weg mehr als ausreichend gekennzeichnet und zahlreiche Wegweiser helfen auch den orientierungslosesten Alpentouristen das Gimpelhaus zu erreichen. Aufgrund der teilweise enormen Besucherzahl dieses Gebietes ist es von Vorteil, so früh als irgendwie möglich am Berg zu sein. Wir waren an diesem Tag um 7.15 Uhr auf dem Gipfel des Gimpels (ALLEIN !!!). Nun aber wieder zurück zur Tour. Nach gut einer dreiviertel Stunde Aufstieg erreichen wir das Gimpelhaus, das noch still und friedlich im Morgendunst schlummert. Wir verlieren keine Zeit und machen uns auf dem oberen Steig in Richtung Hochkar, welches herrlich zwischen den gewaltigen Felsklötzen liegt. Dabei lassen wir die kleine romantische Tannheimer Hütte rechter Hand zurück und folgen links dem Weg Richtung Judenscharte. Auf halbem Weg dorthin queren wir rechts das große Geröllfeld hin zur Einstiegsrinne. Diese Variante ist etwas unangenehmer zu laufen, jedoch entzieht man sich so mehr oder weniger der Steinschlaggefahr. Nun durch die markante Einbuchtung auf Steigspuren empor und weiter durch die teils steile Rinne (II), die auch gleichzeitig die Schlüsselstelle im Normalanstieg bildet.

    [​IMG]

    Am Ausstieg der Rinne, links die wuchtigen Südostwände des Gimpels. Wir setzen unseren Weg über die rechts unten im Bild erkennbaren Grasbüschel fort. Von hier ab bis hoch zum Ostgrat bewegen sich die Kletterschwierigkeiten meist im I. Grat.

    [​IMG]

    Blick auf die mächtigen Felswände des Gimpels, wir befinden uns kurz unterhalb des Ostgrates.

    [​IMG]

    Oben auf dem Ostgrat angekommen. Der Gipfel mit Kreuz ist schon zum Greifen nahe. Es ist gerade mal kurz nach 7 Uhr morgens, Traumwetter, keine Menschenseele weit und breit. Bergsteigerherz, was willst du mehr. Noch schnell Schuhe binden und weiter geht es.

    [​IMG]

    Mein Dad auf dem Gipfel des Gimpels, wir verweilen nur recht kurz, da wir von hier aus schon die anstürmenden Menschenmassen erkennen können, die in der Mehrzahl einen Ausflug auf das Gimpelhaus oder auf die Rote Flüh anstreben.

    [​IMG]

    Panoramablick hinüber zum Hochvogel. Leider etwas unscharf. Der Abstieg erfolgt über den gleichen Weg wie der Aufstieg. Da wir noch recht früh dran sind, entschließen wir uns kurzer Hand die Tour über Rote Flüh und Friedberger Klettersteig auszuweiten. Bei dieser Variante muss man nochmal zusätzliche zweieinhalb Stunden einplanen.

    [​IMG]

    Blick im Anstieg zur Roten Flüh hinüber zum formschönen Gimpel. Unten am Bildrand ist die Judenscharte gut zu erkennen. Am Gipfel der Roten Flüh angekommen müssen wir feststellen, dass dieser Berg einfach nur hoffnungslos überlaufen ist. Schnell steigen südseitig hinab in Richtung Friedberger Klettersteig. Leider ist auch hier schon ordentlich was los.

    [​IMG]

    Passage im kleinen Klettersteig, der sich von der Rote Flüh und bis hinauf auf den Gipfel des Schartschrofen schlängelt. Richtig interessant wird es jedoch erst beim Einstieg zum Schartschrofen. Leider bleibt uns diese stahlversicherte Genusskletterei an diesem Tag verwehrt, da sich ein wenig sportlicher Mittvierziger, der an akuter Selbstüberschätzung zu leiden schien, so unglücklich im Steig fest hing, dass weder Leute von oben noch von unten sich an ihm vorbeischlängeln konnten. Dieser "Ausnahmesportler" wurde später sogar mit dem Hubschrauber aus der Wand geflogen, kaum zu glauben. Allerdings hatten wir keine Lust so lange zu warten. Wir entscheiden uns den Schartschrofen auf der Nordseite zu umgehen. Dies ist eine nicht unanstrengende Unternehmung. Zuerst geht es über ein blockiges Geröllfeld hinab in Richtung Otto-Mayr-Hütte und später muss ein steiler Grashang weglos wieder aufgestiegen werden. Oben auf der Grasschulter angekommen treffen wir auch gleich wieder auf unseren Wanderpfad. Von dort aus geht es in leichtem Bergab über schöne Wiesen zurück zum Auto.

    [​IMG]

    Blick zurück auf eine tolle Tour. Ganz im Hintergrund ist der Gimpel erkennbar. Rechts davor die Rote Flüh und links der Schartschrofen.

    [​IMG]

    Blick vom "Adlerhorst" hinab auf den zauberhaften Haldensee, der an heißen Tagen zu einem erfrischenden Bad einlädt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. Juni 2014
  2. Johannes

    Johannes Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Schön geschrieben und schöne "alte" Bilder.

    Klingt nach einer schönen Tour .. :sunny:
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 19. Oktober 2009
  3. Jens

    Jens Registrierter Benutzer

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    Ja, die älteren 'analogen' Fotos haben ein schönes 'gute-alte-Zeiten-flair'.

    Ist es auch, wenn man einen günstigen Zeitpunkt erwischt.
    Entweder sehr früh aufbrechen, wie Thom mit Dad oder in der fortgeschrittenen Nachsaison.
    In den Tannheimern muss man halt etwas 'antizyklisch' vorgehen.

    Die nachstehenden Bilder entstanden gestern und sollen als kleine Ergänzung zu Thoms netten Tourbericht angesehen werden:

    1_frostiger_Start.jpg
    Etwas frostiger Tourauftakt bei Nesselwängle.

    2_Gimpelhaus.jpg
    Im zweiten Novemberdrittel ist es in den Tannheimern ziemlich ruhig geworden.
    Das sonst bevölkerte Gimpelhaus hat geschlossen (oder 'ist geschlossen' ? 'isch zua' wollte ich nicht schreiben).

    3_Judenscharte.jpg
    Erstes Tagesziel ist der Gimpel.
    Zugang vom Gimpelhaus Richtung 'Sättele'.



    4_Einstieg_Gimpel.jpg
    Einstieg Normalweg Gimpel.
    Helm sinnvoll.
    Die oft zitierte Redewendung 'für Geübte unschwierig' dürfte auch hier gelten.
    Viel schwieriger als 'I' wird's auf dem Normalweg eigentlich nirgends.



    5_Gimpel_untere_Rinne.jpg
    Die untere grasdurchsetzte Aufstiegsrinne.



    6_Gimpel_Mittelteil_Gehgelaende.jpg
    Gehgelände im Mittelbereich.



    7_Gimpel_Ostgrat.jpg
    Weiter geht's auf den Ostgrat.



    11a_Gimpel_oben.jpg
    In meist hübscher I-Kraxelei hinauf zum Gipfel.



    13a_Gimpel_Allgaeuer.jpg
    Oben auf dem Gimpel: Rote Flüh und Allgäuer.



    18a_Gimpel_Rote_Flueh_Schartschrofen.jpg
    Gimpel: der weitere Tourverlauf: links Rote Flüh, rechts unten der Schartschrofen.
    In Gratmitte der den Kletterern vorbehaltene Gilmenkopf.



    16_Gimpel_Schartschrofen.jpg
    Gimpel: Schartschrofen, auf den der Friedberger Klettersteig hinauf führt.



    15b_Tannheimer_Tal_Einstein.jpg
    Gimpel: Blick ins Tannheimer Tal mit dem etwas eigenbrötlerischen Einstein, der sich nicht so recht ins Reihum der anderen Gipfel einfügen möchte.



    19_Gimpel_West.jpg
    Gimpel: Blick nach NW Richtung Füssener Jöchle.
    Heute fast menschenleer, sonst eher Massenveranstaltung.
    Bei meiner Tour war ich auf allen drei Bergen (Gimpel, Rote Flüh und Schartschrofen) allein am Gipfel.



    20_Kellespitze_Westgrat.jpg
    Gimpel: Kellespitze-Westgrat



    21_Gimpel_Abstieg.jpg
    Abstieg vom Gimpel runter ins Gimpelkar auf dem Normalweg.



    22_RF_aus_Judenscharte.jpg
    Unten im Kar geht's gleich rüber zur benachbarten Roten Flüh.



    23_RF_Einstieg.jpg
    Einstieg Rote Flüh.



    25b_Gimpel_Kelle_von_RF.jpg
    Rote Flüh: Blick auf Gimpel (links) und Kellespitze.



    26_Hochwiesler.jpg
    Rote Flüh: Der bei Kletterern beliebte Hochwiesler, eigentlich nur ein östlicher Gratausläufer der Roten Flüh.



    27_weiterer_Wegverlauf.jpg
    Rote Flüh: Blick nach W auf den weiteren Tourverlauf.</zur>
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. Januar 2014
  4. Jens

    Jens Registrierter Benutzer

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    29_RF_Allgaeuer.jpg
    Rote Flüh: Blick nach SW mit Hochvogel als Orientierungspunkt.



    30_RF_Buegeltritte.jpg
    Zwischen Roter Flüh und Schartschrofen: die Eisenbügel-Leiter.



    31a.jpg
    Gilmenkopf (halblinks) und Schartschrofen.



    32_Gilmenkopf.jpg
    Gilmenkopf (wird südseitig umgangen)



    33_Schartschrofen.jpg
    Schartschrofen



    34_FDB_KS.jpg
    Von der Gelben Scharte aus setzt der 1974 erbaute Friedberger Klettersteig hinauf auf den Schartschrofen an. Heute würde man den KS wahrscheinlich etwas 'sportlicher' konzipieren.
    Ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn der Drang zum Bau ständig neuer Klettersteige etwas abflauen würde ...



    35_Im_KS.jpg
    Unterwegs im Friedberger Klettersteig.



    35b.jpg
    Im Friedberger Klettersteig: Rückblick auf Gimpel (links) und Rote Flüh.



    36_RF_Gilmenkopf.jpg
    Im Klettersteig: Rückblick auf Rote Flüh und Gilmenkopf.



    38_Gipfel_Schartschrofen.jpg
    Oben auf dem Schartschrofen.



    38a_Abstieg_Schartschrofen.jpg
    Abstieg vom Schartschrofen nach W durch einen Latschengürtel.


    39_Rueckweg.jpg
    Rückweg bei bereits tiefstehender Sonne.


    40_Rueckblick_RF.jpg
    Gilmenkopf, Rote Flüh und Hochwiesler im späten Licht.



    IMG_7084.jpg
    Der abendliche Nebel legt sich über das Tannheimer Tal.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. Januar 2014
  5. Alpenindianer

    Alpenindianer Registrierter Benutzer

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    Werdenstein
    In Nesselwängle vor der Kirche zum Parkplatz unterhalb Hotel Berghof (3 Eur) und über Gimpelhaus entlang der Wand zum Einstierg Normalweg 422. Über leichte Kletterei I (Helm!!!) in den Sattel und über Ostrgrat zum Gipfel. Ankunft 8 Uhr 45. Abstieg dito. Schöne Halbtagestour.
     
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