Empfohlen Mittelschwere Bergtour Über des Westgrat des Tegelbergs hinauf zum Branderschrofen (1.880m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 19. Mai 2024.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny im Allgäu
    Die wohl lohnendste Route hinauf zum Branderschrofen - ruhig, urig, aussichtsreich.

    Tour-Bewertung:


    [​IMG] ca. 4,5 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1.200 Hm / 14 km
    [​IMG]Schwierigkeit bis II / T4-5
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG]Tourengänger: Franzi, Thom

    So wirklich aufgefallen ist mir der Westgrat des Tegelberges eigentlich erst vor wenigen Jahren, als ich mit Franzi während der apokalyptisch anmutenden Coronazeit (komplett leere Parkplätze an den Schlössern, kein Wanderbetrieb, keine Menschenseele auf der Marienbrücke) dem kleinen Älpelekopf und Thomasgassenkopf einen Besuch abgestattet habe. Der Blick vom Gipfel des Älpelekopf auf den hier vorgestellten Grat war für mich damals sehr eindrücklich und faszinierend, zieht dieser Grat doch direkt von der berühmten Marienbrücke weg in feiner Linie hinauf zum Tegel Berghaus. Und auch wenn die Runde mitten im völlig überlaufenen Touri-Gebiet liegt, findet man an diesem Grat noch Einsamkeit und ursprüngliche Berglandschaft, ein wirklich lohnender Mix aus schönem Gelände und herrlicher Aussicht. Jedoch sollten die Anforderungen der Tour nicht leichtfertig unterschätzt werden: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, vernünftige Ausrüstung und Erfahrung in alpiner Umgebung sind ein unverzichtbares Muss für eine gefahrlose Begehung - ansonsten lieber eine andere Aufstiegsroute hinauf zum Branderschrofen wählen. Generell lässt sich die Tour schon recht früh im Jahr begehen, wenn in den anderen Teilen der Ammergauer Alpen noch ordentlich Schnee liegt. Bei Restschneefeldern wird es aber schnell unnötig anspruchsvoll und mit unter gefährlich - lieber dann nochmal 2-3 Wochen vergehen lassen. Macht bei frühlingshafter Vegetation sowieso mehr Spaß. Ausgangspunkt für diese kleine Runde ist der Großer Parkplatz an der Tegelbergbahn. Von hier aus geht es schnellen Schrittes entlang der Pöllat in Richtung Hohenschwangau. Leider war die Pöllatschlucht wegen Felssturzgefahr gesperrt, so mussten wir etwas unattraktiver über die breiten Forstwege hinauf zur Marienbrücke ansteigen.

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    Klassischer Ausblick von der Marienbrücke hinüber zum Schloss Neuschwanstein. Dank unseres frühen Aufbruchs ist es auch heute für die Gegend wunderbar ruhig und einsam. Hinten rechts die Hornburg.

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    In der unteren Hälfte des Westgrates hat man die Wahl: entweder in vielen Serpentinen dem kleinen markierten Wanderweg folgen, oder etwas anspruchsvoller und steiler auf seichten Pfadspuren immer direkt an der Kammhöhe entlang.

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    Rasch wird mit zunehmender Höhe die Aussicht und das Wetter besser - so mögen wir das.

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    Das klobige Säulingmassiv grüßt von gegenüber. Halblinks der Hauptgipfel mit seiner nach rechts ziehenden, getürmten Ostgrat. Halb rechts im Hintergrund der 12-Apostel-Grat und Pilgerschrofen, davor der kleine Älpelekopf.

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    Traumtag. Nach etwa der Hälfte des Grates folgen wir einer kleinen Pfadspur, welche weiterhin den Grat verfolgt, in Richtung Tegelbergkopf. Der etwas breitere und markierte Wanderweg zieht nach links etwas absteigend hinüber in Richtung Gelbe-Wand-Steig.

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    Schöne kurze Kraxelstelle hinauf zur Grathöhe (II). Da kommt Laune auf.

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    Dann stehen wir vor dem kleinen Tegelbergkopf - er liegt etwas links oberhalb des Pfades und bietet ebenfalls schöne, wenn auch sehr kurze Kletterei im zweiten Schwierigkeitsgrad.

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    Weil es so schön war besteigen wir noch den ein oder anderen, weiteren oft ausgesetzten Felsturm. Gutes Training für die anlaufende Bergsaison. Danach kehren wir stets zu den Pfadspuren zurück, welche uns ohne jegliche Orientierungsschwierigkeit hinauf zum völlig überrannten Tegelberghaus - was für krasse Gegensätze die Berge doch bieten.

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    Branderschrofen direkt voraus. Das Gelände wird nun recht zahm, der Verkehr nimmt mit jedem voran schreitenden Meter exponentiell zu. Aber auch dies kann den wirklich herrlichen Bergtag nicht trüben.

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    Blick vom Gipfel des Brandschrofens zu Säuling und den Tannheimer Bergen.

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    Und über den oberen Ostgrat hinweg Richtung Geiselstein und Hochplatte.

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    Für den Abstieg vom Brandschrofen entscheiden wir uns für den "Pistenweg" über die Rohrmoos-Alpe. Hier lässt sich gut Tempo machen. Ein kurzen Blick Richtung Finger gönnen wir uns dennoch.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. Juni 2024
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