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Empfohlen Klettern Bschießer Südkante (VI-)

Dieses Thema im Forum "Klettern & Bouldern" wurde erstellt von Tobias, 6. Juli 2014.

  1. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny-Maierhöfen/Reutlingen
    Kleine, lohnende Kletterei mit drei deutlichen (kurzen) Schlüsselstellen. Rest ziemlich einfach.

    [​IMG] Gehzeit gesamt ca. 6h
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1000Hm/140 Klettermeter
    [​IMG] Schwierigkeit UIAA VI-
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Jo, Thom, Tobias


    Nachdem am Samstag auch Nichtfußballer diverse WM-Wehwehchen kurieren mussten, gings am Sonntag umso motivierter an einen feinen Allgäuklassiker, der auch gern in Kombi mit einer April- oder Maiskitour angegangen wird - das entschädigt dann wohl für die kurzen Klettermeter. Uns hats super gefallen, zumal Wetter, Aussicht und erfreulich wenig abgespeckter Stein zu überzeugen wussten ... Am Sattel zwischen Ponten und Bschießer folgt man den deutlichen Trittspuren in die Südseite und überquert bald ansteigend eine auffallende Geröllzunge zum Kantenbeginn.

    Die 4 Seillängen: Vom Muniring etwas links der Kante rechtshaltend einfach hinauf (ca. II; keine Sicherungen). Bald weisen die beiden ersten Haken den Weg über eine kleine Stufe hinauf zum großzügingen Stand: Leicht rechts raustreten, langmachen und hochstemmen/ziehen (V-). Bisher ungefähr 20 Meter.

    Gleich vom Stand weg die Schlüsselstelle, eine kurze Linksquerung an einem abdrängenden Wulst. Gerade hoch (Alte Haken in Riss, der sich gut greifen lässt), klippen und nach links. Gutes Anstehen hilft hier weiter, auch beim Finden der durchaus soliden Griffe. Gleich zweiter Haken, geschafft (VI-). Sofort leichter (IV) und dritter Haken. Dann in Genusskletterei (III) weiter versichert empor. Etwas nach rechts - Zwischenstand an zwei alten Normalhaken möglich (ausbaufähig) - oder durchsteigen (III-IV), zum Schluss Gehgelände auf rechtsseitigem Band. Stand unter auffälliger Verschneidung. 40 Meter.

    Nun nach links zur Kante und schön empor (III-IV; ein Haken; gut mit Schlingen erweiterbar). Luftiger, aussichtsreicher Stand mit Wandbuchdose. 25 Meter.

    Wieder direkt vom Stand die letzte anspruchsvollere Passage - ein schön zu kletterndes kurzes Wandl mit anschließendem Spreizschritt nach rechts. (V+; größere Personen können den ersten Haken vom Stand bereits klippen. Gute Griffe und Tritte.) Hinauf auf ein Band und in leichter Kletterei (bis III, ein alter Haken, gut erweiterbar) bis zum Stand im Gehgelände. 55 Meter. Kletterzeugs weg, Bergschuhe an und einfach (kurz I) auf den Gipfel.

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    Auf dem Weg zur Kante.

    Zur Aussicht muss nichts mehr gesagt werden.

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    Bschießer Südkante.

    Der Einstieg erfolgt von links.

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    Vorbereitungen.

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    Die ersten leichten Meter ...

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    ... leiten zu einem kleinen Aufschwung (V-). Danach großzügiger Stand auf breitem Band.

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    Einstieg Schlüsselstelle (VI-).

    Etwas gerade empor, dann 3-4 Meter nach links.

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    Nach der top gesicherten Schlüsselstelle folgt sehr steile, ausgesetzte Genusskletterei (IV, dann III). Diese Länge ist weiter gut eingerichtet.

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    Standplatz und weiterer Kantenverlauf.

    Hier nicht gerade in die Verschneidung, sondern nach links an die Kante. Schaut erst beeindruckend aus, ist aber meistens III. Ein Haken auf 25 Meter, der sich bei Bedarf aber durch Schlingen ergänzen lässt. Vor uns eine weitere Seilschaft.

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    Wie gesagt nach links an die Kante und gleich gute Köpfleschlinge.

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    In schöner Kletterei (III, ganz kurz gegen IV) nach oben.

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    Letzte etwas schwerere Stelle (V+)

    Wieder direkt vom luftigen Stand gehts an gutem Fels nach oben - gefühlt die schönste Passage der Tour.

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    Ausstieg Fünferstelle, ...

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    ... dann wirds schnell leichter.

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    Variabel zum letzten Stand, kaum mehr schwerer als III.
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    Das Ende der Kletterei.

    Im Gehgelände zum Gipfel (ganz kurz I).

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    Gipfel Bschießer.

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    Wegloser Abstieg durch üppiges Gras. Im Winter sind wir hier mit Ski/Board rauf.

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    Zuletzt bearbeitet: 9. August 2014
    Thom gefällt das.
  2. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Nach nunmehr 10 Jahren ging es gestern wieder hinauf zur schönen Südkante des Bschießers. Allerdings erfolgte dieses mal der Anstieg zunächst zu Fuß hinauf bis zur Stuibensennalpe, anschließend mit Skiern über guten Firn weiter zum Einstieg hinab zur Südwand - hier Skidepot - und weiter per pedes unter die markante Kletterkante. Dann über die 4 hübschen Seillängen hinauf in Richtung Gipfel, wobei mir die mittlerweile etwas abgespeckte Schlüsselstelle deutlich härter vorkam wie vor 10 Jahren (liegt wohl am fortschreitenden Alter). Die Felsqualität ist für Allgäuer Hauptdolomit beeindruckend gut, die Kletterei macht wirklich Spaß und ist zu keinem Zeitpunkt fade oder gar langweilig. Mit der gebotenen Vorsicht geht es dann über die steile und noch schneebedeckte Ostflanke des Bschießers zurück zum Skidepot und anschließend auf den Brettern, die die Welt bedeuten über geniale Firnhänge hinab zur Stuibensennalpe. Definitiv potential zum jährlichen Frühjahrsklassiker. Im folgenden noch ein paar visuelle Eindrücke zur Tour ...

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    Schwerstbepackt geht es vom Parkplatz bei Schattwald hinauf zur Stuibensennalpe ... und noch ein kleines Stückchen weiter, bis wir auf durchgehende Schneefelder treffen.

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    Über guten Firn dann mit den Skiern hinauf in Richtung Skidepot.

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    Geniale Aussicht in die Heimatberge.

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    Nur noch wenige Meter bis zu unserem Skidepot. Der Wegweiser am Wanderweg markiert den Übergang ins südliche Kar unterhalb der Bschießer Südwände. Trittsicherheit ist ab hier Grundvoraussetzung.

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    Abstieg zu Fuß unter die Südwände - wild, alpin, allgäuerisch. Unter dieser markanten Wand vorbei, anschließend geht es auf seichten Trittspuren (T4-5) hinauf zum Einstieg der Südkante.

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    Herrliche Kante voraus. Der Munring, welcher den Einstieg markiert, ist kaum zu verfehlen.

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    Blick vom 4. Stand hinab. Die Felsqualität ist durchwegs gut bis sehr gut - lecker!

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    Gipfel Bschießer. Nach vorsichtigem Abstieg über die schneebeladene Ostflanke zum Skidepot, lassen wir es auf den Skiern in nahezu perfekten Firn ordentlich krachen. Ein Hochgenuss ...
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. Mai 2024
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