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Empfohlen Mittelschwere Bergtour Schadona Rothorn (2.239m), Ross (2.226m) und Hochberg (2.324m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Manu, 12. Juli 2016.

  1. Manu

    Manu Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Spannende Bergtour über 3 wenig besuchte Gipfel des Lechquellengebirges - landschaftlich kaum zu toppen.

    Tour-Bewertung:

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    ca. 8,5 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1900 Hm / 18,5 km
    [​IMG] Schwierigkeit I / T5
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Manu, Thom

    Montage sind sicherlich niemandens Sache, abgesehen man kann einen dieser sonst eher stimmungsarmen Tage in den Bergen verbringen. Und wenn es dann noch über drei wenig besuchte aber absolut lohnende Gipfel des Lechquellengebirges geht, kann eine neue Woche kaum besser beginnen. Diese Tour lebt definitiv von den weglosen Anstiegen in steilem Gelände und den anmutigen Felsriesen rund um die Biberacher Hütte. Die Natur zeigt sich hier in Form von prachtvollen Alpenwiesen von ihrer schönsten Seite. Alleine das Erreichen der wundervoll gelegenen Biberacher Hütte sorgt schon dafür, dass dem Bergmensch als solchem das Herz aufgeht. Mit der Mohnenfluh, Braunarlspitze, Hochlichtspitze, Zitterklapfen, Kilkaschrofen, Hochkünzelspitze, usw. befindet man sich hier in bester Gesellschaft. Die Tiefblicke in alle Richtungen der Bergwelt sind kaum zu toppen. Das Lechquellenbebirge hat einfach was! Aber nun zum Wesentlichen. Unsere Tour startet bei dem direkt an der Straße gelegenen kostenlosen Parkplatz in Landsteg. Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Pflicht bei dieser Unternehmung.

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    Vom Parkplatz aus geht es über breite Wanderwege durch den Schandelstobel in breiten Kehren Richtung Biberacher Hütte empor. Wir gewinnen schnell an Höhe und haben schon bald beste Sicht auf unser heutiges erstes Ziel: das Schadona Rothorn. Die Felserhebungen rechts des Schadona Rothorn´s werden als Roßköpfe bezeichnet.

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    Wir folgen weiter dem Wanderweg Richtung Biberacher Hütte.

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    Nach 1 Stunde und 45 Minuten erreichen wir die Biberacher Hütte (etwas rechts der Bildmitte zu erkennen). Links der Feuerstein.

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    Auf unserem Weg haben wir stets tolle Ausblicke auf die umgebende Berglandschaft. Rechts der Giglturm, links davon die Hochkünzelspitze.

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    Kurz nach dem wir die Biberacher Hütte hinter uns gelassen haben queren wir links des Höhenweges in die üppige Vegetation. In wirklich gut gestuftem Gras bahnen wir uns den Weg in Richtung SW-Grat. Im Hintergrund die beeindruckende Felsformation des Feuerstein. Links oben im Bild Bratschenkopf und Bratschenwand.

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    Die letzten Meter vor dem Erreichen des SW-Grates. Auch hier ist das Steilgras noch top gestuft und gut gehbar. Die Steigung beträgt zwischen 25° und 30°.

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    Hier ist der Gratverlauf besonders gut einzusehen. Der im Weg stehende Felsaufbau wird rechtsseitig unschwierig umgangen. Danach kehrt man wieder auf den Grat zurück und folgt diesem bis kurz unter den Gipfelaufbau (dort wo der Grat gerade noch Sonnenstrahlen abbekommt).

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    Die letzten Meter vor der Querung unter dem Gipfelaufbau. Hier steilt das Gelände bis zu 45° und weist nicht mehr ganz die gutmütige Stufung des bisherigen Anstieges auf. Im Hintergrund die Biberacher Hütte mit Zitterklapfen und Kilkaschrofen.

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    Kurz unter dem Gipfelaufbau. Hier lässt sich die Steilheit ein wenig besser erahnen. Direkt vor uns das Heiterbergmassiv, im Hintergrund der Große Widderstein. Rechts im Bild ist noch leicht die Pyramide des Biberkopfes zu erkennen.

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    Nach der Querung steigen wir in steilem Gras-Schrofen-Mix durch eine Rinne Richtung Gipfel-Plateau empor. Direkt in der Bildmitte ist ein Felsausbruch zu erkennen. Dort hat man die Wahl ob man diesen rechts in schrofigem recht ausgesetzten Gelände umgeht oder direkt links an diesem vorbei steigt (auch wenn in diesem Bild nicht ganz eindeutig zu erkennen - die 5 bis 6 m lange äußerst steile Passage mit 60° ist durchaus mit II zu bewerten und stellt die klare Schlüsselstelle des Aufstieges dar!).

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    Das Gelände bleibt nochmals kurzzeitig steil und verzeiht keine Fehler. Von der Querung unterhalb des Gipfels bis zur Besteigung desselbigen ist absolute Vorsicht geboten. Besonders wenn das Gelände wie in unserem Fall noch feucht und rutschig ist.

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    Danach legt sich das Gelände wieder. Hier der Rückblick hinab zur Schlüsselstelle (Bildmitte links).

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    Am Gipfel des Schadona Rothorn´s. Rechts im Bild die Hochkünzelspitze. Diese hat Tobi erst in diesem Frühjahr als Skitour bestiegen - zur Tour. Wir genießen ein wenig die herrliche Aussicht und machen uns dann an den Abstieg über den SO-Grat.

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    Beim Abstieg über den Süd-Ost-Grat des Schadona Rothorn´s. Vor uns liegt der Verbindungsgrat zum Ross. Die Nordabbrüche des Rosses sind wirklich beeindruckend. Kaum können wir erwarten den Grat zu ersteigen.

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    Der Gratverlauf vom Schadona Rothorn zum Ross bleibt steil und verlangt weiter unsere volle Konzentration. Rasch erreichen wir den Gratgendarm der einen einfachen direkten Übergang verwehrt (direkte Überschreitung lt. altem AV-Führer II-III).

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    Wir umgehen den Gratgendarm kurzerhand und steigen nach diesem wieder am Grat an. Der Fels des Gendarms ist äußerst brüchig und zerfressen, daher passieren wir diese Stelle möglichst schnell. Eine Überschreitung wäre wohl sehr unangenehm.

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    Steigen am Grat. In moderater Steigung in schrofigem Gelände gewinnen wir wieder schnell an Höhe und erreichen bald den Grat des Rosses.

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    Ein wirklich faszinierender Mix aus Steilgrasflanken auf der einen Seite und mächtigen Felsabbrüchen auf der anderen. Wir folgen dem Grat bis zu seiner höchsten Erhebung - dem Ross (2.226m). Dahinter bereits zu erkennen - der Hochberg.

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    Am Gipfel des Rosses. Bestes Bergpanorama - von links nach rechts: Zitterklapfen, Kilkaschrofen, Schadona Rothorn, Schöneberg, Eferagrat, Hochkünzelspitze und Wasserkluppe. Auf Grund der herannahenden Gewitter halten wir uns nicht all zu lange am Gipfel auf und machen uns nach kurzer Rast wieder auf den Weiterweg.

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    Ein direkter Übergang zum Hochberg bleibt uns ebenfalls verwehrt. Der Grat bricht, wie links unten im Bild zu erkennen, ca. 30 hm ab. Ein direkter Übergang in brüchigstem Fels liegt je nach Führe im II-III Schwierigkeitsgrad (vgl. alter AV-Führer). Daher beschließen wir hinab zum Höhenweg zu steigen, um auf diesem folgend das Fürkele (Einschartung oben rechts) zu erreichen - direkt links daneben der begrünte Sattelkopf und das sogenannte Kilchli.

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    Im Hintergrund gut zu erkennen - das Fürkele. Von dieser Einschartung aus könnte man über den Weimarer Steig auch die Braunarlspitze erriechen. Wir verlassen den Höhenweg wieder und steigen direkt am steilen Grat auf den Sattelkopf.

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    Blick vom Sattelkopf auf das Kilchi (=Kirchli =kleine Kirche). Diese wird mit der nötigen Vorsicht relativ unschwierig (bis I) überschritten. Im Hintergrund ist der weitere Gratverlauf gut einzusehen. Von hier aus geht in ca. 45 Minuten auf den Gipfel des Hochberges.

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    Ausgesetzter Gratverlauf zum Hochberg - hier gilt nochmals volle Konzentration.

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    Das Gipfelkreuz des Hochberges. Rechts der Bildmitte der Große Widderstein, links der Hohe Ifen. Am Himmel türmen sich bereits die Gewitterwolken auf, daher fällt auch hier die Gipfelrast etwas kürzer aus als sonst. Rasch machen wir uns an den Abstieg über das Fellbachtobel nach Schröcken.

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    Unsere heutige Tour nochmals im Überblick.

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    Beim Abstieg vom Hochberg Richtung Fellbachtobel. Im Hintergrund die behäbige Mohnenfluh in ihrer ganzen Pracht. Beim Abstieg durch das Fellbachtobel gilt es nochmals die Konzentration zu halten - immer wieder kommen kurze, nicht ganz einfach zu passierende Stellen.

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    Nochmals die Mohnenfluh, links davon die Juppenspitze.

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    Nach dem wir die Fellalpe passiert haben, geht es auf dem Fahrweg weiter Richtung Schröcken. Und von dort aus entlang der Straße zu unserem Ausgangspunkt in Landsteg. Eine für uns besonders eindrückliche Tour neigt sich dem Ende zu.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 6. November 2019
    Kauk, Tobias und Thom gefällt das.
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