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Empfohlen Klettern Über die "Terrassenwanderung" (V) durch die Nordostwand des Falschkogels (2.388m)

Dieses Thema im Forum "Klettern & Bouldern" wurde erstellt von Thom, 1. Juli 2019.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny im Allgäu
    Recht homogene und schöne Wandkletterei in fast immer herrlich festem Fels. Absicherungen sind nicht immer ganz günstig angebracht. Der direkte Ausstieg zum Gipfel (150Hm bis III- in recht brüchigem Gestein) ist nur erfahrenen Bergsteigern anzuraten.

    [​IMG] Gehzeit ca. 2 Std. / Kletterei ca. 4 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 600 Hm / ca. 300 Hm Kletterei / ca. 5 km
    [​IMG] Schwierigkeit V
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Tobi, Franzi, Thom

    Diese kurzweilige Unternehmung eignet sich besonders für knallheiße Hochsommertage. Der südseitige Zustieg vom Hahntennjoch über die Steinkarscharte ist kurz und am frühen Morgen temperaturentechnisch noch erträglich. Die Kletterei findet in den Morgenstunden zumeist im Halbschatten statt, die 6 Seillängen sind recht homogen angelegt - allerdings hätte der ein oder andere Stand etwas "geschickter" gebohrt werden können. Die Felsqualität ist mal abgesehen vom 150 Meter hohen Runout sehr solide, die Kletterei ist durchwegs spannend und schön, die 5er Stellen sind keineswegs zu großzügig bewertet. In der 3. Seillänge sind die Schwierigkeiten am anhaltensten. Dennoch befindet sich das Ganze für den kletternden Bergsteiger noch im moderaten Bereich. Nach absolvieren der ersten 6 Seillängen empfiehlt es sich, die letzten 150hm auf Grund der enormen Brüchigkeit des Gesteins ohne Seil anzutreten. Wem dies zu heikel erscheint, der kann über ein sehr markantes Grasband zum NW-Grat hinausqueren und über festeres Gestein zum Gipfelkreuz aufgesteigen. Wir wählten an diesem Tag den steilen und exponierten Direktausstieg.

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    Bestens gelaunt geht es bei höllisch heißem Kaiserwetter vom Hahntennjoch in einer gemütlichen dreiviertel Stunde hinauf zur Steinkarscharte. Im Hintergrund der riesige NW-Grat des Muttekopfes, welcher die Klammenspitze und den Kögelnkopf trägt, wird wohl kaum jemals überschritten - dennoch ein faszinierendes Gebilde aus Fels und Schotter.

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    Ankunft in der Steinkarscharte. Links der nicht mehr ferne Gipfel des Falschkogels und hinten rechts die Kreuzspitzen. Wir steigen nordseitig in Richtung Anhalter Hütte ab, bevor wir an geeigneter Stelle ...

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    ... in Richtung der Falschkogel NO-Wand über recht rutschiges,steiles Geröll queren können.

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    Nach dem üppigen Winter 2018/2019 liegt unterhalb der Nordwand des Falschkogels noch ordentlich Schnee, welcher gutes Anstehen in den leichten Zustiegsschuhen erfordert. Ein Ausrutschen wäre sicher unangenehm.

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    Blick vom Einstieg in Richtung Nordwesten hin zum grasigen Tschachaun, welcher sich auch im Winter gut mit Skiern besteigen lässt.

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    Der Einstieg zur Terrassenwanderung ist gut markiert, bei viel Altschnee kann die Markierung (gelber Punkt) jedoch noch von der weißen Pracht verdeckt sein. Die ersten Meter sind gutgriffig und noch nicht allzu steil. Nach 20 Meter kommt bereits die erste Schlüsselstelle, eine markante Felsnase (V), welche links herum etwas eigenwillig umklettert wird.

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    Der Stand nach der 1. Seillänge liegt auf einem bequemen Band. Die zweite Seillänge gestaltet sich ähnlich schön wie die erste. Zunächst gerade hoch zu einer weiteren Felsnase, welche dieses mal von rechts her erklommen wird (V-). Anschließend einige Meter empor bis halb rechts etwas kraftvoller über eine bombenfeste Piazschuppe (V) zum Stand geklettert wird.

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    Der zweite Stand ist gerade als 3er-Seilschaft etwas unbequem. Die folgenden 3. Seillänge ist aber absolut herrlich zu klettern. Vom Stand weg kurz über platten Felsen queren, danach über die seichte Verschneidung in bestem Fels steil empor (V). Nächster Stand wieder auf gemütlichem Band (Terrasse).

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    Die 4. Seillänge ist äußerst abwechslungsreich und folgt in schöner Linie den natürlichen Gegebenheiten (IV+).

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    Oberer, herrlich zu kletternder Teil der 4. Seillänge. Die 5te Seillänge liegt im 3. Grad und ist recht kurz.

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    Auch die 6. Seillänge ist bis auf ein kurzes Verschneidungsstück (IV-) nicht mehr all zu kompliziert. Der 5. Schwierigkeitsgrad wird hingegen der Topo von uns nicht mehr erreicht. Eventuell gibt es eine Variante über die hier im Bild rechts zu sehenden Kante.

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    Letzter kräftiger Zug (IV-) hin zum 6. Stand, welcher etwas versteckt links hinter dem linken Felsturm liegt.

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    Gegenüber thront die Namloser Wetterspitze - schöner Wander- aber auch Skitourenberg,

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    Danach heißt es für uns - Seil wegpacken. Die nächsten 150hm geht es ohne Seil auf der optisch günstigsten Route hinauf zum Gipfel des Falschkogels.

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    Das Gelände ist teils wild und brüchig, zudem nicht immer ganz übersichtlich.

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    Schlüsselstelle ist hierbei eine Steilrinne (III-), welche an nicht immer verlässlichen Griffen in sehr starker Exposition durchstiegen wird. Danach legt sich das Gelände rasch und wir ...

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    ... erreichen schließlich den Gipfel des Falschkogels - dank wochentags haben wir diesen sogar für uns. Im Hintergrund die Gipfel von Maldongrat und Gabelspitze.

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    Über den kurzweiligen Normalweg geht es rasch hinab in Richtung Hahntennjoch. Bestimmt werden wir zur Nordwand des Falschkogels zurück kehren, um uns auch noch die anderen Routen anzusehen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. September 2019
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