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Mittelschwere Bergtour Überschreitung Grubachspitze (2.110m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 20. Oktober 2013.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny im Allgäu
    Klasse Überschreitung des beliebtesten Gipfels in der Roßkargruppe. Besonders genussreich wird die Tour erst nach dem Besuch der Grubachspitze.

    Tour-Bewertung:

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    ca. 7,5 Stunden.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1.300 Hm / 14,5 km
    [​IMG] Schwierigkeit II/T4
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG]Tourengänger: Johannes, Niko, Thom

    Die Grubachspitze ist hinlänglich als schöner, recht schnell und einfach zu erreichender Aussichtsgipfel hoch über dem weiten Lechtal bekannt. Der durchwegs markierte Anstieg beherbergt keinerlei Schwierigkeiten, die Orientierung fällt stets sehr leicht. Mit etwas Glück erwischt man sogar einen einsamen Tag an diesem sonst doch recht gut frequentierten Berg. Was jedoch die wenigsten wissen ist, dass sich dieser kleine Gipfel in eine herrliche, ab der Grubachspitze völlig einsame Rundtour mit stellenweise alpinem Charakter einbinden lässt. Diese erfordert allerdings die Beherrschung des II. Schwierigkeitsgrades sowie gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Erfüllt der Tourenaspirant diese Voraussetzungen, steht einem aussichtsreichen und spannenden Bergtag eigentlich nichts mehr im Wege. Hierbei ist der Übergang von der Grubachspitze auf den im Westen vorgelagerten und um 10 Meter höheren Felskopf, auch Schöss genannt, besonders spannend. Bei weniger winterlichen Verhältnissen dürfte sich dieser sogar von Ost nach West überschreiten lassen. Wir wählen den Anstieg über die teils sehr steile Westseite, platzieren zudem ein Gipfelbuch am höchsten Punkt, welcher nur durch einen kleinen Steinmann markiert war. Der weitere Übergang hinüber zur Scharte vor der Stallkarspitze ist nicht weniger spannend, bietet immer wieder nette Klettereinlagen bis in den II. Schwierigkeitsgrad sowie faszinierende Tiefblicke ins Stallkarle und einmalige Ausblicke auf die nahe gelegene Hornbachkette. Der Abstieg über das Stallkarle hinab zu den Simelesbodenhütten erfordert stets sicheren Tritt und etwas Orientierungsvermögen, obwohl sich jemand mächtig viel Arbeit mit dem freischneiden dieses alten Jägersteiges gemacht hat - FT sagt dafür danke! Der Rückweg von den Simelesbodenhütten ist dann wieder einfacher zu begehen und bietet gerade im Herbst ein frohes Farbenspiel der dahinscheidenden Vegetation, weshalb die doch etwas weitere Runde wie im Fluge vergeht. Als Ausgangspunkt für diese Rundtour bietet sich das kleine Dorf Vorderhornbach an. Da hier allerdings innerorts nur wenige freie Parkplätze zur Verfügung stehen, sollte man stets rechtzeitig vor Ort sein.

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    Am frühen Morgen oberhalb von Vorderhornbach. Der Weg ist stets markiert und beschildert, die Orientierung ist bis hinauf zum Gipfel der Grubachspitze problemlos. Im Hintergrund der östliche Pfeiler der Hornbachkette - die Klimmspitze.

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    Beim Weg hinauf in Richtung Sattele hat man einen herrlichen Nahblick auf die nur wenig besuchte Saldeinerspitze.

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    Noch deutlich vor erreichen des Sattele, welches den Übergang ins Schwarzwassertal darstellt, zweigt unser Pfad nach links über den Nordrücken hinauf in Richtung Grubachspitze ab.

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    Nach etwa zweieinhalb Stunden ist der Vorgipfel der Grubachspitze beinahe erreicht, wir halten uns beim Anstieg auf den Vorgipfel nicht an den eigentlichen Wanderweg, sondern steigen und kraxeln über die noch aperen Felsanteile nach oben.

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    Knapp unterhalb des Vorgipfels mit Blick über den Nordrücken hinab zur benachbarten Saldeinerspitze, dahinter Leilachspitze und Luchsköpfe. Auf der rechten Seite das mächtige Lechtal.

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    Während der Wanderweg den Vorgipfel östlich unterhalb der Felsabbrüche umgeht, steigen wir in direkter Linie hinauf zum höchsten Punkt. Die Kraxelstellen sind hierbei kaum I.

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    Blick vom Vor- zum Kreuzgipfel der Grubachspitze, dahinter erheben sich die zahlreichen Gipfel der mächtigen Hornbachkette.

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    Rückblick zum eben überschrittenen Vorgipfel. Er bietet kurze Kraxelstellen im ersten Grad und ist daher etwas spannender und abwechslungsreicher als der vorhin erwähnte Wanderweg.

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    Allein am Gipfel der Grubachspitze - wohl nur möglich zur frühen oder, wie in unserem Fall, späten Jahreszeit. Der Gipfel erfreut sich mittlerweile doch einiger Beliebtheit, bietet er doch herrliche Aus- und Tiefblicke auf die Umgebung und ist im Verhältnis zu seinen Nachbarn in der Roßkargruppe einfach und schnell zu erreichen.

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    Nach kurzer Rast machen wir uns an den Übergang zum etwa 10 Meter höheren Felskopf, welcher sich wohl Schöss nennt. Wie schon in der Einleitung erwähnt, lässt sich dieser bei weniger winterlichen Verhältnisse wohl auch über die hier gut einsehbare Nordostflanke ersteigen, wir halten uns an diesem Tag an die komplett schneefreie Westflanke.

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    Auch der kurze Verbindungsgrat zwischen Grubachspitze und Schöss bietet schon die ein oder andere schöne Felspassage (bis I).

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    Südseitige Querung des Schöss, im Hintergrund der Gipfel der Grubachspitze.

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    Am Einstieg in die Westflanke des Schöss. Ein von hier aus sich nur schwach abzeichnendes, recht ausgesetztes Felsband (II) zieht in leicht ausholendem Bogen nach links oben hinauf zum Latschenfleck.

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    Der Fels ist eigentlich ganz zuverlässig, dennoch muss hier auf Steinschlag geachtet werden.

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    Der Blick hinab vom Latschenfleck verdeutlicht ganz gut, wie steil und ausgesetzt das Gelände beim Anstieg auf den Schöss ist.

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    Vom Latschenfleck aus steigen wir über eine spannende Felsrippe (II+) weiter hinauf in Richtung Gipfel. Dieser Aufschwung kann auch deutlich einfach weiter links in brösligen Schrofen (I) umgangen werden - wir empfehlen dennoch die Rippe.

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    Auf dem kleinen Gipfel des Schöss platzieren wir ein Gipfelbuch und genießen die herrliche Aussicht und völlige Einsamkeit. Im Hintergrund thront die Stallkarspitze, welche ebenfalls eine traumhafte Überschreitung bietet.

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    Besonders im Abstieg ist Konzentration und Trittsicherheit auf dem ausgesetzten Felsband unabdingbar.

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    Der weitere Übergang hinüber zur Scharte vor der Stallkarspitze ist ein Wechsel aus Fels- und Gehpassagen.

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    Immer wieder bieten sich einem majestätische Anblicke wie dieser hier auf die gewaltige Hornbachkette.

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    Rückblick auf den bereits überschrittenen Grat, ganz hinten etwas unscheinbar die Grubachspitze, knapp davor der Schöss und in der Bildmitte ein namenloser mächtiger Gratzacken, welcher ebenfalls direkt überschritten wurde.

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    Je weiter wir uns der Scharte vor der Stallkarspitze nähern, um so spannender und ausgesetzter wir das Gelände (I-II).

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    Gewaltige Tiefblicke vom schmalen Grat hinab ins Stallkarle.

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    Es gilt noch einen letzten, etwas abdrängenden Aufschwung (II) zu überwinden ...

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    ... dann ist die Scharte vor der Stallkarspitze erreicht.

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    Von der Scharte aus steigen wir direkt steil nach Süden ins Stallkarle ab, wo wir schon bald auf den alten Jägersteig, welcher uns hinab zu den Simelesboden Hütten geleitet, treffen werden.

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    Trotz alle dem, dass sich jemand mächtig Arbeit mit dem freischneiden des alten Jägersteiges gemacht hat, erfordert dessen Begehung einiges an Orientierungssinn. Auch Trittsicherheit in teils brösligem Steilgelände ist hierbei unabdingbar.

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    Von den Simelesboden Hütten geht es dann wieder einfacher hinüber zu den Stallmähdern. Hier mit einem traumhaften Ausblick auf die schon eingezuckerte Pfeilspitze und Rotwand.

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    Herbstliche Eindrücke kurz oberhalb von Vorderhornbach. Hinten die Gipfel der Liegfeistgruppe in den Lechtaler Alpen mit ihrer höchsten Erhebung ganz rechts - die Knittelkarspitze.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. August 2014
  2. Berggeil

    Berggeil Registrierter Benutzer

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    AW: Überschreitung Grubachspitze (2.110m)

    Die höchste Erhebung nennt sich Schöss und ist 2122m hoch.
    Für eine Rundtour würde ich den nicht markierten Steig auf die Grubachspitze empfehlen, statt dem markierten Weg.
    Dadurch sind die Eindrücke des Hornbachkar viel gewaltiger und die Tour wird noch spannender.
    Berggeil
     
  3. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    AW: Überschreitung Grubachspitze (2.110m)

    Hallo Berggeil,

    Danke für die Informationen.

    Gruß
    Thom
     
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