Mittelschwere Bergtour Überschreitung von Hirschberg (1.834m), Tristeler (1.694m) und Gieblenkopf (1.571m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 22. Oktober 2012.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny im Allgäu
    Schöne und einfache Wanderung über 3 Gipfel des Bregenzer Waldes - wäre da nicht die "Zahnlücke" im Westgrat des Hirschberges. Für Wanderer daher nicht geeignet!

    Tour-Bewertung:

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    ca. 7 Stunden.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1.350 Hm / 12,5 km
    [​IMG] Schwierigkeit I / T5- (Stelle am Westgrat Hirschberg, sonst einfache Wanderung)
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG]Tourengänger: Tobias, Thom

    Diese hübsche Wanderung im Grenzgebiet zwischen Allgäuer Alpen und Bregenzer Wald ist abwechslungsreich und landschaftlich schön - wem der lohnende Westgrat des Hirschberges als zu anspruchsvoll erscheint, kann den Gipfel auch bequem und unschwierig über die Hirschbergalpen und den Hirschbergsattel erreichen. Ausgangspunkt für diese Tour ist der große Parkplatz an der Talstation der Hirschbergbahn oberhalb von Bizau. Von hier folgen wir dem schmalen Wanderpfad zunächst direkt an der Sommerrodelbahn entlang, später steigen wir teils weglos unter der Liftanlage hinauf zur Bergstation an. Von hier aus geht es stets dem Naturlehrpfad folgend hinauf zu einer Weggabelung etwas nördlich des noch wenig ausgeprägten Westgrates. Auf den weiteren Tourenverlauf werde ich weiter unten noch genauer eingehen...

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    Beim Aufstieg von Bizau zur Bergstation des Hirschberges mit Blick auf die von der Morgensonne bereits angestrahlte Hangspitze hoch über Mellau.

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    Kurz unterhalb der Bergstation erhalten wir einen von Herbstfarben geprägten Anblick des gewaltigen Kanisfluhmassivs - dem Wahrzeichen des Bregenzer Waldes.

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    Der Aufstieg von der Bergstation hinauf zum Westgrat des Hirschberges ist landschaftlich reizvoll und im Gegensatz zum breiten Normalweg über die Hirschberg-Alpen lange nicht so überlaufen.

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    Ein schmaler Naturlehrpfad leitet uns gemütlich über eine langgestreckte Hochfläche bis zu einer Weggabelung auf 1620 Metern Höhe. Rechts ist schon der noch wenig ausgeprägte Westgrat des Hirschberges zu erkennen, zu welchem man auch jetzt schon ansteigen könnte.

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    Von der eben erwähnten Weggabelung blicken wir hinauf zum nun mehr scharf ausgeprägten Westgrat, die deutliche Einschartung zwischen den Felsen wird gerne als "Zahnlücke" bezeichnet und ist die Schlüsselstelle der gesamten Tour. Wir steigen zunächst auf Trittspuren in die milde Einschartung ganz rechts am Bildrand.

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    Aufgrund der hervorragenden Witterungsbedingungen reicht unser Blick bis zur Nagelfluhkette in den Allgäuer Alpen. Fantastisch.

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    Die Schilder "Westgrat Hirschberg nicht begehbar" sollten vom Wanderpublikum absolut ernst genommen werden. Der lohnende Grat ist zwar bis auf die angesprochene "Zahnlücke" recht einfach zu begehen, allerdings erfordert die Umgehung der Schlüsselstelle perfekte Trittsicherheit und Erfahrung in steilen Grasschrofen.

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    Direkt vor der Lücke im Grat steigen wir südseitig über steiles Gras ca. 35 Meter hinab.

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    Auf etwa der Hälfte des Abstieges mit Blick in die Gratlücke.

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    Nach dem Abstieg über den steilen Grasrücken suchen wir uns die beste Möglichkeit, um mit möglichst wenig Höhenverlust zur nächsten Geländerippe zu queren. Das Gelände ist steil und etwas ausgesetzt.

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    Unsere Querung im Rückblick. Zuvor sind wir von rechts oben auf der Rippe bis vor den auffallenden Felszacken abgestiegen.

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    Die "Zahnlücke" nun von der anderen Seite gesehen. Was wir leider erst zu diesem Zeitpunkt entdeckten - der gut 6 Meter hohe senkrechte, teils sogar überhängende Abschwung ist mit einer Strickleiter entschärft worden. Leider können wir über den Zustand dieser Leiter nichts berichten, beim nächsten Mal werden wir diese sicher genauer untersuchen. Bei genauem Hinsehen ist die Strickleiter im unteren Bereich sogar von hier zu erkennen.

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    Der Weiterweg auf dem teils recht scharfen und noch 1 Kilometer langen Westgrat des Hirschberges beherbergt weiter keine nennenswerten Schwierigkeiten, ist aber abwechlungsreich und sehr lohend.

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    Die wilden Nordabbrüche des Hirschberges verleihen der Unternehmung die gewisse Würze. Mit etwas Aufmerksamkeit ist bereits das Gipfelkreuz zu erkennen, rechts daneben der Gipfel des Hohen Ifen.

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    Einsame Gipfelrast auf dem Hirschberg, laut Buch wird der Westgrat nicht allzu oft im Jahr begangen. Der Normalweg über die Hirschberg-Alpen ist allerdings äußerst beliebt. gegenüber thront das mächtige Massiv der Kanisfluh mit ihren vier Gipfelerhebungen.

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    Der Abstieg vom Gipfel erfolgt über die S-Flanke auf seichtem Wanderweg hinab in den 1.627 Meter hoch gelegenen Hirschbergsattel. Dahinter der wenig bedeutende Tristeler, welcher sich in einer knappen Viertelstunde vom Sattel aus erreichen lässt.

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    Blick vom Hirschbergsattel auf Diedamskopf, Grüne Köpfe und Mohrenkopf. Dahinter das Ifenmassiv und die Obere Gottesackerwand.

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    Der Gipfel des Tristelers ist schnell erreicht und so steigen wir ohne Umschweife nach Westen in die Scharten zwischen Tristeler und Gieblenkopf ab.

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    Beim Abstieg vom Tristeler über dessen Westrücken hat man einen herrlichen Blick auf die Gratlücke im Westgrat des Hirschberges.

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    Beim Abstieg in die kleine Scharte orientieren wir uns stets an der Kammhöhe, den ebenfalls weglosen Anstieg zum Gieblenkopf legen wir durch die hier gut sichtbare Waldschneise.

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    Der kurze Anstieg zum Gieblenkopf ist einfach aber recht reizvoll.

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    Nach wenigen Minuten haben wir eine Art kleinen Vorgipfel erreicht. Von hier aus geht es direkt an der wenig ausgeprägten Kammhöhe hinüber zum kurzen Gipfelaufschwung des Gieblenkopf.

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    Die laut AV-Führer 10 Meter hohe Gratkante (II) entpuppt sich leider als völlige Fehlinterpretation des Autors. Das Ganze ist eine eher 5-6 Meter hohe Geländestufe, welche kaum den Einsatz der Hände erfordert und keine Kletterschwierigkeiten beherbergt - wirklich schade!

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    Am Gipfel des Gieblenkopfes platzieren wir ein kleines Gipfelbuch, viele Einträge werden hier pro Jahr wohl nicht dazu kommen. Der Abstieg erfolgt auf dem Normalweg hinab zur Oberen Gieblenalpe.

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    Von hier aus queren wir auf seichten, aber stets markierten Wanderwegen hinüber zur Unteren Hirschbergalpe. Beim Rückweg zur Bergstation des Hirschbergliftes müssen nochmals einige Höhenmeter absolviert werden.

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    Rückblick auf Tristeler und die Mittlere Hirschbergalpe. Von hier geht es in wenigen Minuten zurück zur Bergstation und auf bekanntem Weg hinab nach Bizau.

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    Panorama über die Gipfel des Bregenzer Waldes beim Abstieg von der Bergstation zurück nach Bizau.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6. November 2014
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