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Mittelschwere Bergtour Auf Hallerschrofen (1.934m), Läuferspitze (1.956m) und Hahnenkopf (1.942m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 22. Mai 2011.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Ort:
    Isny im Allgäu
    Kurzweilige und abwechlungsreiche Halbtagestour auf, für Tannheimer Verhältnisse, eher wenig bestiegene Gipfel.

    Tour-Bewertung:

    [​IMG] Gehzeit: ca. 5 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] Strecke ca. 1050 Hm / 11,5 km
    [​IMG] Schwierigkeit II+ / T5
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Thom, Johannes, Florian

    Diese drei Gipfel, die zwischen Sefenspitze und Schartschrofen liegen, sind eine der wenigen nicht vollkommen überlaufenen Berge im Tannheimer Gebiet. Die formschöne Läuferspitze ist hierbei noch das beliebteste Ziel und "dank" der Erschließung durch Stahlseile auch für schwächeres Wanderpublikum zu erklimmen. Die anderen beiden Gipfel sind nicht durch einen Steig erschlossen und finden daher kaum Berücksichtung beim Wanderpublikum. In Kombination sind diese drei Gipfel allerdings allemal ein Reise wert. Start unserer Tour ist der Parkplatz in Haller direkt am schönen Haldensee. Von dort steigen wir über den Adlerhorst zum Hallergernjoch, denn dieser Anstieg ist deutlich schöner als der Weg über Schipisten hinauf zum Füssener Jöchle. Vom Joch aus geht es dann auf den Hallerschrofen über seinen zu anfangs wenig ausgeprägten Südostgrat. Einigen Latschen ausweichend bzw. direkt darüber hinweg gehts hinauf zum überwucherten Gipfel. Der Abstieg durch die Südwestflanke ist deutlich anspruchsvoller. Auf teils steilem und feinem Schotter und durch brüchige Schrofen geht es nach unten (T5/I). Hier ist Trittsicherheit vorallem im Abstieg sehr wichtig. Nach dem kurzen Abstieg gelangen wir direkt auf den Verbindungsweg hinüber zur Läuferspitze. Wir steigen durch eine steile und felsige Latschengasse (I) hinauf zu einem schönen Blockwerk direkt unter den fast senkrechten Ostabrüchen. Entweder steigt man nun linkshaltend hinauf zur Kette, die über ein kurzes etwa 5 Meter hohes und senkrechtes Wändchen auf den Gipfel führt oder klettert wie wir etwas anspruchsvoller durch einen schmalen Kamin (II+) einige Meter nach oben, um dann nach links über eine ausgesetzte Felsrampe (I-II) steil auf den Gipfel zu steigen. Vom bekreuzten Gipfel gehts über den stahlseilversicherten Normalweg hinab ins Raintaler Jöchle. Hier folgen wir kurz dem Wanderpfad in Richtung Vilser Scharte, bis wir über eine Grasrampe zwischen den Latschen hinauf zum brüchigen SW-Grat des Hahnenkopfes ansteigen können. Der weglose Anstieg hinauf zum Hahnenkopf ist für den geübten Bergsteiger unschwer (I). Vom Gipfel auf selbem Weg zurück und über das Füssener Jöchle hinab zum Adlerhorst und zurück zum Parkplatz.

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    Eine erste kleine Getränkepause an der Gessewangalpe bei unserem Aufstieg zum Hallergernjoch.

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    Über den netten Steig gehts bequem aufwärts. Schon hier genießt man eine schöne Aussicht.

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    Blick auf die Gipfel jenseits des Füssener Jöchles - Lumberger Grat, Sefenspitze und ganz rechts die Läuferspitze.

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    Die Läuferspitze mit ihrem formschönen, felsigen Gipfelaufbau.

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    Blick vom Hallergernschrofen auf Hallerschrofen, Läuferspitze und ganz hinten die Sefenspitze.

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    Den Hallerschrofen besteigt man am Besten über den Westgrat durch Latschen hindurch oder - so wie die Jungs auf dem Foto - etwas nach Nordosten ausweichend, im steilen Gras querend hinüber zum Gipfel.

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    Blick vom Gipfel des Hallerschrofens hinüber zur Läuferspitze. Auf diesem Foto ist der Pfad gut auszumachen, der unten durch die Latschen nach oben auf das Blockfeld unterhalb der Ostabbrüche führt.

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    Der Abstieg durch die steile Südwestflanke des Hallerschrofens erfordert Trittsichertheit.

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    Die wild zerborstene Südwestflanke des Hallerschrofens von unten gesehen.

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    Die Läuferspitze (1.956m) von Osten aus gesehen.

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    Die steile und felsige Latschengasse (I) hinauf zum Blockfeld bietet kurzen Kletterspaß.

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    Über das Blockfeld laufen wir direkt an die Ostwände heran. Die hier sichtbare Verschneidung hat es uns angetan. Allerdings ziehen wir in ihr nicht direkt auf den Gipfel, sondern verlassen sie über die Kante der hier sichtbaren Platte nach links oben. Das Gelände ist durchwegs sehr steil und ausgesetzt, der Fels ist bis auf ein paar brüchige Stellen aber erstaunlich fest.

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    Über die Plattenoberkante gehts hianuf zum Gipfel, obenraus wird die Kletterei nochmals steiler und abdrängender.

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    Auf dem schmalen Gipfel der Läuferspitze angekommen.

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    Der Abstieg von der Läuferspitze erfolgt über den stahseilversicherten Normalweg hinab in Richtung Raintaler Jöchle. Hinten ist die Liftstation des Füssener Jöchles erkennbar.

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    Der Weiterweg zum Raintaler Jöchle. Im Hintergrund ist unser nächstes Ziel erkennbar - der Hahnenkopf mit seinem schrofendurchsetzten Südwestgrat (I), über welchen wir gleich ansteigen werden.

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    Am schrofigen Grat des Hahnenkopfes. Das Gelände ist für den erfahrenen Bergsteiger nur wenig schwierig, erfordert aufgrund des brüchig-splittrigen Fels aber einen guten Tritt.

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    Auf dem wenig besuchten Gipfel des Hanhenkopfes machen wir nochmals eine kleine Rast und genießen die Ruhe. Bis jetzt sind wir keiner Menschenseele begegnet.

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    Rückblick auf Hahnenkopf und Große Schlicke auf dem Weg zum Füssener Jöchle.

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    Beim Abstieg zum Adlerhorst hat man nochmal einen tollen und nicht unspektakulären Blick auf die Läuferspitze. Just an dieser Stelle fiel Florian auf, dass meine Wanderstöcke sich nicht mehr am Rucksack befanden. Ich hatte diese am SW-Grat des Hahnenkopfes in den dichten Latschen abgelegt und nicht mehr mitgenommen. Das hatte zur Folge, das wir nochmal ins Hallergernjoch aufsteigen mussten, nochmals auf die Läuferspitze kletterten und uns über die Kette wieder runter hangelten, um schließlich meine Stöcke am SW-Grat des Hahnenkopfes einzusammeln - was man nicht im Kopf hat, hat man halt in den Beinen :smile:

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    Blick auf den herrlich blaugrün gefärbten Haldensee, kurz bevor wir den Adlerhorst erreichen. Von dort geht es dann in knapp 15 Minuten zurück zum Auto.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. April 2014
  2. Manu

    Manu Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Ähnliche Tour Anfang Juli. Den Hahnenkopf habe ich durch den Schartschrofen ersetzt und die direkte Überschreitung des Hallerschrofens habe ich mir ebenfalls erspart.

    Parkplatz Haller - Adlerhorst - Hallergernjoch - Schartschrofen - Hallerschrofen - Hallergernjoch - Läuferspitze - Adlerhorst - Parkplatz Haller

    Startpunkt ist wie oben der Parkplatz Haller direkt am wunderschönen Haldensee. Von dort aus geht es zunächst durch den Wald zum Adlerhorst, von diesem aus geht es dann bald nach rechts auf angenehmen Pfad weiter in Richtung Schartschrofen. Dem Weg folgend trifft man nach kurzer Zeit auf eine Alm (Der Name ist mir leider entfallen). Nach kurzer Rast folge ich weiter dem Pfad. Schon recht bald treffe ich auf eine einzigartige Aussichtsbank (siehe Bild). Kurz nach dieser hätte man auch die Möglichkeit links in Richtung Füssener Jöchl anzusteigen. Ich aber folge dem Weg rechter Hand weiter Richtung Schartschrofen. Schon bald wird es felsiger und deutlich "bergiger" als zuvor. Der Weg schlängelt sich hier herrlich um ein paar Felsriesen herum und zieht in moderater Steigung und Schwierigkeit auf den Schartschrofen. Nach einem kleinen Eintrag ins Gipfelbuch und dem Bestaunen von Roter Flüh und Gimpel (so nah war ich tatsächlich auch noch nicht dran!) geht es wieder herunter zum Hallergernjoch. Hier zieht der Weg links unterhalb des Hallerschrofens in Richtung Läuferspitze weg. Diesem folge ich vorerst nicht und mache mich an den Direktaufstieg zum Hallerschrofen. Weglos geht es etwas ausgesetzt und ein wenig anspruchsvoller direkt auf den latschenbewachsenen höchsten Punkt. Hier verzichte allerdings auf die direkte Überschreitung und gehe den Aufstiegsweg zurück zum Hallergernjoch und nun folge ich dem Weg in Richtung Läuferspitze. Kurz vor der Läuferspitze hat man dann die Möglichkeit rechtsherum zu gehen (einmal um die Läuferspitze herum und von der anderen Seite deutlich einfacherer und versichterter Weg) oder linksherum die Läuferspitze mehr oder weniger direkt anzugehen - natürlich geht auch die Variante aus der oben beschriebenen Tour - viele Wege führen auf diesen formschönen Berg. Ich entschied mich für die Direktvariante, wandelte diese allerdings noch ein wenig ab. Ich verzichtete auf den Bröselaufstieg und hielt mich zunächst weiter links. Über ein Band und ein paar Latschen zum Felsgrat und von diesem in schöner, fester und herrlich ausgesetzter Kletterei (II) nach oben. Dann durch eine Rinne (I+) und über den sanierten Restanstieg (neues Stahlseil und 3 Stahltritte) mit ein wenig Kraftaufwand nach oben. Auf der Läuferspitze, wie auch auf den beiden Gipfeln zuvor, hat man ein wirkliche Wahnsinnssicht mit 360° Bergpanorama! So muss das sein! Beim Abstieg entscheid ich mich für den versicherten "Normalweg" und dann um die Läuferspitze herum und auf bekanntem Weg wieder hinab zum Haldensee. Ich war den kompletten Aufstieg so gut wie alleine, erst beim Abstieg begegnete ich dann einigen Personen. Absolut empfehlenswert - außerhalb Ferienzeit und so früh wie möglich!

    Ein paar Bilder zur Tour:

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    Die oben beschriebene mal etwas andere Aussichtsbank - mir gefällts!

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    Um diesen Felsriesen herum geht es weiter Richtung Schartschrofen.

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    Blick auf den Haldensee und Bergpanorama - ein Genuss!

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    Rote Flüh und Gimpel vom Schartschrofen aus.

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    Die nächsten beiden Ziele: Hallerschrofen (mittig) und die formschöne Läuferspitze (links).

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    Blick hinüber zur großen Schlicke, links davor der oben beschriebene Hahnenkopf.

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    Läuferspitze, links im Hintergrund der Aggenstein.

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    Wegloser An- bzw. Abstieg auf den Hallerschrofen.

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    Nach meiner direkten Aufstiegsvariante landete ich direkt hier an dieser Rinne. Über diese geht es auf einen Absatz und dann über das Stahlseil nach oben.

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    Gipfelkreuz Läuferspitze.

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    Aussicht "Vesperfels".

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    "Vesperfels" von unten (kurzer Kletterspaß bis II). Von dort oben hat man eine herrliche Sicht und seine Ruhe.

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    Blick vom Parkplatz auf Haldensee.
     
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