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Mittelschwere Bergtour Ettaler Manndl (1.633m), Manndlköpfe (1.605m), Laber (1.682m), Schartenkopf (1.635m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 29. April 2012.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny im Allgäu
    Schöne, auch zu frühen Jahrenzeit gut durchführbare Kammwanderung bei Ettal, die am Ettaler Manndl, bei der Überschreitung der Manndlköpfe und dem weglosen Abstieg vom Schartenkopf etwas Bergerfahrung erfordert.

    Tour-Bewertung:

    [​IMG] ca. 5,5 Stunden.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1.050 Hm / 10 km
    [​IMG] Schwierigkeit bis II / T4
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG]Tourengänger: Tobias, Johannes, Thom, Niko, Florian

    Diese Tour ist besonders für die frühe, respektive späte Jahreszeit geeignet. Die Gipfel der Tour weisen allesamt eine geringe Gesamthöhe auf, die Anstiegswege verlaufen meist südseitig oder direkt am Kamm, außerdem entgeht man so den jähen Menschenmassen, die sich zur Hauptsaison, fast wie einst zu den guten alten Zeiten des Sommerschlussverkaufes in den Kaufhäusern, auf diesen kleinen Gipfeln drängen.
    Der kleine Steig hinauf zum Ettaler Manndl erfordert neben Schwindelfreiheit einen sicheren Tritt auf zum großen Teil extrem abgegriffenen und speckigen Felsen (Vorsicht bei Nässe!). Die direkte Überschreitung der Manndlköpfe verlangt etwas Orientierungsvermögen und Kletterfertigkeiten bis II in kurzzeitig recht ausgesetztem Gelände. Der weglose Abstieg vom Schartenkopf über teils sehr steile Gras- und Waldhänge erfordert Vertrautheit in solchem Gelände, ebenso muss man sich (am besten mit Hilfe einer detaillierten Karte) an den zahlreichen, nicht abkletterbaren Felsabbrüchen vorbeimogeln. Dieser Abstieg sollte erfahrenem Bergpublikum vorbehalten bleiben, allen anderen sei der Abstieg über den bekannten Aufstiegsweg empfohlen.

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    Ausgangsort für unsere Halbtagestour ist der Wanderparkplatz direkt am Kloster Ettal. Von hier aus steigen wir zunächst über einen breiten Forstweg einige Höhenmeter an, bevor dieser in den eigentlichen Steig hinauf zum Ettaler Manndl mündet. Dieser führt uns recht schnell und unkompliziert höher.

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    Während des ganzen Aufstieges hinauf zum Ettaler Manndl genießt man eine herrliche Aussicht auf das nicht weit entfernte Wettersteinmassiv mit der Zugspitze.

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    Die letzten gut 200 Hm hinauf zu den Felsabbrüchen des Ettaler Manndls führen uns durch dichten Fichtenwald.

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    Nach gut 1,5 Stunden Anmarsch erreichen wir den Einstieg zum kurzen "Klettersteig" am Ettaler Manndl. Eine Stahlkette leitet uns den schönen Felsweg nach oben, verzichtet man auf die "Eisenhilfe", so hat man einige Stellen im II. Grat zu bewältigen. Wie aber schon zu Anfang erwähnt, ist der Fels extrem abgenutzt und speckig, bei Nässe vermutlich daher nicht ganz ungefährlich.

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    Querung im unteren drittel des Steiges.

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    Danach zieht der Steig wieder steil hinauf in Richtung Gipfel. Auch im hier zu sehenden Mittelteil bleibt es recht spannend, mit etwas Erfahrung stellt der Steig allerdings kein wirklich großes Hindernis dar. Genießen kann man den Anstieg über den Steig - zumal wir fast alleine am Berg sind - allemal.

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    Im oberen Drittel des Steiges darf bei Felsbenutzung nochmal schön zugepackt werden. Bei Betrieb am Berg sollte es tunlichst vermieden werden, irgendwelche Steine und Geröll loszutreten, da diese von hieraus direkt bis hinab zum Einstieg purzeln und dort andere Begeher ernsthaft gefährden können. Also Obacht!

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    Am bekreuzten Gipfel des Ettaler Manndls genehmigen wir uns erstmal eine ausgiebige Brotzeit und genießen die erstaunlich gute Fernsicht. Hinten, halb links die Zugspitze.

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    Nochmals der Blick in Richtung Wettersteingebirge.

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    Hier eine Übersicht über unseren weiteren Tourenverlauf. Halb links vor uns die höchste Graterhebung der Manndlköpfe, hinten halb rechts der behäbige, fast gänzlich von Fichten übersähte Kamm des Labers, an dessem westlichsten Ausläufer sich unser letztes Gipfelziel - der Schartenkopf - befindet.

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    Abstieg durch das mittlere Drittel am Ettaler Manndl.

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    Die Querung von unten gesehen. Danach steigen wir Richtung Westen direkt unter den Felsabbrüchen des Ettaler Weibls an, um so schnellstmöglich auf die Grathöhe der Manndlköpfe zu gelangen.

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    Am Grat hinüber zu den Manndlköpfen muss ein erstes Wandl abgeklettert werden. (II)

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    Alpen-Aurikel am Grat der Manndlköpfe.

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    Rückblick zum Ettaler Manndl und Weibl vom höchsten Punkt der Manndlköpfe. Auch während der weiteren Manndlkopfüberschreitung bleiben wir immer direkt am Grat und bekommen so manch schöne Kletterstelle in nicht immer zuverlässigem Fels kredenzt. Trittsicherheit ist hier obligat.

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    Ein leicht überhängender Aufschwung (ca. in der Mitte des Gratüberganges) wird auf seichten Trittspuren im Gras nach rechts (Richtung Norden) umgangen.

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    Diese Umgehung führt uns an einen weiteren leichten Aufschwung (I+), den wir ohne Problem, aber mit einem leichten Grinsen (endlich wieder mal Fels zwischen den Fingern) überwinden.

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    Die weiteren Überschreitung der Manndlköpfe ist ohne nennenswerte Schwierigkeiten und mündet schon bald wieder in den Normalweg, auf welchem wir in wenigen Minuten hinüber zur Gipfelstation des Labers marschieren.

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    Kurzer Rückblick zum westlichsten Ausläufer der Manndlköpfe, den man vom Normalweg in 2-3 Minuten auch noch "mitnehmen" kann. Wir steigen weiter hinauf zur Gipfelstation des Labers, weichen dieser knapp nordseitig aus und steigen auf wenig ausgeprägter Pfadspur zum eigentlichen Gipfel des Labers an.

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    Das mächtige Gipfelkreuz des Labers. Nach kurzer Pause machen wir uns auf den einfachen Weg hinüber zum Schartenkopf - dem letzten Gipfel dieser kleinen Rundtour.

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    Gemütliche Kammwanderung zwischen Laber und Schartenkopf.

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    Doppelt hält besser! Gipfelfoto am Schartenkopf. Auch von hieraus genießt man eine schöne Rundumsicht. Der folgende weglose Alternativabstieg sei unerfahrenen Wanderern dringend widerraten.

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    Im Abstieg müssen bis zu 45° steile Grasflanken abgestiegen werden, später verläuft der Abstieg durch Steilwald. Die Hauptaufgabe besteht jedoch darin, eine geschickte und sichere Führe zwischen den zahlreichen, nicht abkletterbaren Abbrüchen zu finden - mit ausreichend Erfahrung aber gut machbar.

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    Im zahmen Steilwald in etwa der Mitte des Abstieges.

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    Zahlreiche wasserführende Runsen müssen überwunden oder teils auch ein Stück umgangen werden.

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    Im unteren Bereich erfordert der weglose Abstieg nochmal einiges an Orientierungsvermögen. Bei falsch angelegter Route kann der Abstieg unangenehm bisweilen sogar gefährlich werden. Kurz vor erreichen des Kloster Ettals gönnen wir uns noch eine eisige Runde im kurz oberhalb des Klosterbereiches gelegenen Kneippbeckens und schlendern dann die letzten Meter gemütlich zum Parkplatz.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. Juli 2014
  2. Nic

    Nic Registrierter Benutzer

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    Tolle Tour! Wird der etwas brüchige Felskopf in etwa der Mitte auch umgangen oder direkt überschritten? Handelt es sich dabei um den höchsten Punkt der Manndlköpfe? Mussten die Überschreitung letztes Jahr wegen starkem Regen leider abbrechen.

    VG Nic
     
  3. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Hi Nic,

    ich glaube ich bin damals direkt am Grat auf den brüchigen Kopf und höchsten Punkt der Manndlköpfe geklettert, die Jungs haben diesen zuerst Südseitig gequert und kamen dann von der anderen Seite hinauf. Ist aber schon ein Weilchen her :smile:

    VG Thom
     
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