Leichte Bergtour Frühlingswanderung durch das Oytal

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen unserer Mitglieder" wurde erstellt von Hoefatssuechtig, 27. Mai 2012.

  1. Hoefatssuechtig

    Hoefatssuechtig Registrierter Benutzer

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    Eigentlich wollte ich am Samstag, den 26.05.2012, die berüchtigte Ostkante des Seilhenkers (1794m) erklettern, jedoch bewogen mich die leicht überhängenden, grasdurchsetzten, brüchigen Felsplatten, die die Gratkante versperrenden Latschen, die für diese Jahreszeit außergewöhnlichen spätwinterlichen Verhältnisse sowie das stellenweise noch feuchte Gras kurz vor der Schlüsselstelle, die immerhin mit einer IV+ angegeben wird, zur Umkehr. Betrachtet man die von mir gemachten Aufnahmen unten, kann man vielleicht meine Entscheidung nachvollziehen, zumal diese äußerst luftig und gefährliche Passage einem schnell die eigene Leistungsgrenze vor Augen führen, vor allem wenn man allein unterwegs ist und jegliche Sicherungshilfen nicht anwendbar sind. So konnte ich aber einige schöne Momente im Oytal genießen, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

    Nichtsdestotrotz konnte ich mich photographisch im Oytal verwirklichen, denn das schöne und stabile Wetter, die vor allem am Vormittag perfekte Belichtung vor strahlend blauem Himmel und die faszinierenden Aus-, Ein- und Tiefblicke lassen das Herz eines jeden Hobbyphotographen höher schlagen.

    Der Weg durch das Oytal bis zur Käseralpe ist eine leichte Bergtour, die oft mit dem Mountainbike durchgeführt wird und sich auch gut mit Kindern unternehmen lässt.

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    Bild01 zeigt links den Vorderen Riffenkopf (1564m) und rechts Plattners Gündle, gesehen vom vorderen Oytal.




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    Bild02 zeigt den Fahrweg kurz vor dem Oytalhaus.




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    Bild03 zeigt die relativ unbekannte, kleine Gruppe des Vögelesschweng, der das vordere Oytal von Norden begrenzt und rechts im Bild eine Höhe von 1843m erreicht.



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    Bild04 zeigt den im Frühjahr stark angeschwollenen Wasserfall, der vom Seealpsee mit beeindruckendem Getöse ins vordere Oytal stürzt. Der höchste Berg in der Mitte ist das Seeköpfl mit 1920m.




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    Bild05 zeigt den obigen Wasserfall in der Detailansicht.




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    Bild06 zeigt ein Knabenkraut im mittleren Abschnitt des Oytals mit dem Seeköpfl (1920m) im Hintergrund.




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    Bild07 zeigt das Knabenkraut in Großaufnahme.




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    Bild08 zeigt die Nordabstürze der Gieselerwand (2018m), gesehen vom mittleren Abschnitt des Oytals.




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    Bild09 zeigt den sogenannten Rappentobel, der sich zwischen Gieselerwand (links im Bild) und dem Hinteren Riffenkopf (1750m, rechts im Bild) befindet.




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    Bild10 zeigt links den Hinteren Riffenkopf und rechts die Nordostabstürze des Weidegebiets der Unteren Lugenalpe.




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    Bild11 zeigt links die Nordabstürze der Gieselerwand und rechts den Hinteren Riffenkopf.




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    Bild12 zeigt die wilde Nordostseite des Höfatsmassivs, gesehen nahe der Gutenalpe, die seit 26.05.2012 wieder geöffnet hat. Links erkennt man die Doppelkuppel des Seilhenkers (1794m) mit der Ostflanke (ganz links), meinem eigentlichen Tagesziel.




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    Bild13 zeigt links den gewaltigen Nordostgrat der Höfats und rechts die Ostabstürze der Gieselerwand, deren höchster Punkt auch Kitzenberg (ca. 1600m) genannt werden.




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    Bild14 zeigt den noch mit reichlich Altschnee gefüllten Rauhenhalstobel, der links von der Nordwand des Zweiten Gipfels der Höfats und im Westen vom noch mit überhängenden Wächten gesäumten Rauhenhalsgrat begrenzt wird.




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    Bild15 zeigt den Eingang zum Rauhenhalstobel. In der Mitte vor dem Rauhenhalsgrat befindet sich das sogenannte Kirchl (1761m), ein mit Nadelbäumen überwucherter, unzugänglicher Grasberg, auf dem sich die Höfatsnadel befindet.




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    Bild16 zeigt den Rauhenhalstobel in der Detailansicht.




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    Bild17 zeigt links die Nordwand des Zweiten Höfatsgipfels in Großaufnahme und rechts den Rauhenhalsgrat mit deutlich überhängenden Wächten.




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    Bild18 zeigt die Nordostabstürze des Seilhenkers, unter dessen östlichem Gipfel sich die Ostflanke befindet.




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    Bild19 zeigt links den Stuibenfall, der Ende Mai soviel Wasser führte wie schon lange nicht mehr.




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    Bild20 zeigt das Himmelhorn (2113m) mit dem berüchtigten Südwestgrat, nach seinem Erstbesteiger Hermann Rädler Rädlergrat genannt.

    Die in diesem Jahr außergewöhnlich lange dauernden, spätwinterlichen Verhältnisse sorgten dafür, dass der Weg bis zum Stuibenfall mehrmals mit bis zu 50cm hohen Altschneefeldern blockiert ist. Daher kehrten die meisten Wanderer und Mountainbiker bereits vorher um, verpassten allerdings die atemberaubenden Schneeverhältnisse im Kessel der Käseralpe, der am 26.05.2012 mit bis zu einer Höhe von über 1m Schnee bedeckt war und wohl noch einige Zeit auch bleibt.

    Grüße, Christian aus Buchloe
     
  2. Hoefatssuechtig

    Hoefatssuechtig Registrierter Benutzer

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    Oytalwanderung Teil2

    Weiter geht es mit dem zweiten Teil meiner Oytalwanderung.

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    Bild21 ist eine meiner ungewöhnlichsten Aufnahmen aus dem Oytal. Da der Stuibenfall diesen Mai so ungewöhnlich viel Wasser mit sich führte, konnte man aus einem bestimmten Winkel des stiebenden Wasserdampfs einen kleinen Regenbogen erkennen vor dem Hintergrund der Nordostabstürze des Seilhenkers.




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    Bild22 zeigt den ungewöhnlichen Regenbogen in leicht veränderter Belichtung.




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    Bild23 zeigt den Regenbogen des Stuibenfalls wieder in leicht veränderter Belichtung.




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    Bild24 zeigt den Regenbogen des Stuibenfalls in Detailansicht.




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    Mit einem Schlag veränderte sich die Landschaft. Bild25 zeigt den noch mit reichlich Schnee gefüllten Kessel der Käseralpe, für Ende Mai recht ungewöhnlich.




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    Bild26 zeigt den schneebedeckten Oybach, dessen Überquerung momentan nicht ganz einfach ist, und im Hintergrund den noch völlig weißen Älpelesattel.




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    Bild27 zeigt die zahllosen Altschneefelder, die die Zustiege zur Höfats und Kleinen Höfats wohl noch für einige Zeit ungangbar machen werden.




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    Bild28 zeigt links den Ostgipfel der Höfats mit der überhängenden Nordwand, in der Mitte die Kleine Höfats und rechts die Ostflanke des Seilhenkers, deren Zustieg bereits einige Schwierigkeiten besitzt, da das zwischen 45° und 50° steile Grasgelände so gut wie keine Stufung aufweist und einen sehr brüchigen und teilweise unangenehm feuchten Untergrund besitzt.




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    Bild29 zeigt links den Ostgrat der Kleinen Höfats (2073m), in der Mitte das sogenannte Oberloch, ein Kar, das eben den Ostgrat vom Nordostgrat trennt. Rechts ist der Seilhenker mit der sehr schwierigen Ostflanke zu erkennen, zu allem Überfluss auch noch in der Schlüsselstelle (IV+) mit Latschen durchsetzt.




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    Bild30 zeigt links das steile und unangenehm brüchige Gelände der unteren Ostflanke des Seilhenkers und rechts das Himmelhorn.




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    Bild31 zeigt den äußerst brüchigen und sehr stufungsarmen Bereich unterhalb des Seilhenkers.




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    Bild32 zeigt den Eingang zum leider noch schneegefüllten Oberloch.




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    Bild33: vom erhöhten Standpunkt des Betrachters erkennt man den noch sehr winterlich anmutenden Kessel der Käseralpe.




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    Bild34 zeigt das schneebedeckte Oberloch, gesehen von der oberen Ostflanke des Seilhenkers.




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    Bild35 zeigt die Schlüsselstelle der Ostflanke des Seilhenkers (IV+), deren teilweise überhängende, grasige und mit Latschen versperrende Felsplatten mich zur Umkehr veranlassten. Dabei wären es nur noch wenige, wenn auch ungemein schwierige Höhenmeter gewesen.
    :frown:




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    Bild36 zeigt botanische "Schönheiten" in der oberen Ostflanke des Seilhenkers.




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    Von der Ostflanke des Seilhenkers (Bild37) lässt sich das unnahbare Himmelhorn genauestens unter die Lupe nehmen.




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    Bild38 zeigt die unangenehme Steilheit der Ostflanke des Seilhenkers, die man von unten nicht so erwartet hätte, zumal das erste zarte, neue Gras noch recht feucht und mit trockenem Material aus dem Vorjahr durchsetzt ist, zusammen mit dem bröseligen Untergrund eine heikle Angelegenheit. Im Hintergrund erkennt man den schwindelerregenden Rädlergrat.




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    Bild39 zeigt den einzigen sicheren Rastplatz in der Ostflanke des Seilhenkers, allerdings noch mit Altschnee bedeckt.




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    Bild40 zeigt den noch sehr winterlich wirkenden Älpelesattel (1779m). Links ist das Rauheck (2384m) zu erkennen.

    Grüße, Christian aus Buchloe
     
  3. Hoefatssuechtig

    Hoefatssuechtig Registrierter Benutzer

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    Oytalwanderung Teil3

    Weiter geht es mit dem dritten Teil meiner Oytalwanderung.

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    Bild41 zeigt links die Jochspitze (2240m) und rechts das Rauheck.




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    Bild42 zeigt links den Kleinen Wilden (2308m), die beiden Höllhörner und rechts die Jochspitze, deren Westflanken momentan noch sehr lawinengefährdet sind.




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    Bild43 zeigt links das Massiv des Großen Wilden (2381m) und rechts den Kleinen Wilden.




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    Bild44 zeigt in Detailansicht die Kleine Höfats (2073m): links der Ostgrat, auf dem ich mit dem Fernglas sogar eine Gams "herumturnen" sah, rechts der Nordostgrat und im Hintergrund der Nordostgrat des Zweiten Höfatsgipfels.




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    Bild45 zeigt eine mir allerdings unbekannte, botanische "Schönheit" in der Ostflanke des Seilhenkers.




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    Bild46 zeigt die gesamte, sehr schwierige Ostflanke des Seilhenkers in Großaufnahme. Wie gesagt, kurz vor der Schlüsselstelle entschied ich mich zur Umkehr, da mir mein Bauchgefühl zu mulmig wurde.




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    Bild47 zeigt die rauhe Schönheit des schneebedeckten Oberlochs, das zeitweise von dunklen Wolken überschattet wurde.




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    Bild48 zeigt den äußersten Nordostsporn des Seilhenkers, der mit über 500 Höhenmetern ins Oytal stürzt.




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    Bild49 zeigt den atemberaubenden Tiefblick von der Ostflanke des Seilhenkers hinab ins mittlere Oytal, immerhin knapp 700 Höhenmeter Luftunterschied.
    :eek:




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    Bild50 zeigt den vom Oberloch kommenden Wasserfall, der diesen Mai besonders viel Wasser führt. Im Hintergrund der Ostgrat der Kleinen Höfats.




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    Bild51 zeigt den Stuibenfall am späten Nachmittag.




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    Bild52 zeigt die abendliche Stimmung um Himmelhorn und Schneck, gesehen von der Gutenalpe bei einem Hüttenbier.:smile:

    Fazit: Dieses Jahr hält sich der Winter sehr hartnäckig im hintersten Oytal. Daher mein Ratschlag: nichts überstützen mit den abenteuerlichen Grastouren. Es wird wohl noch einige Wochen dauern, bis der Schnee vollständig abgetaut ist.

    Grüße, Christian aus Buchloe
     
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