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Mittelschwere Bergtour Hohes Licht (2.651m) Südwestgrat

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Tobias, 10. Mai 2011.

  1. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny-Maierhöfen/Reutlingen
    Spannende Komplettbeschreitung des Südwestgrates einer Aussichtskanzel de luxe; der zweithöchste Allgäuer mal anders.

    [​IMG] Gehzeit: ca. 6,5 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] Strecke ca. 1500 Hm
    [​IMG] Schwierigkeit I (Schrofenvorbau)
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Jo, Thom, Tobias

    Verschiedene Pendenzen gilt es unter den bekannten, viel besuchten Allgäuern noch "abzuarbeiten", meistens deshalb, weil die Anstiege - jedenfalls die gängigsten - in der Hauptsaison dezent überlaufen sind. Damit ist es unser Plan, diese To-do-Liste erstens abseits der Hauptsaison, zweitens abseits der Normalwege, und drittens möglichst unter der Woche schrumpfen zu lassen. Das klappt leider nicht immer, aber wenn, dann richtig. Bereits Anfang April ließen die rekordverdächtig schneearmen Bedingungen eine weitestgehend apere Südwest-Begehung des Hohen Lichtes zu, Anfang Mai kann sowohl der Auf- als auch Alternativ-Abstieg praktisch total weißbefreit genossen werden, wohingegen der Normalweg von der Rappenseehütte noch die Überbleibsel des Geiz-Winters hütet. Der vermutlich wenig begangene, komplette Südwestanstieg sei allen erfahrenen Hohes Licht-Anwärtern als überaus lohnendes Gegenstück zum kurz vor dem Gipfel dazustoßenden Normalanstieg ans Herz gelegt: Spannung, Abwechslung, ein bissel Exklusivität sowie die Chance auf zumindest Anstiegs-Stille brauchen keine weiteren Erläuterungen. Und die Sicht, na ja, die sucht von diesem solo dastehenden Gipfel eh ihresgleichen.

    Route
    : Steeg (Parkplatz alte Passstraße) - Hochalptal - Südwestgrat - Hohes Licht - Teil Südwestgrat - Oberes Hochalptal - Hochalptal - Parkplatz

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    Pimig beim Anstieg.

    Vom Holzschuppen an der alten Passstraße (Steeg-Warth, ca. zwei Km oberhalb von Prenten) folgt man einfach der Beschilderung und darf die darauf verwundernden Zeitangaben bei ordentlicher Verfassung mit einem Schmunzeln quittieren. Nach wenigen hundert Metern Teer steigt der Pfad knackig den Wald empor und lässt den Steiger schon bald den weiten Einschnitt des Hochalptales gewinnen.

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    Waldanstieg zum Hochalptal.

    Die letzten Höhenmeter schwenkt der Pfad nach links, um dann eine ansetzende Schlucht (Steinletal) ins Hochalptal zu queren.

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    Beginn Hochalptal.

    Im sanften, chilligen Auf und Ab wird das Tal erwandert.

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    Der Beginn des Südwestgrates ...

    ... muss über die erste Steilstufe nach rechts angesteuert werden.

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    Hierzu folgt man dem Weg bis auf die erste Stufe mit Wasserfall und zweigt dann über anfangs ganz schwache Rasenspur ums deutlich ausgetretene Eck. Am Ansatz des Grates passiert man das steinerne Fundament einer alten Hütte.

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    Der Wasserfall der ersten Stufe.

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    Entweder man hält sich an die schwache Rasenspur oder steigt variabel zum deutlichen (ausgetretenen) Durchlass an.

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    Schrofenaufbau Südwestgrat.

    Über Gras erreicht man nun den spannendsten Abschnitt der Tour. Der Südwest-Vorschlag des AVF setzt erst später im Oberen Hochalptal ein und umgeht damit einen großen Teil des Grates - wir werden diese ebenfalls weglose Führe als Abstieg nutzen.

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    Am Einstieg.

    Geradeaus (mittig) geht es hoch, dann nach rechts auf den Grat.

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    Im Einstieg.

    Die Schrofen sind mitunter sehr steil, jedoch stets hervorragend gestuft.

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    Der Blick nach unten.

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    Auch der meist feste Kalk ist prima zu klettern. Der Grat lässt viel Raum, um sich auszutoben.

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    Nach dem stotzigen Auftakt legt sich das Gelände ein wenig ...

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    ... verliert aber nichts an Möglichkeiten.

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    Bockelharter Fels erlaubt einfaches Reibungssteigen.

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    Die letzten Erhebungen im begrasten Schrofenteil.

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    Unter Beobachtung ...

    Der sich etwas aufwerfende Abschnitt kann einfach rechts, zuerst nah an den Abbrüchen, über Schotter und Gras umgangen werden. (Ziel: Gras im oberen Drittel rechts.)

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    Die Ruhe vor dem Sturm oder ein Übeltäter wird entlarvt:

    Der Hornochse links sollte gleich auf dumme Gedanken kommen, was den ihm zu Hufen liegenden Steinbrocken betrifft. Wir unterstellen Absicht.

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    Querung.

    Unter den Felsen vorbei gehts zur Grasrampe ins Schotterfeld.

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    Unter Beschuss.

    Die lieben Steinböcke geben sich alle Mühe, um den Gipfel zu verteidigen. Gefährliche, teils handballgroße Brocken rasen und (ver)springen den Hang hinab - Dr. Grill vergisst nicht.

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    Schotteranstieg.

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    Biberkopf.

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    Schneekontakt ...

    ... auf wenigen Metern.

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    Allein am Gipfel.

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    Einflussreiche Nachbarn:

    Hochfrott, Mädelegabel, Trettach.

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    Vordergrund von links: Wilder Kasten, Peischel- und Ellbogner Spitze.

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    Blick ins Lechtal. Rechts die Wildmahdspitze.

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    Nochmals die drei von eben.

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    Oberstdorfer Tal und die entfernte Nagelfluhkette weiter links.

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    Großaufnahme Rappenköpfle.

    Die zwei schwierigen Aufstiege über die Grate links und rechts werden selten gemacht.

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    Beim Abstieg.

    Hier - beim Übergang vom Schotter- zum Schrofenteil - kann über mäßig steiles, gut begehbares Gras ins Obere Hochalptal abgestiegen werden. Der AVF steigt hier auf den oberen Südwestgrat auf, verpasst dadurch aber die tollen Schrofenpassagen des ersten Abschnitts.

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    Über Gras frei hinab.

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    Kurz vor Erreichen des Gratbeginns muss man sich an einem deutlichen, links unten über einer Schlucht verlaufenden Hirtensteig orientieren. Dann wie gehabt absteigen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. April 2014
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