Empfohlen Leichte Bergtour Imster Mitterberg (2.118m), Hinterbergköpfe (2.278m) und SW-Gipfel Geireköpfe (2.303m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Manu, 3. August 2016.

  1. Manu

    Manu Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Tour leichter Schwierigkeit teils weglos über nur wenig bekannte Gipfel der Lechtaler Alpen. Beste Aussicht auf Tschachaun, Namloser Wetterspitze und die umliegende Berglandschaft. Um die beiden anderen Geireköpfe erweiterbar (dann deutlich anspruchsvoller).

    Tour-Bewertung:

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    ca. 7 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1300 Hm / 16 km
    [​IMG] Schwierigkeit T3 (kurz T4)
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Manu

    Wer von Namlos aus in Richtung Anhalterhütte unterwegs ist, dem stellt sich relativ bald der Imster Mitterberg in den Weg. Diesem werden trotz seiner Präsenz bei weitem weniger Besuche abgestattet als seinen Nachbarn Namloser Wetterspitze und Tschachaun. Auch wenn dieser formschöne Felsriese zuerst sehr abweisend wirkt, so kann er doch relativ einfach erwandert werden. Eigentlich handelt es sich hier um eine Wandertour aber aufgrund der Tatsache, dass die anderen Gipfel teils nur weglos zu erreichen sind, habe ich mich entschieden diese als leichte Bergtour zu klassifizieren. Wer wegloses Gelände als unangenehm empfindet oder nach einer familientauglichen Wanderung sucht, der kann die Hinterbergköpfe und die Geireköpfe einfach weglassen. Eine Wanderung zur Anhalterhütte mit Aufstieg über das Faselfeiltal und Abstieg über das Brennhüttental bietet alles was man sich nur wünschen kann. Gerade Landschaftlich bietet diese Tour so einiges - zerborstete Tobel, eine farbenfrohe Bergflora und eine geniale Aussicht auf die umliegende Berglandschaft.

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    Von Namlos aus geht mit dem MTB über die Straße und auf breiten Wanderwegen in Richtung Anhalterhütte. An dieser Stelle hat man nun die Möglichkeit rechts über das Brennhüttental oder gerade aus über das Faselfeiltal in Richtung Anhalterhütte aufzusteigen. Hier deponiere ich mein Bike und entscheide mich für den Aufstieg über das weniger begangene Faselfeiltal. Direkt voraus - der Imster Mitterberg.

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    Beim Aufstieg über das zerborstete Tobel des Faselfeiltales. Markierungen sind stets ausreichend vorhanden. Rechts der wunderschöne Tschachaun, mittig die Gabelspitze.

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    Der Tschachaun von seiner absoluten Schokoladenseite. Ein wirklich gigantischer Anblick.

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    Am Faselfeiljöchel angekommen. Der bisherige Aufstieg stellte sich als wesentlich anstrengender heraus als gedacht. Die umliegende Berglandschaft entschädigt allerdings alle Mühen. Hier im Bild ist der weitere Wegverlauf gut zu erkennen. Die Pfadspur verliert sich allerdings immer wieder im hohen Gras. Die Orientierung fällt allerdings zu keinem Zeitpunkt schwer.

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    Am "Gipfelstangerl". Das Wetter gibt an diesem Tag wirklich alles und beschert mir die ganze Tour lang beste Sicht. Hier der Blick in Richtung Knittelkarspitze.

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    Und hier trohnt die Namloser Wetterspitze. Dieser gigantische Felszacken lässt sich relativ einfach "erwandern" und bietet sich mit seinen 2.553 m als tolle Aussichtskanzel an.

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    Das "Gipfelstangerl" stellt allerdings nicht ganz den höchsten Punkt des Imster Mittberges dar. Dieser ist weiter hinten im Bild gut zu erkennen. Da ich den Abstieg des Felsturmes nicht richtig einsehen konnte, ersparte ich mir den Weiterweg zu diesem unbedeutenden Gratkopf und kehrte Richtung Faselfeiljöchl zurück.

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    Vom Faselfeiljöchl aus folge ich dem Weg in Richtung Anhalterhütte. Bevor ich allerdings die Hütte erreiche verlasse ich den Weg und "kürze" in Richtung Kromsattel ab. Hier die beeindruckenden Felswände des Maldongrates und der Gabelspitze. Ich befinde mich hier schon auf einer Höhe von über 2.000 hm und dennoch stehe ich vor diesen Felsriesen. Hier fühlt man sich wirklich klein und unbedeutend.

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    Auf meinem Weg zum Kromsattel.

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    Vom Kromsattel aus geht es in Richtung Hinterbergjoch. Hier wird durch das Kar gequert und danach geht es in steilen Kehren zum Joch. Alternativ kann das Kar auch oberhalb gequert werden (rechts im Bild zu erkennen).

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    Rückblick. Rechts der Tschachaun - über den hier gut erkennbaren grünen Rücken führt der Normalweg zum Gipfel.

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    Vom Hinterbergjoch aus mache ich mich an den weglosen aber gut gangbaren Aufstieg zum ersten Gratkopf. Das Gelände steilt hier nicht all zu sehr auf und ist gutmütig gestuft.

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    Blick zum Ersten der beiden Hinterbergköpfe. Am Weidezaun (ausversehen mehrfach getestet und oh ja da war gut Strom drauf) entlang und über diesen geht es zum Gipfel.

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    Blick vom Gipfel des ersten Hinterbergkopfes auf den Zweiten, sowie die drei Geireköpfe (hüllt sich der Süd-West-Gipfel noch in ein grünes Gewand, so sind die anderen beiden deutlich felsiger). Links im Bild das Rudigermassiv.

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    Tiefblicke in Richtung Faselfeiltal. Hier war ich vor Stunden noch in Richtung Imster Mitterberg unterwegs.

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    Auf dem zweiten Hinterbergkopf. Vor mir liegen die drei Geireköpfe - nur für einen sollte es heute noch reichen.

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    Beim Übergang zum SW-Gipfel der Geireköpfe ist dann nochmals volle Konzentration gefragt. Der Grat schnürt sich hier nochmals zusammen und erlaubt hier, auch wenn nur an einer kurzen Stelle (Bildmitte), keinen Ausrutscher. Im Hintergrund das abweisende Rudigermassiv. Über diesen gezackten Felsriesen findet man so gut wie gar nichts brauchbares im Netz. Auch der AV-Führer hält sich hier äußerst bedeckt. Eine Besteigung dieses Massives ist wohl nur ganz wenigen vorbehalten.

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    Dies wäre der weitere Gratverlauf zu den anderen beiden Geireköpfen. Da ich trotz des überragenden Wetters aber keinen Toptag hatte, entschied ich mich die Gratüberschreitung an dieser Stelle zu beenden. Für den geübten und erfahrenen Bergsteiger sollte eine Besteigung allerdings kein Problem darstellen. Nach einer kurzen Pause auf dem SW-Gipfel der Geireköpfe ging es für mich wieder zurück in Richtung Anhalterhütte.

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    Zwischen den Hinterbergköpfen und den Geireköpfen suchte ich nach einer geeigneten Stelle für einen weglosen Abstieg. Der obere Teil, wenn auch nicht so gut erkennbar, war relativ steil und durch aus mit T4 zu bewerten. Das Gelände legt sich aber schnell wieder und entspannt geht es zurück auf den Wanderweg in Richtung Hinterbergjoch.

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    Unten am Wanderweg angelangt. Gerade voraus - das Hinterbergjoch. Jetzt schmerzt jeder zusätzlicher Höhenmeter dann doch etwas.

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    Den bekannten Weg geht es jetzt wieder zurück in Richtung Anhalterhütte. Nochmaliger Rückblick vom Kar aus.

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    Ich folge brav dem Wanderweg bis hin zur Anhalterhütte. Geschafft! Jetzt erstmal eine kleine Stärkung in Form eines kühlen edlen Getränkes namens Weißbier.

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    Beim Abstieg durchs Brennhüttental - ein wirklicher Traumtag für eine Bergtour! Die breiten Wegen lassen einen relativ zügigen Abstieg zu. Ganz nach meinem Geschmack.

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    Beim Rückweg gelangt man an dieses Steingrab. Hier muss aufgepasst werden! Etwa links der Bildmitte hinter Latschen versteckt wollen einen Wegweiser (rote Markierungen) in die Irre führen. Bitte hier nicht wieder nach oben steigen sondern links runter in das "Bachbett". Hier trifft man dann schnell wieder auf die "richtigen" Markierungen und den normalen Wanderweg. Diesem folgend geht es links des Bergbaches entlang und schließlich durch eine Waldpassage zurück zu meinem Mountainbikedepot. Jetzt nur noch aufsitzen und zurück zum Auto flitzen. Herrlich!

    Ich war abgesehen von der Anhalterhütte die ganze Tour völlig alleine unterwegs. Eine wirklich eindrückliche Tour, war es doch die erste längere Tour die ich alleine unterwegs war. Natur und Berge pur in einem einsamen Gebiet machten dies zu einer wirklich lohnenden Unternehmung.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. September 2016
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  2. Bonsai_Kitten

    Bonsai_Kitten Registrierter Benutzer

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    Hättet Ihr zufällig Bilder auf denen man die Überschreitung der Geireköpfe sehen? Ihr schreibt "deutlich anspruchsvoller". Sieht es arg schwer aus?
     
  3. Manu

    Manu Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Hallo Bonsai_Kitten,

    hier ein paar Bilder. Den direkten Übergang vom mittleren zum letzten Geirekopf war für mich nicht ganz einsehbar. Deswegen ist es schwer hierzu eine Aussage zu machen. Meiner Einschätzung nach dürfte hier der I. vielleicht sogar der II. Grad klingeln. Vom Gelände her sah es sehr abschüssig und mergelig aus - denke T4-5. Auf dem hinteren Geirekopf konnte ich sogar eine Art "Gipfelstange" erkennen :wink:

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  4. Bonsai_Kitten

    Bonsai_Kitten Registrierter Benutzer

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    Super! Danke für die Fotos und die Info. Euer Bonsai Kitten.
     
  5. Manu

    Manu Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Gerne Bonsai Kitten! Vielleicht kann man auf den Grasbändern auch so manche Stelle geschickt umgehen und so ohne größere Schwierigkeiten zum letzten Geirekopf kommen :wink: Wenn du die Tour gemacht hast, kannst du dich ja melden und uns deine Einschätzung geben - und natürlich ein paar schöne Fotos zeigen :smile:
     
  6. sven86

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  7. Manu

    Manu Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Guten Morgen Sven,

    vielen Dank für deine Einschätzung! Ich habe schon vermutet, dass der dritte Geirekopf nochmal anspruchsvoller ist. Ist das eine Art Gipfelstange auf dem Gipfel? Ich konnte es nicht genau erkennen. Denke das die Geireköpfe insgesamt nicht viele Besuche erhalten :wink:
     
  8. sven86

    sven86 Registrierter Benutzer

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    Genau, auf dem dritten Gipfel ist eine Gipfelstange oder so etwas ähnliches gut zu erkennen. Laut AVF käme man dorthin ja auch vom Kühkarljoch hinauf, aber sicherlich auch eine eher wilde Angelegenheit.
     
  9. Andy84

    Andy84 Registrierter Benutzer

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    Der Übergang auf den Zweiten und Dritten Gipfel ist ca. T4/T4+ mit I-er Kletterei.
    Schaut wilder aus wie es ist.
     
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