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Empfohlen Schwere Bergtour Imster Muttekopf (2.774m) Nordostgrat

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Tobias, 16. Juli 2022.

  1. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Zu Recht regelmäßig begangener Anstieg. Reichlich Kletterei in oft gutem, griffigen Fels - direkt am Grat mitunter sehr luftig. Geniale Rundsicht.

    [​IMG] ca.5-6h

    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 900Hm vom Hahntennjoch
    [​IMG] T4-5/III
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Tobi


    Der Imster Muttekopf ist nicht nur eine herausragende, freistehende Aussichtskanzel, sondern bietet auch eine ganze Reihe verschiedener Anstiege unterschiedlicher Schwierigkeit. Der hier vorgestellte NO/NNO-Grat ist im gehobenen Niveau dank des erfrischend guten bis sehr guten Fels die wohl angenehmste, genussreichste und "leichteste" Option. Und wer vom Hahntennjoch startet und den Grat wieder abklettert, kommt mit unter 1000Hm hin! Eine weitere erwähnenswerte, positive Tatsache ist, dass der Grat sich als sehr homogen und "zwingend" präsentiert. (Ich habe mindestens 6 Stellen mit III bzw. Tendenz III und etliche Zweierpassagen in Erinnerung.) Bis auf kleine Ausweichmanöver bewegt man sich praktisch druchgehend auf oder an der Grathöhe. Einige Stände der nordseitig heraufziehenden Klettereien zeigen einem, dass man alles richtig macht. Zur Orientierung: Vom Scharnitzsattel rechts/nordseitig um die ersten kleineren Zacken (ca. 50 Meter, eine erste henklinge ganz leichte II darf geklettert werden), dann hinauf zur Grathöhe und an den ersten großen Aufwurf heran. Nun durch eine nach links ziehende, abdrängende "Riss-Rampe" (Tendenz II-III) empor. Bald über Gehgelände zum markanten "Einstieg" an Scharte. Links dieser Scharte die Platte erklettern (alter Schlaghaken) und dann - so gut es geht - dem Gratverlauf folgen. Die Empfehlung des alten AVF (Heinz Groth, Alpenvereinsführer Lechtaler Alpen, München 1972, Erste Auflage), am ersten großen Aufschwung auf dem breiten Band in die Nordseite zu queren und hier den Grat zu gewinnen, kann ich aufgrund besagter Scharte nicht bestätigen. (Vgl. Bild 4.)

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    Anstieg zum Scharnitzsattel.

    Der Grat im Morgenlicht.

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    Am Scharnitzsattel.

    Hier kurz nordseitig vorsichtig queren (um keine Steine auf den Steig zu befördern), dann hinauf zur Grathöhe und den ersten massigen Klotz etwas links des markanten, dunklen Risses umklettern.

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    Erster nennenswerter Felskontakt.

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    "Einstieg" an Scharte.

    Hier besteht auch die Möglichkeit, auf Bändern weiter links etwas einfacher zu verfahren.

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    Ausblick auf Teil 2:

    Im Gehgelände in die Scharte und auf gutem Band ums Eck, um dann in einem schönen Riss/Rinne auf den Grat zu klettern.

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    ...

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    Der nach links ziehende Riss.

    Gute fünf Meter griffige III, dann wirds einfacher.

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    Hier schon wieder solider Fotostand.

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    Einfacher nach oben.

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    Dann wieder etwas schärfer am Grat empor ...

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    ... zu dieser schönen Plattenstelle in Topfels. Geht nur aufgrund der Kürze noch als Dreier durch.

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    Nach diesen ebenfalls interessant zu kletternden Kaminrissen (III), mitunter sehr ausgesetzt über die Schneide.

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    Letzte markante und markierte Kletterstelle (Tendenz III).

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    Nun folgt der "alpinere" Teil der Tour. Über brüchiges Gelände, je nach Route Gehen und I-II, dem Gipfelbereich entgegen.

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    Gipfel Muttekopf.

    Der schöne Riss sollte mitgenommen werden! (II-III)
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. Juli 2023
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  2. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Gestern, praktisch genau ein Jahr später, wieder diese schöne Tour gegangen. Diesmal mit Franzi und Thom. Für das angekündigte Wetterfenster schien die Unternehmung ideal. Morgens dann eher Ernüchterung bei der Anfahrt im Regen. Aber mal schaun, vielleicht blieb das Gebiet ums Hahntennjoch ja weitestgehend verschont, und zur "Not" ließe sich ja evlt. immernoch der Hintere Scharnitzkopf besteigen. Vor Ort dann die freudige Überraschung: es war tatsächlich weitesgehend trocken, der Kletterfels sogar total! So gings kurzweilig und spaßig über den tollen Grat und auf den Gipfel. Diesmal Abstieg auf dem Normalweg. Unterhalb der Blauen Köpfe (auf ca. 2300Metern) über die Schafweiden leicht ansteigend dem Ostgrat entgegen. Dieser wird ins Muttekar überschritten (3 Möglichkeiten, die beiden schwereren sind sogar mit Steinmanndl markiert. Wir nahmen die zweite der drei, was mit T5, II zu verbuchen ist. Kurz oberhalb ist der vermutlich einfachste Übertritt: der Schafsweg ohne Kletterei. Eine weitere folgende, kurze und brüchige Abkletterstelle ist ähnlich zu bewerten, möglicherweise aber rechts im steilen Gras zu umgehen), dann steuert man das obere Ende des beliebten Kletterriffs "Guggerköpfle" an. Hier über guttrittes Gras- und Schrofengelände queren, bis man auf den Steig zum Scharnitzsattel trifft. Nun 250 Hm empor und schnell hinab zum Hahntennjoch. Insgesamt ca. 1250Hm und 12 Km. Bei zügigem Vorankommen in 5-6 Stunden machbar.

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    Zuletzt bearbeitet: 29. Juli 2023
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