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Schwere Bergtour Kleine Höfats über den Ostgrat

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen unserer Mitglieder" wurde erstellt von Hoefatssuechtig, 26. November 2011.

  1. Hoefatssuechtig

    Hoefatssuechtig Registrierter Benutzer

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    Die Kleine Höfats (2073m) ist ein selten bestiegener Berg, was zum einen an ihrer großen und berühmten Schwester, der Höfats, in deren östlichen Schatten sie sich befindet, und zum anderen an ihren kühn geschwungenen und abweisenden Graten liegt.

    Sie wurde am 17. September 1896 zum ersten Mal "touristisch" erstiegen (vermutlich gab es aber schon vorher Besteigungen, vor allem durch Thaddäus Blattner und Leo Dorn) und zugleich überschritten, und zwar von Josef Enzensperger und seinem Bruder Ernst sowie von Hans Rehm und Fritz Zimmermann.

    Auch der verwegene Leo Maduschka stattete der Kleinen Höfats im Sommer 1925 einen Besuch ab. Weitere berühmte Bergsteiger außer natürlich den Allgäuer Originalen Kaspar Schwarz und Sepp Prinz, die diesen Berg betreten haben, sind mir nicht bekannt.

    Aus der Chronik der Bergwacht Oberstdorf ist zu ersehen, dass es erst einen tödlich Abgestürzten an der Kleinen Höfats gegeben hat.

    Trivia: Die Kleine Höfats wurde in ihrer Ansicht von Norden als Umschlagbild für den Roman "Zwischen Firn und Frühling" von Hanns Hunkele (Ludwig Baur Verlag, München 1956) verwendet. Dieses Buch (siehe unten) hat jedoch seltsamerweise nichts mit ihr zu tun.

    Den Anhang 1937 betrachten


    Der am häufigsten begangene Anstieg erfolgt über den Ostgrat, der übrigens im Original-Zettler, dem ersten Führer über die Allgäuer Alpen im Bergverlag Rother aus dem Jahr 1925, als "ziemlich leicht" eingestuft wird. In der 4. Auflage von 1958 wird dieser Normalweg als "unschwierig" und in der 8. Auflage von 1971 als "wenig schwierig" bezeichnet. Dabei muss bemerkt werden, dass sich diese Beschreibungen nur auf die rein technischen Schwierigkeiten beziehen.


    Die folgende (meiner Meinung eine der besten) Anstiegsskizze zur Kleinen Höfats stammt ebenfalls aus dem Original-Zettler von 1925:
    Den Anhang 1938 betrachten

    Das wirklich Abweisende und Fordernde an diesem Berg ist die ungewöhnliche Ausgesetztheit, da sich der Grat am oberen Ende des südlichen Rückens bis auf einen halben Meter zusammenschnürt und "ohne Hindernis" (Zettler 1925) bis zum schmalen Gipfelaufbau führt.

    Psychisch erschwerend kommen die jähen Abstürze ins Rote Loch und ins Oberloch, einer Einbuchtung zwischen Ost- und Nordostgrat, hinzu, deren Wirkung von der drohenden Nordwand des Ostgipfels der Höfats noch verstärkt werden.

    Der Normalweg besteht durchgängig aus Steilgras, das einen Winkel von über 60 Grad erreicht, relativ trittarm und mit brüchigem Gestein durchsetzt ist. Die Aussicht wird zwar von den umliegenden, höheren Gipfeln verdeckt, ist aber trotzdem sehr eindrucksvoll. Richtung Norden eröffnet sich einem das ansonsten versteckte Gebiet der Rauhenhalsalpe und der Höfatsnadel. Richtung Osten gewinnt man schöne Nahblicke auf den Rädlergrat sowie auf Kleinen und Großen Wilden. Richtung Süden schweift der Blick zum Rauheck. Richtung Westen bekommt man faszinierende Einblicke in die Nordwand der Höfats und auf den gewaltigen Nordostgrat.

    Auffällig ist, dass die Kleine Höfats kein Gipfelkreuz besitzt, dafür aber ein neues Gipfelbuch seit 2008. Darin sind höchstens sechs Besteigungen pro Jahr auszumachen.

    Nun zu meiner Bildwanderung.


    Zunächst ging es gemütlich das Oytal entlang.

    Den Anhang 1940 betrachten
    Vorbei am Schafgern und Ochsengern.


    Kl Hoefats Lugenalpegebiet.jpg
    Blick in das Gebiet der Lugenalpe (rechts oben). Links ist der östliche Ausläufer der Gieselerwand zu erkennen.


    Den Anhang 1941 betrachten
    Die Morgensonne streichelt links den doppelgipfeligen Seilhenker, in der Mitte die Kleine Höfats und rechts den Nordostgrat.


    Kl Hoefats Blick in Rauhenhalstobel.jpg
    Blick in den morgendlichen Rauhenhalstobel.


    Den Anhang 1939 betrachten
    Vorbei an den unheimlichen Abstürzen des Seilhenkers.


    Den Anhang 1942 betrachten
    Der Rädlergrat im Morgenlicht.


    Den Anhang 1943 betrachten
    Kurz bevor man die Käseralpe erreicht, kann man auch schon hier über steiles Gras Richtung Oberloch ansteigen, doch ich statte der Alpe einen kurzen Besuch ab und werde mich über die verlassene obere Gutenalpe der Kleinen Höfats (in der Bildmitte) nähern. Hier erkennt man auch gut den noch breiten Rücken des Ostgrats, der sich dann immer weiter zusammenschnürt.


    Den Anhang 1944 betrachten
    Blick von der Käseralpe zur Kleinen Höfats (rechts im Bild) und zum Ostgipfel der Höfats (links im Bild).


    Den Anhang 1945 betrachten
    Blick von der Oberen Gutenalpe ins Rote Loch (der mittlere rötlich schimmernde Bereich) und zur Kleinen Höfats (rechts im Bild).


    Den Anhang 1946 betrachten
    Von der oberen Gutenalpe führt ein deutlich sichtbarer und ausgetretener Weg (nicht markiert) Richtung Seilhenker. Von diesem Weg aus hat man einen schönen Blick auf die Nordwand des Ostgipfels der Höfats (siehe oben).

    Dieser Weg endet jedoch abrupt vor den Ausläufern des Oberlochs. Man steigt dann an geeigneter Stelle hoch auf den südlichen Rücken, den der Ostgrat entsendet. Am besten hält man sich direkt an den Grat, da nicht so steile Stellen (weniger als 50 Grad) einen zuweit nach Süden verführen, wo jedoch die Südwand der Kleinen Höfats jäh abbricht.


    Den Anhang 1948 betrachten
    Der südliche Rücken der Kleinen Höfats beginnt sich langsam zusammenzuschnüren und wird immer ausgesetzter. Von hier aus ist der weitere Wegverlauf klar vorgegeben.


    Impressionen08.jpg
    Durch den Schattenwurf kann man die ausgesetzte Lage auf dem Ostgrat gut erahnen. Hier sollte man wirklich sehr trittsicher und schwindelfrei sein.


    Impressionen09.jpg
    Auge in Auge mit dem markantem Höfatszahn. Links ist der Älpelesattel zu erkennen.


    Impressionen07.jpg
    Der wohl ausgesetzteste Ameisenhaufen, den ich je gesehen habe. Bis zum Gipfel ist es nicht mehr weit, jedoch ist dieses Stück das gefühlsmäßig heikelste, insbesondere durch die Ausgesetztheit. Links erkennt man den gewaltigen Nordostgrat der Höfats.


    Impressionen10.jpg
    Vom schmalen Gipfel ist der ausgesetzte Ostgrat gut erkennbar. Links oben befindet sich die Wildenfeldhütte und rechts in der Mitte die Obere Gutenalpe.


    Impressionen11.jpg
    Blick vom Gipfel der Kleinen Höfats hinunter ins Schärtele, einem markanten Felszahn, der den Nordostgrat der Höfats vom Westgrat der Kleinen Höfats trennt.


    Kl Hoefats Blick zum Seilhenker.jpg
    Blick vom Gipfel zum doppelgipfeligen Seilhenker (rechte Bildmitte) und zum Beginn des Nordostgrates (links).


    Kl Hoefats Blick zur Rauhenhalsalpe.jpg
    Blick vom Gipfel der Kleinen Höfats in das versteckte Gebiet der Rauhenhalsalpe (unten rechts). In der Mitte unten erkennt man die kühne Höfatsnadel. Links der Rauhenhalsgrat mit Gieselerwand. Im rechten Hintergrund ist der Gleitweg erkennbar.


    Impressionen13.jpg
    Blick vom Gipfel auf den gewaltigen Nordostgrat, der zum Zweiten Gipfel der Höfats führt. Rechts ist der Verlauf des Rauhenhalsgrates mit den Abstürzen der Gieselerwand gut erkennbar.

    Nach einer kurzen Rast mit überwältigenden Eindrücken machte ich mich langsam bereit zum Abstieg.


    Impressionen12.jpg
    Hier liegt der schwindelerregende Abstieg noch vor mir.


    Impressionen14.jpg
    Ein beeindruckendes Duo: links der Nordostgrat und rechts der Gipfel der Kleinen Höfats.


    Impressionen15.jpg
    Der Gipfelaufbau der Kleinen Höfats.


    Kl Hoefats Blick ins Rote Loch.jpg
    Noch einmal ein Bild zum Fürchten: Vom oberen Teil des Ostgrates geht es steil hinunter ins Rote Loch (links) und zum Schärtele (rechts).


    Impressionen16.jpg
    Im Abstieg: links der überhängende Höfatszahn neben der finsteren Nordwand des Ostgipfels der Höfats im nachmittäglichen Kontrast zum Ostgrat der Kleinen Höfats.


    Kleine Hoefats Ostgrat Nachmittag.jpg
    Ab hier sind dann die nervenaufreibenden Stellen vorbei.

    Dann ging es gemütlich wieder zur Käseralpe, wo eine verdiente Rast auf mich wartete.


    Abendliches Oytal mit Schneck und Himmelhorn.jpg
    Abendstimmung im Oytal mit Schneck und Himmelhorn.


    Zum Ausklingen möchte ich noch drei weitere Ansichten der Kleinen Höfats präsentieren:


    Kl Hoefats vom Rauhenhalsgrat.jpg
    Die Kleine Höfats (rechts oben) vom Rauhenhalsgrat. Unten in der Mitte ist die Höfatsnadel erkennbar. Genau in der Bildmitte erkennt man die sogenannte Stiege, eine kurze Unterbrechung im langen Nordostgrat der Kleinen Höfats, die diesen vom doppelgipfeligen Seilhenker trennt.


    Kl Hoefats vom Ostgipfel der Hoefats.jpg
    Die Kleine Höfats vom Ostgipfel der Höfats.


    03 In der Hoefatsscharte I.jpg
    Die Kleine Höfats (links) von der Höfatsscharte, Anfang April 2011 aufgenommen. Man erkennt deutlich den Schattenwurf der Höfatszähne, die sich auf dem Südostgrat des Ostgipfels der Höfats befinden, sowie die zahllosen Lawinenabgänge ins Rote Loch.


    Zum Abschluss möchte ich der eigenwilligen, rauhen und fast vergessenen Kleinen Höfats ein kleines literarisches Denkmal setzen, indem ich ihr ein selbst verfasstes Gedicht widme:


    Ein aufquellender Schatten,
    Gesät von fernen Gewitterwolken,
    Lässt allzu schnell verblassen
    Dein zierliches Gratkleid,
    Gefertigt aus hartem Grün
    Und bleichen Felssplittern.

    So schmal, so brüchig
    Schmiegt sich der unberührte Weg
    Unter die schweren Bergschuhe.
    So klar, so unausweichlich
    Haftet mein erschöpfter Blick
    An deinem zarten Nacken.

    Wenige Augen sehen zu dir hinauf.
    Kaum glänzen ein paar Tränen
    Eines glücklich zu dir Verirrten.
    Selten sitzt jemand so nah
    Auf deinem schlanken Gipfel
    Und atmet diegleiche ausgeträumte Stille.

    In der Ferne lässt der Regen
    Ein graues, vollgesogenes Band
    An deinen Brüdern und Schwestern abperlen
    Und benetzt ihre steilen Hänge.
    Später hüllt er auch dich damit ein,
    Um zu beenden mein kurzes Verweilen.

    In stolzen Schritten abwärts
    Liegt verborgen mein Staunen,
    Die Erinnerung an deine kühne Formenpracht.
    Schon erreichen mich
    Die welken Stunden des Tages.

    Ein dichter, aufkommender Sturm
    Verhindert den letzten Blick
    Auf dein ruhendes Antlitz.


    Beste Berggrüße, Christian aus Buchloe
     
  2. Jens

    Jens Registrierter Benutzer

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    Schöner Bericht mit sorgfältiger Recherche-Arbeit und tollen Fotos, Christian.
    Da wird's ja einem vor dem Bildschirm noch schwindlig. :wink:

    Grüße, Jens
     
  3. Wanderer

    Wanderer Registrierter Benutzer

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    Also sind hier so ca. 50% der Kleine-Höfats-Bergsteiger pro Jahr anwesend... :eek: Daher würde es mich nicht sehr wundern, wenn in den nächsten Jahren mal ein festivaltour.de-Nordostgrat-Trupp positiv in die Allgäuer Berggeschichte eingehen würde. :wink:
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. November 2011
  4. Hoefatssuechtig

    Hoefatssuechtig Registrierter Benutzer

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    Ein kleiner Nachtrag zur Besteigungsgeschichte

    Noch ein kleiner Nachtrag:

    Ich habe soeben in Josef Enzenspergers glänzendem Aufsatz über die Höfats aus dem Jahr 1896 entdeckt, dass die Kleine Höfats bereits 1856 von Leo Dorn, dem erfolgreichen Adlerjäger, bestiegen wurde. Als Zeuge beobachtete Thaddäus Blattner dies vom Oberloch aus.

    Neben der oben erwähnten Anstiegsskizze aus dem Original-Zettler von 1925 ...

    Hoefatsgruppe von Osten aus Zettler 1925.jpg

    ... möchte ich folgendes Photo aus dem Jahr 1904 (eines der frühesten!) von der Kleinen Höfats präsentieren. Es stammt aus der mittlerweile sehr kostspieligen 1. Auflage von Josef Enzenspergers Bergsteigerleben aus dem Jahr 1905.


    Hoefatsgruppe von Osten 1904.jpg

    Trotz mancher Unschärfen zeigt dieses sehr frühe Photo meiner Meinung sehr gut die Eigenheiten dieser ungewöhnlichen Berggruppe.


    An "Jens": Das freut mich sehr, wenn meine Photos "nerven-prickelnde" Emotionen bei dir ausgelöst haben. Photographien sollen ja nicht nur Dokumente sein, sondern auch die Stimmung des Wahrnehmenden entsprechend transportieren können.


    An "Wanderer": Die Begehung des Nordostgrates und des noch weniger bekannten, kurzen, aber sehr steilen Westgrates der Kleinen Höfats, der beim "Schärtele" beginnt, wird nächsten Sommer garantiert "fallen". Aus beruflichen Gründen konnte ich das jedoch trotz des ungewöhnlich stabilen Herbstwetters noch nicht in diesem Jahr in Angriff nehmen. Man darf aber gespannt bleiben.


    Grüße, Christian aus Buchloe
     
  5. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Hier ein paar zusätzliche Infos rund um die Kleine Höfats, zu finden im Forum unseres Web-Bergsteigerkollegen www.gipfelstuermer.de

    Zum Nordostgrat der Kleinen Höfats:

    " ... Nun zur kleinen Höfats, nachdem wir ja das Seil dabei hatten sind wir auch nicht frei gegangen sondern haben das Seil benützt. Wir haben 3 Seillängen "gesichert", das heißt 1 bis 2 Zwischensicherungen auf 50 Meter länge und einen schlechten Stand das war die Situation. Zum Teil war der Mann der beste Stand, das heißt am Körper sichern und immer auf der anderen Gratseite sitzen wie dein Partner klettert, mit dem Ziel einen Totalabsturz zu verhindern. Den 3. Schwierigkeitsgrat überschreitet der Felsbereich eigentlich nicht jedoch das ausgesetzt sein, das brüchige und die schlechte Sicherungssituation zehren an den Nerven. Am Ende des Felsbereichs habe wir uns ausgeseilt und sind den Rest frei gegangen, wobei die letzten 100 Meter vor dem Gipfel nochmals extrem Steil werden. Die Aussicht am Gipfel ist grandios. Im Abstieg geht man immer an der Gratkante in sehr ausgesetztem Steilgras und muß sich bewußt sein daß man keinen Fehltritt bis in das Oberloch haben darf. Die Gratseite in das Rote Loch meidet man von Haus aus denn da geht es verdammt weit runter, außerdem scheint auf der Seite die Sonne mehr hin und das Gras ist kürzer und trockener, sowie der Boden härter zu gehen. Die Seite in das Oberloch ist mit leichten Grasstufen und bedeutend längerem grünen Gras leichter zu gehen. Man ist aber ehrlich schon froh wenn man soweit abgestiegen ist daß das Gefühl aufkommt man könnte jetzt einen Sturz überleben. Vom Einstieg Nordostgrat bis Ende Abstieg Ostgrat ist ein ausrutschen absolut tödlich. Wir hatten beide Steigeisen und je 1 Eisgerät dabei, mußten aber während der ganzen Tour nichts benützen. Nach Regen sieht es mit Sicherheit anderst aus. ..."

    Zusatz zum Ostgrat:

    " ... Was den Ostgrat der kleinen Höfats betrifft sind die Stufen eher spärlich und auch nicht sehr gut. Nachdem man ja über weite Strecken keine Stufen hat ist man um jede einzelne Stufe sehr froh. Ob es leichter oder schwerer ist als der Seilhenker kann ich nicht beurteilen aber du bist an der kleinen Höfats um einiges länger in solch einem ausgesetztem Gelände. ..."

    Nordostgrat der Höfats und Schärtelekamin:

    " ... Nun einige persönliche Anmerkungen zum Nordostgrat der Höfats. Wir sind nicht über die kl. Höfats eingestiegen sondern durch das Rote Loch.Zu Beginn kommt dann gleich mal ein ca. 30m langer sehr unangenehmer Kamin der mit viel Gras durchzogen ist und somit auch sehr brüchiges Gestein aufweist, für Leute mit guter Moral und einigen Reserven im dreier Gelände durchaus machbar. Mit vergnügen hat das allerdings nicht viel zu tun. Sollte jemand auf die Idee kommen dort ein Seil mitzunehmen bringt es maximal nur etwas für den Nachsteigenden, in der Mitte des Kamines steckt nur ein einziger total verrosteter Haken. Für den Kamin wäre meines erachtens eine 3+ angebracht.Nach dem Kamin geht es wie im AVF beschrieben immer der Gratkante nach, jeglicher Fels ist sehr kritisch zu betrachten da er nur selten richtig am Berg verwachsen ist. Sollte die Gratkante mal unangenehm zu klettern sein muß man immer in die linke Flanke ausweichen. Wenn das Gras noch gut im Saft steht und man sehr luftige Gratkletterei mag eine durchaus anspruchsvolle und tolle Klettertour. Was die Nerven anbelangt waren wir am Mittelgipfel doch ziemlich ausgebrannt, die weitere Überschreitung zum Ostgipfel ist uns dann wie eine Autobahn vorgekommen. Fazit der Tour für uns war, einmal genügt, man darf sie mal gemacht haben aber das Restrisiko ist schon sehr hoch, allerdings habe ich das nach dem Himmelhorn Südgrat (Rädlergrat) auch schon gesagt und habe schon meine zweite Begehung hinter mir. ..."
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. Dezember 2011
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