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Empfohlen Schwere Bergtour Madratsch (2.287m) West-Ost-Überschreitung

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Tobias, 1. August 2020.

  1. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny-Maierhöfen/Reutlingen
    Ungewöhnlicher Berg - ungewöhnliche Tour. Ambitioniertes Gärtnern in allen Spielarten, tolle Felspassagen, aber auch heikle Maßarbeit besonders am Ostabstieg.

    [​IMG] Gehzeit ca. 7-8h
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1.500Hm; 700Hm davon mit Rad
    [​IMG] Schwierigkeit T6/II-III
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Franzi, Thom, Tobias

    Elf Jahre ist es nun her, dass uns Feuerstein und Madratsch in ihren Bann zogen: ebenjene so ungewöhlichen Steilgrasgipfel (deren farbenfroher Gesteinsaufbau praktisch einmal durchs Erdmittelalter führt), die wie gemacht fürs ebenso außergewöhliche Lechquellengebirge scheinen. Informationen waren damals noch rar - es gab eben die (alte) Alpenvereinsführerliteratur und die Neuauflage von Dieter Seibert. Dann faszinierten einige wenige Bilder und eine knappe Beschreibung eines Bergsteigerkollegen. Den Feuerstein konnte Thom damals ziemlich zeitnah besuchen, nun durften wir auch den Madratsch besteigen. Drei Routen führt die alte Literatur auf: Den Nordwestgrat, der vom "Sattele", dem Übergang zur Klesenzaalpe, hinaufzieht; den Ostgrat ab der steilen Minischarte des "Unteren Sattele", sowie die Südflanke auf die Ostgratschulter. Die absolut logischste (und sicher schönste) Führe ist der Grasanstieg über den NW-Grat, der über die steile Flanke ab der Alpe Laguz erreicht und weiter steil und oft schmal zum geräumigen Gras und Blockfeld des markanten Doppelgipfels verfolgt wird. Der Ostgrat, den der neue AV Lechquellengebirge als einzige Route aufgenommen hat, gab allerdings Rätsel auf. Ein wichtiger Anfang ist es, die drei "Sattele" zu definieren: Sattele bei der Alpe Laguz, Unteres Sattele im Ostgrat, Oberes Sattele an der Roten Wand, und dementprechend viel überquert. Für uns war jedoch ganz klar, dass es der NW-Grat sein (Bild- und Kartenstudium ließen an der Wegführung keinen Zweifel) und bei Zeit/Lust der Ostabstieg probiert werden sollte. Die Sache ging auf, allerdings ist dieser Abstieg als heikel einzustufen und deshalb nur "mit Vorsicht weiterzuempfehlen".

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    In der Flanke zum NW-Grat.

    Unten die wunderbar gelegene Alpe Laguz, die mit Bus, mit diversen anderen Antrieben oder by fair means mit MTB erreicht wird.


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    Gartenarbeit.

    Im Mittel- und Oberteil steilt die eher nicht optimal trittige Flanke zünftig auf.

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    Der Grat ist erreicht.

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    Steilrasen is not playing golf on the rocks - oder so. (Ein neues Abendgetränk?)

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    Diese nette Felsstelle (II) lässt sich auch links umgehen.

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    Dasselbe von oben.

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    Nun breitet sich der Grat bald zum Rücken aus.

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    Den etwas niedrigeren Westgipfel erreicht man am schönsten über das gut sichtbare Grün. Steil und trittig gehts überraschend einfach hinauf.

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    Perfekte Bänder und Rampen auf den Westgipfel.

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    Blick vom West- zum Hauptgipfel.

    Nach steilem ...

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    ... Abklettern (II+) ...

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    ... gehts durch dieses Portal und über einen Rissblock auf die Grathöhe. Alternativ kann auch problemlos unten gequert werden.

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    Auf dem Weg zum Hauptgipfel.

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    Tolle Aptychen-Kletterei am HG (II-III).

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    Blick vom HG zum WG.

    Nun zurück zum Durchlass und über trittigen Steilrasen auf die prächtige Wiese des Ostrückens.


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    Abstieg und Querung zum Ostrücken.

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    ...

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    Blumenmeer und Formarin Rothorn.

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    Das abweisende Ziel der, na ja, "Begierde", der Ostabstieg über den ersten Teil des Grates.

    Bereits am zweiten Turm quert man zu dessen Nordrippe und steigt komplett ab. Zu steil, zu überhängend wären die weiteren Aufwürfe, aus dieser Perspektive 3 und 4. Die AV-Führer verschmelzen 3 und 4 zu 1 und sprechen von insgesamt 3.


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    Los gehts, ...

    ... zum praktisch letzten Mal im vernünftigen Fels.


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    Erster Abschwung.

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    Rückblick zum schönen Doppelgipfel ...

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    ... und schon zur Schlüsselstelle der Überschreitung. Diese Schneide muss heikel und ausgesetzt im schlechten Gestein abgeklettert (II-III) oder mindestens ebenso heikel im Steilstbrösel umschifft werden.

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    Es bleibt brüchig (II). Ich stehe bereits auf dem Band, das zur Nordrippe, dem Abstieg vom Ostgrat, führt. Direkt unter mir eine glatte Platte, die nochmals etwas Akrobatik im oberen zweiten Grad erfordert.

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    Blick zurück.

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    Abstieg Nordrippe.

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    ...

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    Mittelteil Nordrippe.

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    Nun im Gras hinab und nach rechts ins Geröll, um die erwähnten Bollwerke zum Unteren Sattele ansteigend zu umgehen.

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    Anstieg zum Unteren Sattele.

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    Unteres Sattele.

    Hier steil - jedoch trittig - hinab. je nach Linie evtl. I-II.


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    Rückblick Unteres Sattele in Bildmitte.

    Möglicherweise ist es auch das nächste rechts. Nicht ganz klar.


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    Südflanke.

    Über die beiden hellen Felsköpfe führt der im alten AV beschriebene Südanstieg.


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    Gewitterstimmung am Formarin Rothorn.

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    Gewitter.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. November 2020
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  2. jamhei09

    jamhei09 Registrierter Benutzer

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    20200915_170623.jpg Er ist einfach der Schönste im Land.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 17. November 2020
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  3. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Hallo Jamhei09,

    da kann ich dir voll und ganz zustimmen. eine sehr besondere und einzigartige Berggestalt - der Madratsch!
    Habe mir erlaubt, das herrliche Foto von dir auf Vollbildformat groß zu ziehen, so kommt er noch besser zur Geltung.

    Grüße Thom
     
  4. jamhei09

    jamhei09 Registrierter Benutzer

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    Aber sehr gerne! Ich habe ihn erst diesen September entdeckt. Zum ersten Mal im Großen Walsertal gewesen. Und war sofort schockverliebt. Werde bei der nächsten Gelegenheit, eure Tour zumindest bis zum West- od. Hauptgipfel gehen.
     
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