Empfohlen Leichte Bergtour Tälispitze (2.000m), Kuhspitze (1.964m), Hüttenkopf (1.976m) und Hochgerach (1.985m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Manu, 26. Juni 2017.

  1. Manu

    Manu Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

    Registriert seit:
    24. Juli 2013
    Beiträge:
    717
    Bilder:
    2.464
    Spannende und teilweise ausgesetzte Gratüberschreitung von 4 Gipfeln des Walserkammes. Schwindelfreiheit und gute Trittsicherheit (gerade bei nassen Verhältnissen) zwingend erforderlich. Tolle Ausblicke in Richtung Rätikon und Rheintal - bei guten Wetterverhältnissen.

    Tour-Bewertung:

    [​IMG]
    ca. 6,0 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG]ca. 1450 Hm / 21 Km
    [​IMG] Schwierigkeit T3 (T3-4 Übergang Kuhspitze - Hüttenkopf)
    [​IMG] Aussicht (an diesem Tag)
    [​IMG]Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Tobi, Thom, Franzi, Manu

    Der Walserkamm ist eine etwa 15 km lange Bergkette und befindet sich im Bregenzerwald. Sie erhebt sich über dem Walgau und dem unteren Großwalsertal. Die höchste Erhebung dieses Kammes ist mit exakt 2.000m die Tälispitze - erster Gipfel unserer heutigen Gratüberschreitung. Die Nordflanke des Walserkammes in Richtung Laternsertal ist steil, felsig und bewaldet, die Südseite hingegen bricht in scharfen Kanten in Steilgrashängen weit über 1000 Meter ab. Seine Lage lässt einen wundervollen Rundumblick in die Bergwelt zu - bis hin zum Rätikon und das Rheintal. Tobi hatte bereits 2013 das Vergnügen den Walserkamm von der Tälispitze bis zur Löffelspitze zu überschreiten (hier gehts zur Tour). Dieses mal waren die Gipfel in westlicher Richtung unser Ziel - Tälispitze, Kuhspitze, Hüttenkopf und Hochgerach. Unser Ausgangsort für die heutige Unternehmung ist die kleine Ortschaft Thüringerberg.

    [​IMG]

    Vom Parkplatz aus geht es den Wegweisern über eine Teerstraße in großen Kehren nach. Die Sonne zeigt sich auch schon gut gelaunt und hüllt unseren Aufstieg in eine wunderbare Stimmung - noch, wie sich später herausstellen sollte... .

    [​IMG]

    Bald wird aus der Teerstraße ein Feldweg und von diesem aus geht es nach einigen weiteren Kehren rechts ins "Dickicht". Allerdings haben wir Glück und der wildbewachsene Steig wurde erst vor kurzem freigeschnitten - Danke hierfür! Unser Weg führt uns zuerst zur Tschöppahütte (bereits auf 1.565m) und von dieser aus weiter auf den Kamm in Richtung Tälispitze. Noch ist dieser recht mild und leicht zu begehen. Leider ist von der Sonne mittlerweile nichts mehr zu sehen und wir kämpfen uns im Regen durch die Nebelwände.

    [​IMG]

    Am Kamm ist die ganze Zeit Vorsicht geboten - gerade wenn wie in unserem Fall das Gelände noch feucht ist. Der Regen hat zum Glück mittlerweile wieder aufgehört. Ein paar Aufschwünge gilt es noch zu überwinden.

    [​IMG]

    Nicht mehr weit zur Tälispitze. Der Gipfel liegt direkt voraus. Der Kamm weist nur schwache Trittspuren auf und wird sicherlich nicht sehr häufig begangen. Der Normalweg zieht von rechts über die Gaßneralpe auf breiter und wenig lohnender Erdautobahn zum Gipfel. Auf ihn treffen wir erst kurz unterhalb des Gipfels.

    [​IMG]

    Die Laune am Gipfel der Tälispitze ist auch trotz schlechten Sichtverhältnissen bestens. Auch wenn es etwas schmerzt, da man ja weiß wo man sich gerade befindet und was für geniale Aussichten einen eigentlich hier oben erwartet hätten.

    [​IMG]

    Ab jetzt wird´s ernst. Die folgende Gratüberschreitung erfordert gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Immer wieder schnürt sich der Grat zusammen und fordert unsere volle Konzentration.

    [​IMG]

    Es sind einige Auf- und Abschwünge zu absolvieren. Diese führen meist auf oder knapp dem Grat entlang und sind teilweise sehr ausgesetzt.

    [​IMG]

    Immer wieder versucht sich die Sonne ihren Weg durch die dicken Nebelschwaden zu bahnen - meist erfolglos... .

    [​IMG]

    Am unbekreuzten Gipfel der Kuhspitze. Das zweite Ziel dieses Tages ist erreicht! Da uns dieser Grashügel keine besondere Aussicht oder sonst irgendetwas bieten kann, machen wir uns sofort an den Übergang zum Hüttenkopf - dieser ist nochmals fordernder als das bisherige Gelände und klare Schlüsselstelle dieser Tour!

    [​IMG]

    Anfangs ist der Grat noch recht zahm aber schnell wird klar - hier darf nix passieren!

    [​IMG]

    Mix aus Schrofen und erdigen Tritten auf schön zusammengeschnürtem Grat. Gehtechnisch kommen nun die schwierigsten Passagen der Unternehmung.

    [​IMG]

    Steilstufen im Abstieg. Leicht links der Bildmitte geht es in steilem Gelände an Steilstufen hinab (kaum I). Eine äußerst interessante Stelle. Hier darf der Fels (meist fest!) gerne mitbenutzt werden.

    [​IMG]

    Schlüsselstelle im Zoom.

    [​IMG]

    Danach gilt auch weiterhin volle Konzentration. Ausgesetzt und steil geht es auf einem nicht all zu breiten Felsriegel und über diesen weiter in wieder zahmeres Gelände.

    [​IMG]

    Abstieg im Rückblick.

    [​IMG]

    Wir folgen weiter den Trittspuren durch riesige Lawinensicherungen dem Hüttenkopf empor. Der Grat ist hier wieder deutlich breiter und einfacher.

    [​IMG]

    Auf dem Gipfel des Hüttenkopfes. Leider bleibt uns die gesamte Tour lang eine tolle Aussicht auf die umliegende Berglandschaft verwehrt. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass sich in der Gipfelbuchkassette kein funktionierender Kugelschreiber mehr befindet. Leider hatten wir keinen dabei und konnten ihn somit nicht ersetzen. Sollte es jemanden in naher Zukunft auf diesen Gipfel verschlagen, so möge er doch bitte den kaputten Kugelschreiber ersetzen.

    [​IMG]

    Beim Abstieg zum Hochgerach treffen wir dann wieder auf den Wanderweg.

    [​IMG]

    Übergang zum Hochgerach. Die gesamte Gratüberschreitung mit ihrer üppigen Bergblumenpracht war wirklich überragend. Wir können lediglich die Aussicht an diesem Tage ankreiden, ansonsten absolut empfehlenswert.

    [​IMG]

    Der Gipfel des Hochgerach, ein beliebtes Ziel. Dieser erhält regelmäßigen Besuch - meist von Einheimischen. Zur Aussicht muss wohl auch hier nichts gesagt werden. Der Hochgerach hat übrigens ein zweites Gipfelkreuz - das mit 10 Meter niedrigere Laternserkreuz.

    [​IMG]

    Wir steigen nach dem Hauptgipfel des Hochgerach über ein Geröllfeld Richtung Wanderweg ab.

    [​IMG]

    Auf dem Wanderweg halten wir uns dann Richtung Alpila und Fäschaalpe. Hier wird die Wegführung allerdings sehr verwirrend. Innere Alpila, Äußere Alpila, Obere Alpila, Untere Alpila, ... . Trotz Karte muss man sich hier etwas "durchfrimeln". Am Besten die Fäschaalpe anpeilen und über den Wanderweg und die Teerstraße zurück nach Thüringerberg.

    [​IMG]

    Letztendlich finden wir den geplanten Abstiegsweg über den Alpilawald und die Fäschaalpe in Richtung Thüringerberg. Alle Wege führen bekanntlich nach Rom oder so ähnlich. Eine ernstere leichte Bergtour aber geniale Gratüberschreitung neigt sich dem Ende zu. Absolute Empfehlung von uns - allerdings wünschen wir euch bessere Wetterverhältnisse. PS: An diesem Tag waren 24° und Sonnenschein angesagt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. Juli 2017
    franz, flowen und Tobias gefällt das.
Die Seite wird geladen...