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Schwere Bergtour Vom Hahntennjoch auf den Maldongrat (2.544m) und die Gabelspitze (2.581m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 11. September 2012.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Ort:
    Isny im Allgäu
    Rassige Spritztour mit abwechlungsreichen, teils ausgesetzten Gratklettereien in nicht immer zuverlässigem Fels.

    Tour-Bewertung:

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    ca. 4,25 Stunden.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 950 Hm / 9 km
    [​IMG] Schwierigkeit II+ / T5+
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG]Tourengänger: Thom

    Ich hatte mir schon öfters Tourenberichte zu dieser kleine Spritztour durchgelesen und fand die beiden westlichen, mächtigen Ausläufer der Heiterwand immer schon recht ansprechend. Bei einer Begehung von Falschkogel, Hochpleisspitze und Habart - den unmittelbaren Nachbargipfeln von Maldongrat und Gabelspitze - im Jahr zuvor, stand dann für mich fest: diese zwei Felsgipfel sind ein absolutes Muss. Der Maldongrat (I in teilweise Steinschlag gefährdetem Gelände) stellt für sich alleine schon eine für Wanderer nicht mehr ganz einfache, aber sehr kurze Tour dar, welche gerne noch mit der Besteigung des einfacheren Falschkogels (kaum I) kombiniert wird. Von Beiden Gipfeln aus genießt man herrliche Tief- und Fernblicke. Allerdings ist an schönen Wochenende doch einiges an Verkehr auf diesen Gipfeln zu verzeichnen. Für den erfahrenen Bergsteiger ist die Besteigung des Falschkogels nur wenig lohnend, die weitaus bessere Kombination ist es, den Maldongrat mit der einsameren Gabelspitze zu verbinden. Hierbei kann man den Normalaufstieg hinauf zum Maldongrat durch den weitaus interessanteren und anspruchsvolleren Westgrat legen (bis II+ in brüchigem Fels). Die schönen aber meist kurzen Kletterstellen am Westgrat sind ein gutes Aufwärmprogramm für den Übergang zur Gabelspitze. Dieser Übergang vollzieht sich überwiegend auf der Kammhöhe des Verbindungsgrates und wird erst kurz vor dem Gipfelaufschwung der Gabelspitze wirklich anspruchsvoll. Trotz einiger Steinmänner, welche einem die Orientierung leicht machen, mussten an den Schlüsselstellen des Überganges auch schon erfahrenere Bergsteiger kehrt machen. Die Kletterschwierigkeiten verlassen jedoch beim Begehen der günstigsten Routen nicht den II. Schwierigkeitsgrad, hierzu jedoch später mehr. Ausgangspunkt für diese Tour ist der Parkplatz am Hahntennjoch auf knapp 1900 Metern Höhe. Von hier geht es in einigen Kehren in einer knappen dreiviertel Stunden hinauf ins Steinjöchl, der Scharte zwischen Falschkogel und Maldongrat.


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    Blick vom Falschkogel auf Maldongrat und die links dahinter gelegenen Gabelspitze.

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    Beim Anstieg hinauf zum Steinjöchl wirkt der Maldongrat deutlich weniger imposant.

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    Blick über die grasige Südflanke des Falschkogels hinüber zu Muttekopf (links) und dem Doppelgipfel der Reichspitze (Bildmitte).

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    Die letzten Meter hinauf zum Steinjöchl. Links daneben die Südost-Flanke des Falschkogels, über welche man rasch und einfach auf diesen ansteigen kann.

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    Vom bekreuzten Steinjöchl aus folge ich dem markierten Weg hinauf zur ersten grasigen Schulter...

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    ... von welcher aus ich den Westgrat angehen werde. Dieser besteht zunächst aus gutmütigem Gehgelände, was mich recht schnell an Höhe gewinnen lässt.

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    Gämsen ohne jegliche Scheu am Westgrat des Maldongrates. Dieses Foto ist nicht gezoomt, ich befand mich nur knapp drei Meter unterhalb des ersten Tieres. Die Gämsen sorgen immer wieder für ordentlich Steinschlag auf der Normalroute, hier oben am Grat können sie mich allerdings nicht gefährden.

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    Der erste knackige Aufschwung am Westgrat. Man steigt zunächst hinab in die Scharte, auf der Gegenseite dann direkt am Grat hinauf bis knapp unter den dunklen Fleck und von dort sehr steil über brüchigen Fels nach rechts oben (II+). Direkt am Grat wird ein IIIer wohl nicht mehr ganz ausreichen.

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    Danach geht's wieder einfacher über den Grat bis zur hier fotografierten kleinen Scharte, welche recht ausgesetzt direkt überklettert wird (II). Auch hier ist ein sensibles Händchen im brüchigen Fels gefragt.

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    Der Gipfel des Maldongrates ist schon in Sicht. Es gilt nochmal zwei steilere Aufschwünge zu erklettern (II), danach gelangt man ohne wirkliche Schwierigkeiten hinüber zum bekreuzten Gipfel.

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    Blick vom Gipfel des Maldongrates hinüber zum nächsten Ziel - die Gabelspitze (2.581m). Leider ist die Luft während meines Aufstieges deutlich diesiger geworden, was etwas auf Kosten der sonst genialen Aussicht geht.

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    Rückblick von der Ostschulter des Maldongrates hinüber zum Gipfelkreuz. Von der Ostschulter hat man für den Weiterweg zu Gabelspitze nun erst einmal zwei Möglichkeiten.

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    Entweder der direkte Abstieg über den kurzen Ostgrat (I-II). Für diese Variante werde ich mich am Rückweg entscheiden. Für den Abstieg wähle ich die hier sichtbare Steilrinne (I), welche viel gleitenden Schutt enthält und einiges an Trittsicherheit erfordert.

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    Nachdem Abstieg von der Ostschulter hinab zum Verbindungsgrat mit Blick hinüber zur Gabelspitze. In leichtem Gekraxel (bis I) geht es zunächst auf die grasdurchsetzten Graterhebung.

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    Rückblick vom Verbindungsgrat hinauf zum Maldongrat - bei genauem Hinsehen kann man sogar die vorhin erwähnte Steilrinne etwas links des Gipfelaufbaus erkennen.

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    Rückblick über den bereits überschrittenen Verbindungsgrat. Nach der grasdurchsetzten Graterhöhung geht es nochmals in eine kleine Scharte und schließlich hinauf auf einen weiteren hohen Gratkopf.

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    Blick vom eben erwähnten Gratkopf hinüber zum Gipfel der Gabelspitze. Bis zu dieser Stelle war der Gratübergang einfach - ab jetzt wird es anspruchsvoller.

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    Und hier wird der Grund für die steigenden Schwierigkeiten sichtbar - ein letzter, etwas langgezogener Gratturm versperrt einem dem Weg hinüber zur Gabelspitze. Zur Überwindung dieses Hindernisses gibt es zwei Möglichkeiten. Zunächst über etwas brüchige Platten hinab in die kleinen Scharte vor uns und auf der linken Seiten (nordseitig) etwas ausgesetzt hinüberqueren, in leichter Kletterei weiter bis zu einem jähen Abbruch, wo man nun ca. 20 Meter sehr steil und ausgesetzt über meist feste Platten (II+) hinab klettern muss. Ein buntes Kletterseil dient hier als Orientierungshilfe.

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    Blick hinab in den Abgrund. Beim Abklettern an dieser Passage muss jeder Griff sitzen. Bei genauem hinsehen kann man das grüne Kletterseil erkennen.

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    Die zweite Möglichkeit ist wiederum über die eben erwähnten Platten in die kleine Scharte abzusteigen, um dann den hier sichtbaren, leider sehr brüchigen Steilaufschwung (II) direkt zu erklettern. Hält man sich am Einstieg etwas weiter links, so ist dieses recht sicher und ohne größere Probleme zu meistern - vorausgesetzt der Begeher verfügt über die nötige Erfahrung in solch brüchigem Gelände! Vom oberen Absatz, auf welchem ein gut sichtbarer Steinmann steht,...

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    ... geht es dann über ein sehr schmales Band in konstanter Kletterei durch die Südflanke des wuchtigen Gratturmes. Die Schwierigkeiten in diesem ausgesetzten Gelände liegen meist im II. Schwierigkeitsgrad, der Fels ist aber überraschend kompakt und überwiegend fest. Die kleine Scharte ganz oben links im Bild vermittelt ebenfalls einen Übergang (Steinmannl) zur etwas anspruchsvolleren und heikleren Variante 1.

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    Nachdem der große Gendarm auf die eine oder andere Weise überwunden wurde geht es nun noch wenige Meter steil aber einfach (kaum I) hinauf zum Gipfel der Gabelspitze. Hier der Rückblick auf den eben überwundenen, schweren Gratkopf.

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    Dann ist es geschafft - der Gipfel der Gabelspitze ist erreicht. Im Gipfelbuch finden sich zwischen 20 und 25 Einträge pro Jahr, viele überschreiten dabei die Gabelspitze von Ost nach West.

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    Wieder in der ausgesetzten Südflanke des mächtigen Gratkopfes (II).

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    Gipfel der Gabelspitze und rechts daneben der wuchtige und abweisende Gratturm, welcher in seiner Nord- bzw. Südflanke umgangen werden muss. Obwohl ... man könnte auch mal versuchen, ihn direkt zu überklettern. Vielleicht beim nächsten Mal.

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    Blick über den Verbindungsgrat hinüber zum Maldongrat.

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    Genialer Blick auf die wuchtige Gabelspitze vom Verbindungsgrat aus gesehen.

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    Anstieg über den kurzen Ostgrat hinauf zum Maldongrat (I-II, im unteren Bereich kurz II+).

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    Beim Abstieg vom Maldongrat halte ich mich an den markierten Normalweg (I). Die hier fotografierte Rinne ist etwas Steinschlag gefährdet.

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    Kurz vor erreichen des Steinjöchls hat man einen tollen Blick auf Falschkogel und Hochpleisspitze.

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    Beim Abstieg habe ich die Schlüsselstelle am Westgrat des Maldongrates nochmals herangezoomt. Der steile Aufschwung sollte auch aufgrund seiner Brüchigkeit nicht unterschätzt werden.

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    Ein letzter Blick hinauf zu Falschkogel und Maldongrat vom Parkplatz am Hahntennjoch.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. Februar 2018