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Skitour / Snowboardtour Vom Haldensee auf den Strindenschartenkopf (1.937m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 6. Januar 2015.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny im Allgäu
    Überraschend lohnende Tour auf einen kaum beachteten Gipfel. Besonders der Übergang von der Scharte auf den Gipfel sowie die herrlichen Ausblicke auf die umliegenden Berge bereiten dem Tourengänger viel Freude.

    Tour-Bewertung:

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    ca. 2,5 Std. Aufstieg
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 800 Hm / 9 km
    [​IMG] Schwierigkeit (etwas ausgesetzt am Gipfelgrat)
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG]Tourengänger: Tobi, Thom

    Es ist immer wieder schön zu sehen, dass sich kaum beachtete Gipfel - welche von uns bei früheren Tourenplanungen übersehen oder als unlohnend deklariert wurden - im Winter doch in ein feines Ziel verwandeln lassen. Ein herrliches Beispiel hierfür ist der Saubuckelkopf, welcher dank der unmittelbaren Nähe zum Mindelheimer Klettersteig kaum Zuwendung von Wanderern und Bergsteigern erhält. Und auch der hier beschriebene Aufstieg mit Skiern auf den eher unbedeutenden Strindenschartekopf erwies sich als durchaus zufriedenstellend. Natürlich gibt es Touren, welche durch abgelegeneres Gelände führen oder bessere Abfahrtshänge bieten. Uns geht es im Winter aber nur nebensächlich um die teils schönen Powderabfahrten, welche wir eher als kleine Zugabe zum Skibergsteigen sehen. Vielmehr geht es uns um den Genuss der verschneiten alpinen Landschaft, dem Sammeln von Erfahrung in Schnee und Eis und dem Aufspüren der sichersten aber auch attraktivsten Route am Berg. Wir fanden bei unserer Begehung sehr sichere, wenn auch recht eisige Bedingungen vor - gut für den Anstieg, schlecht bis gefährlich für die Abfahrt. Der Zustieg vom Haldensee über den Sommerfahrweg hinauf in Richtung Strindenscharte ist einfach und hochfrequentiert. Dennoch sollte man ihn nur bei sicheren Verhältnissen angehen, zahlreiche Lawinenbahnen legen Zeugnis über die Gefahren bei unsicheren Bedingung ab. Während des Aufstieges genießt man eine hübsche Aussicht auf die im Norden gelegenen Tannheimer Berge. Ab der Scharte steigt man dann wohl fast immer einsam in Kammhöhe auf den höchsten Punkt des kleinen, 3-gipfligen Strindenschartenkopfes. Herrliche Rundumsicht garantiert. Die Nordflanke dieses Gipfels bietet mächtig flotte Abfahrten, an diesem Tag aber knallharten Firn und sogar Eis, was die Abfahrt über die gut 40° steilen Hänge zu einem nicht ganz ungefährlichen Abenteuer werden lässt - Stürze und Fehler sind hier unbedingt zu vermeiden. Die weitere Abfahrt über den Sommerweg ist einfach und bei weitem nicht so fad, als wir dies zuerst befürchtet haben. Startpunkt ist, wie eingangs erwähnt, einer der zwei am Westufer des Haldensee gelegenen Parkplätze, welche nur gegen satte Gebühren verwendet werden dürfen.

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    Danach geht es gut ausgeschildert über den breiten Forstweg hinauf in Richtung Strindenscharte. Die Temperaturen sind sehr frisch, das Wetter aber bombastisch. Von gegenüber grüßt die Rote Flüh und ihre Nachbarn.

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    Auf der Forststraße geht es mit zahlreichen Mitstreitern - die meisten hiervon besuchen die Sulzspitze oder die Schochenspitze - ohne Schwierigkeiten hinauf. Apere Stellen und Lawinenkegel sind vorallem bei der Abfahrt unangenehme Hindernisse.

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    Hoch über dem Strindenbach geht es nun in den hinteren Talkessel. Der Aggenstein zeigt sich in erstaunlich weißem Wintergewand, rechts daneben der Lumberger Grat.

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    Ab der Unteren Strindenalpe gibt das Gelände den Blick auf unser heutiges Ziel frei. Der Strindenschartenkopf (halb links) und die bereits von der Sonne verwöhnte Sulzspitze (halb rechts).

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    Bietet ebenfalls eine großartige Skitour: der Litnisschrofen mit seinem mächtigen Südwestgrat.

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    Weiter gehts auf Ziehwegen hinauf in Richtung Scharte. Im Hintergrund Lochgehrenkopf, Lochgehrenspitze und Sulzspitze (v.r.n.l.).

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    Kurz vor Erreichen der Scharte kommt man den eindrucksvollen Nordwänden des kleinen Bergmassives ziemlich nahe. Der Hauptgipfel befindet sich in der Mitte, rechts der brave Westgipfel und links der recht schroffe Ostgipfel, welcher nicht ohne Schwierigkeiten zu besteigen ist.

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    Lecker Aussicht: Litnisschrofen und dahinter die allseits bekannten Tannheimer Berge.

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    In der Strindenscharte mit Ausblick auf Leilachspitze und Luchsköpfe.

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    Der Anstieg von der Scharte auf den Strindenkopf ist kurzweilig und zauberhaft. Bei ausreichenden Schneemengen und geschickter Routenwahl vollkommen ohne Latschenkontakt zu absolvieren.

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    Vom Westgrat des Strindenschartenkopfes genießt man mit jedem Höhenmeter einen besseren Ausblick. Luchsköpfe, Lachenspitze und Schochenspitze posieren in der Mittagssonne.

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    Knapp unterhalb des zahmen Westgipfels, hinten links der formschöne Litnisschrofen.

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    Die Sulzspitze mit ihrem äußerst beliebten Osthang, welcher allerdings an diesem Tag ebenfalls knallhart gefroren ist. Dennoch herrscht ziemlich Betrieb am Berg. Halb rechts spitzelt die Lochgehrenspitze aus den sonst makellosen Schneehängen hervor, ganz rechts der Einstein.

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    Am herrlichen Gipfelgrat des Strindenschartenkopfes, Mittel- und Ostgipfel direkt voraus. Bei guten Schneeverhältnissen kann man den gesamten Weg mit den Brettern untern den Füßen absolvieren, ein Skidepot bzw. Fußmarsch ist nicht nötig.

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    Am höchsten Punkt des Strindenschartenkopfes.

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    Nach kurzer Pause gehen wir einige Meter in die kleine Mulde vor dem Westgipfel zurück, von wo aus wir uns die Nordflanke ansehen wollen.

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    Eigentlich genialer Abfahrtshang, leider übelst eisig. Die Abfahrt entpuppt sich als klare Schlüsselstelle der gesamten Tour. Nach überstandenem Eishang geht es über die bekannten Ziehwege rasch und einfach zurück zum Haldensee.
     
    Zuletzt bearbeitet: 29. November 2015
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