Vom Passo Pordoi per Seilbahn zur Bergstation und von dort aus auf den höchsten Punkt der Sella-Gruppe. Der Piz Boè bietet einen wunderbaren Ausblick mit feinstem 360° Bergpanorama in mitten der Dolomiten. Nur außerhalb der "Saison" ohne Menschenauflauf. Tour-Bewertung: ca. 3,0 Std. Kondition ca. 400 Hm / Strecke ca. 5 km Schwierigkeit T3 (Drahtseilversicherte Stellen - umgehbar) Aussicht Empfehlung Tourengänger: Manu Der Piz Boè ist mit seinen 3.152 m die höchste Erhebung im Sellamassiv und gilt als einer der leichtesten Dreitausendern in den Dolomiten. In der Sellgagruppe treffen 3 italienische Provinzen (Südtirol, Belluno und das Trentino) zusammen. Nimmt man die Bahn vom Passo Pordoi hinauf zum Sass Pordoi zur Hilfe sind auch die zu bewältigenden Höhenmeter recht überschaubar. Ein Anstieg vom Passo Pordoi über zahlreiche mühsame Serpentinen scheint allerdings auch nicht wirklich lohnend. Erwägt man dann noch die Unternehmung außerhalb der Sommersaison anzugehen, so hält sich sogar der Menschenauflauf in Grenzen. Der Piz Boè ist aber nicht nur von dieser Seite zu erreichen, er kann ebenso von der Boèhütte aus angegangen werden. Eine weitere lohnende aber auch recht kräftige Unternehmung ist die Besteigung mittels des Klettersteigs Via ferrata Cesare Piazzetta - zur Tour. Der "Normalweg" auf den Piz Boè hält kaum Schwierigkeiten bereit, jedoch sind auch hier Trittsicherheit und Erfahrung im felsigen Gelände unabdingbar. Nach einer entspannenden Bahnfahrt (19,50 € Hin- und Rückfahrt - Stand: 2019) startet meine Unternehmung vom Sass Pordoi aus in Richtung Biz Boè. Das Objekt der Begierde direkt voraus - der 3.152 m hohe Piz Boè. Blick hinüber zu den mächtigen Felskanzeln Lang- und Plattkofel. Rechts der Bildmitte der Piz Ciavazes. Rechts im Bild der Piz Selva. Man steigt vom Sass Pordoi zunächst einige Höhenmeter hinab zur Podoihütte (hier im Rückblick) - eine Einkehr lohnt sich hier in jedem Fall. Danach geht es weiter gemütlich in Richtung Gipfel. Der Steig führt in fast direkter Linie auf das Haupt des Piz Boè. Auch wenn hier das Wetter gut aussieht, es war wohl meine kälteste Besteigung außerhalb der Wintermonate. Ein eisiger Wind begleitete mich den kompletten Aufstieg. Ein paar drahtseilversicherte Stellen gilt es auch zu überwinden. Sie bringen ein wenig Kraxelspaß in die sonst wenig spektakuläre Besteigung des Piz Boè. Wem das Drahtseil nicht so liegt, der kann diese aber meist umgehen. Im Aufstieg hat man bereits wahnsinnige Ausblicke. Besonders die Marmolada mit ihrem Gletscher hat mich an diesem Tag in ihren Bann gezogen. Der mit stolzen 3.343 m hohe Felsgigant ist der höchste Berg der Dolomiten und einfach nur beeindruckend. Die Orientierung fällt einem hier wirklich nicht schwer. Der Weg ist mehr als ausreichend makiert und immer wieder gibt es ein wenig Kraxelspaß. Die drahtseilversichterten Stellen können zwar umgangen werden, sind aber allesamt recht leicht zu überwinden. Die Sonne wärmt mich bei dem sonst recht kalten Anstieg ein wenig und die Kraxelei m Nun ist es nicht mehr weit zum höchsten Punkt und meinem ersten Dreitaußender. Dann ist das Ziel erreicht. Im Hintergrund trohnt die wunderschöne Marmolada. Das geschmückte Gipfelkreuz des Piz Boè. Ich muss gestehen das ich die Gipfel hier nicht im Detail benennen kann, ist es doch erst meine vierte Unternehmung in Dolomiten. Diese Aussicht ist jedoch kaum zu toppen! Herrliches Panorama. Rückblick zum Sass Pordoi (links) und Platt- und Langkofel (rechts). Blick zwischen dem Gipfelstützpunkt Rifugio Capanna Fassa und dem wirklich nicht schönen Telefonmast. Nachdem ich mich am Gipfel mit der mittlerweile kräftig scheinenden Sonne vollgetankt habe trete ich den Rückweg an. Dieser entspricht exakt dem Aufstieg. Bevor ich mit der Bahn wieder hinab zum Passo Pordoi fahre, statte ich noch dem Gipfelkreuz, wohl auch Piz Pordoi genannt, einen Besuch ab. Die Aussicht ist hier einfach traumhaft. Links vom Kreuz taucht plötzlich dieses gigantisches Felsfenster auf. Blick hinüber zu Platt- und Langkofel. Unterhalb ist die "Lokomotive" angrenzend der Sellatürme zu sehen. Mittig der Piz Ciavazes. Rechts im Bild der Piz Selva. Noch ein letzter Blick in Richtung der fast mystisch wirkenden Marmolada. Danach geht es nach einer kleinen Stärkung im Rifugio Maria vom Sass Pordoi per Bahn zurück zum Passo Pordoi. Und so geht ein wundervoller aber leider auch letzter Urlaubstag zu Ende.