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Mittelschwere Bergtour Vom Vilsalpsee auf Sulzspitze (2.084m) und Schochenspitze (2.069m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 2. August 2009.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Ort:
    Isny im Allgäu
    Schöne und aussichtsreiche Bergtour im Bereich des Vilsalpsees. Durch die Variante an der Sulzspitze für reines Wanderpublikum defintiv ungeeignet.

    Tour-Bewertung:

    [​IMG] Gehzeit: ca. 6 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1.300 Hm / ca. 10 km
    [​IMG] Schwierigkeit: II (Variante an der Sulzspitze)
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Thom, Johannes, Tobi, Florian, Speckmann

    Eigentlich waren wir der festen Überzeugung, dass uns in der Vilsalpsee-Umrandung außer der Leilachspitze und den Luchsköpfen kein lohnendes Gipfelziel mehr aussteht. Jedoch haben wir schon zuvor den bizarren scharfen Grat zwischen Sulzspitze und Lochgehrenspitze bei der Autofahrt durchs Tannheimer Tal öfters bewundert. Also wollten wir uns diese Gegend mal aus der Nähe anschauen. Diese kleine Rundtour ist durch einen alternativen Anstieg und eine Variante im Gipfelbereich der Sulzspitze wirklich attraktiv. Ausgangspunkt ist der große Parkplatz direkt am Vilsalpsee (>>Aktuelle Bestimmungen ab 2021: Zufahrt & Parken am Vilsalpsee). Von dort gehen wir entlang der Straße wieder einige hundert Meter zurück, bis auf der rechten Seite ein breiter Feldweg in Richtung Steinbruch führt. Diesem Weg folgen wir dann hinauf zur Gappenfeldscharte.

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    Im unteren Bereich des Hanges durchsteigen wir auf schönem Pfad einen lichten Wald. In kleinen Schlaufen geht es teilweise steil hinauf. Und das Beste an diesem Weg: man ist absolut alleine unterwegs, was in diesem Gebiet an einem sonnigen Wochenende wohl so gut wie niemals der Fall ist.

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    Nach einigen hundert Höhenmetern lassen wir den Wald hinter uns und steigen nun durch üppigste Alpenwiesen weiter hinauf. Im Hintergrund dieses Fotos sind die Ausläufer der Blässe zu erkennen, weniger ein Gipfel wie ein grasige Kuhweide und daher nicht lohnend.

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    Kurze Rast auf dem Weg hinauf zur Scharte. Trotz der frühen Uhrzeit war es schon zu diesem Zeitpunkt ordentlich warm. Allerdings kann man sich beim Aufstieg immer wieder ein wenig Kühlung an den zahlreichen kleinen Bächlein verschaffen, die den Berghang durchziehen.

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    Nach 90 Minuten erreichen wir die schön gelegene Gappenfeld-Hütte, die eigentlich zum Verweilen einlädt. Allerdings ist es für ein Radler noch zu früh :wink:. Im Hintergrund ist schon unser zweites Gipfelziel auf dieser Tour zu sehen - die Schochenspitze (2.069m).

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    Doch zuerst müssen wir auf diesen hier - die Sulzspitze. Für den Aufstieg wählen wir die lohnende Variante über den Südgrat (II) und steigen später über den wenig spektakulären Normalweg wieder hinab in die Gappenfeldscharte.

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    Nachdem wir die Sulzspitze auf dem Normalweg südlich umgangen sind, steigen wir hier weglos über die Wiesen auf zu den Latschenkiefern im oberen linken Bildbereich. An diesen dann linker Hand vorbei und über eine steile Schrofenpassage (I-) direkt auf den noch begrünten Südgrat. Für die Begehung dieser Variante sind natürlich perfekte Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Vorausetzung. Auch sollte man über etwas Orientierungsvermögen in brüchigem Fels verfügen.

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    Auf dem immer spitzer zulaufenden Grasgrat laufen wir direkt bis an die Felsen. Bis hierher keine nennenswerten Schwierigkeiten. Der Felseinstieg ist hier gut als ca. 10 Meter hoher Kamin sichtbar.

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    Die Schlüsselstelle von oben. Der senkrechte knapp 10 Meter hohe Kamin ist gut griffig und der Fels ist überwiegend zuverlässig. Eine wirklich schöne und spannende Passage im II. Schwierigkeitsgrad.

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    Wem die Passage jedoch etwas zu heikel ist, der kann diesen Kamin auch rechts umgehen. Wie hier auf dem Bild gut zu erkennen ist, kann auch über grasdurchsetzte Schrofen aufgestiegen werden (I+). Allerdings sollte man hier sehr auf Steinschlag achten.

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    Wir folgen weiter direkt dem Felsgrat hinauf zum Gipfel. Teilweise ist die Kletterei, die jedoch kaum den I. Schwierigkeitsgrad erreicht, etwas ausgesetzt und brüchig.

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    Ein letzter steiler Aufschwung vor dem Gipfel, ...

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    ...dann ist es geschafft. Man genießt von der Sulzspitze eine überraschend üppige Aussicht auf die umliegenden Berge. Besonders eindrucksvoll ist der Blick auf das gewaltige Massiv der gegenüberliegenden Leilachspitze.

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    Von der Sulzspitze aus genießt man einen herrlichen Ausblick auf die Schochenspitze (links) und auf die wild anmuntende und doch so sanfte Rote Spitze (rechts). Direkt hinter der Schochenspitze ragt der gewaltige Hochvogel in den heißen Sommerhimmel.

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    Nachdem wir über den Normalweg wieder von der Sulzspitze zur Gappenfeldscharte zurückgegangen sind, werfen wir nochmals einen Blick zurück auf den soeben erklommenen Gipfel. Hier ist auch noch einmal der Südgrat gut zu erkennen.

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    Im Aufstieg zur leicht erreichbaren Schochenspitze hat man eine top Aussicht hinüber zur anspruchsvolleren Lachenspitze, deren Westwand mittlerweile durch einen mittelschweren Klettersteig erschlossen ist. Wir haben nur keine Ahnung, wann wir uns diesen bei dem Höllenandrang einmal antun werden.

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    Aufgrund des Wanderverkehrs verweilen wir nur sehr kurz auf dem Gipfel der Schochenspitze.

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    Unten ist schon der Traualpsee zu erkennen, gegenüber die großen Vilsalpsee-Gipfel: das Gaishorn rechts und das Rauhorn links.

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    Von der Landsberger Hütte geht es in zahlreichen Kehren hinab über einen steilen Hang zum Traualpsee und gleichnamiger Hütte, ...

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    ... an der wir natürlich einen obligatorischen Einkehrschwung machen. Gerade bei diesen Temperaturen ist ein eiskaltes Radler äußerst erfrischend. Ausserdem ist die Traualpe bei Weitem nicht so stark frequentiert wie die weiter oben am Hang gelegene Landsberger Hütte. Der Weg von hier hinab zum Vilsalpsee ist wenig spektakulär. Dennoch ist diese kleine Rundtour eine lohnende Unternehmung. Nach Möglichkeit sollte man sie allerdings an einem Wochentag in Angriff nehmen. Es sei denn, man steht gern im "Stau".
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 2. Februar 2022
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