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Empfohlen Skitour / Snowboardtour Von Pederü auf die Cima de Riciogogn (2.650m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 7. Januar 2024.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny im Allgäu
    Wenig beachteter Gipfel im sonst gut besuchten Sennesgebiet mit atemberaubenden Ausblicken und einem recht steilen Aufstieg über die Südwestflanke. Auch die Abfahrtsfreuden sind bei geschickter Linienführung nicht zu verachten.

    Tour-Bewertung:

    [​IMG] Gehzeit: ca. 4,5 Std. Aufstieg
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] Strecke: 15,8 km / ca. 1.350 Hm
    [​IMG] Schwierigkeit
    [​IMG] Aussicht (geht fast nicht mehr besser!)
    [​IMG] Empfehlung (trotz kurzem Gegenanstieg herrliche Abfahrtsfreuden)

    [​IMG]Tourengänger: Franzi, Thom

    Die direkt am Südufer des berühmter Pragser Wildsee gelegenen Bergumrahmung ist sommers wie winters ein äußerst hochfrequentiertes Wandergebiet für Jung und Alt. Die nach Norden hin allesamt sehr schroff und steil abfallenden Gipfel - allen voran der Große Seekofel - zeigen sich auf deren, dem Sennesgebiet zugewandten, Südseite von einer deutlich milderen und skitourenfreundlicheren Seite. Dennoch wird der hier vorgestellte Gipfel der Cima de Riciogogn verwunderlicher Weise weit weniger vom Sennesgebiet als von der Seite des Pragser Wildsees aus begangen. Wir entschieden uns an diesem Tag, brav dem Skitourenführer folgend, für einen etwas weiteren aber absolut lohnenden Aufstieg von Pederü aus über die milderen Südhänge dieser kleinen Gebirgsgruppe. Unseren ursprünglichen Plan auf die Senneser Karspitze zu steigen, mussten wir nach passieren der Senneshütte spontan streichen - hatte der heftige Föhnsturm der letzten Tag den Neuschnee doch fast gänzlich aus der Aufstiegs- bzw. Abfahrtsflanke vertrieben, was für uns eine Besteigung unattraktiv machte. Schön, dass sich in diesem Gebiet die gut mit Skiern ersteigbaren Gipfel wie eine Perlenkette aneinander reihen und so entschieden wir uns eben für die Cima de Riciogogn - allerdings mit Aufstieg und Abfahrt über die Südwestflanke, welche etwas steiler und anspruchsvoller wie der Normalweg über die Südostflanke sein dürfte. Dank traumhaften Wetterbedienungen, sieht man mal vom eiskalten Föhnsturm am Gipfelaufbau ab, gigantischen Ausblicken auf die umliegende Bergwelt und der komplett einsame Gipfelaufstieg, gehört die zunächst unscheinbare wirkende Tour zu eine der schönsten Skitouren, die ich je unternommen habe. Ausgangspunkt ist Pederü, besser gesagt der großflächige Parkplatz bei gleichnamiger Hütte. Hier heißt es kurz den enormen Trubel ausblenden, was aber erstaunlich gut gelingt und ein paar Minuten später steigen wir schon die sehr eindrücklichen und steile, in die Felswand gehauen Passstraße hinauf der Senneshütte entgegen.

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    Über die steile "Passstraße" hinauf zur Senneshütte macht man schnell einige hundert Höhenmeter. Die letzten Wolkenreste lösen sich langsam auf und geben die wilde Berglandschaft nach und nach frei.

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    Nach gut einer Stunde halten wir uns bei der Weggabelung links und steigen auf nun schmalem Wanderpfad weiter der Senneshütte entgegen. Bei wenig Schnee bleibt man besser durchwegs auf dem Fahrweg hinauf zur Senneshütte, auch wenn dieser einen etwas weiteren Bogen im Gelände vollzieht.

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    Die letzten Wolken geben den Blick nach Osten frei - was uns einen herrlichen Ausblick auf die Hohe Gaisl beschert.

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    Die herrlich gelegene und immer gut besuchte Senneshütte kommt in Sichtweite. Gemütlich geht es an ihr vorbei, weiter auf dem Fahrweg in Richtung Munt de Sennes. Mittig im Hintergrund unser heutiges Gipfelziel.

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    Ganz so viel Schnee wie es hier auf dem Foto scheint liegt dann leider doch nicht. Daher verwerfen wir unser eigentliches Gipfelziel Senneser Karspitze (hinten rechts) und halten auf die Cima de Riciogogn halb links im Bild zu.

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    Kurz vor erreichen der Munt de Sennes steigen wir nach rechts über eine kleine Hügelkette, welche die sonst recht flache Hochebene unterbricht, der Cima de Riciogogn entgegen.

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    Traumhafte Bedingungen bei Zustieg Richtung Südwestflanke. Einfach nur genial!

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    Es gibt hier quasi unzählige Zustiegsvarianten Richtung unserer Gipfelflanke. Dennoch kann ein wenig Gespür und Orientierungsvermögen über die viele Kuppen und Mulden hinweg nicht schaden, um so die günstigste und lohnendste Aufstiegsroute ausfindig zu machen.

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    Der Zustieg zur Cima de Riciogogn hat natürlich eine gewisse Länge. Die Ausblicke entschädigen aber die Aufstiegsmühen zu jeder Zeit. Die Blicke reichen sogar bis zu den berühmten Drei Zinnen und dem Zwölferkofel (halblinks im Hintergrund).

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    Über die noch mäßig steile Südflanke bahnen wir unseren Weg nach oben. Immer Ausschau haltend nach Pulverschnee für die Abfahrt.

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    Mit zunehmender Höhe steilt die Südwestflanke bis maximal 30-35° auf. Rechts hinten kommt der Felsklotz des Monte Pelmo zum Vorschein. Die letzten 20 Höhenmeter über die komplett abgeblasene Flanke sind dann die anspruchsvollsten. Hier sollte jeder Tritt sitzen, sonst wird's unangenehm.

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    Blick vom Gipfel der Cima de Riciogogn nach Osten. Im Vordergrund die nahegelegnene Senneser Karspitze, links dahinter der Kleine und Große Seekofel. Auch diese Gipfel sind aus dem Sennesgebiet zu ersteigen. Im Hintergrund thronen die charismatischen Gipfel der Sextener Dolomiten.

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    Blick nach Norden auf Kaserkopf, Hochalpenkopf und Maurerkopf. Dahinter die mächtige 3000er Kette des Alpenhauptkammes. Die Gipfelwechte des Gipfels ist hier wie so oft mit Vorsicht zu genießen.

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    Für die Abfahrt queren wir ganz hinaus nach Westen, wo uns der heftige Föhnsturm tatsächlich ausreichend Pulverschnee für eine Traumabfahrt hinter dem Westgrat abgelegt hat.

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    Bei geschickt gewählter Abfahrtsspur muss lediglich an der Munt de Sennes nochmal kurz aufgefellt und ca. 50-60hm wieder aufgestiegen werden.

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    Ein Letzter Rückblick auf die Cima de Riciogogn und den Monte Sella di Sennes links im Bild.

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    In der weichen Abendsonne geht es mit einige, kräftigen Stockschüben wieder hinab nach Pederü.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. Januar 2024