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Mittelschwere Bergtour Von Pflach auf den Kleinen Säuling (1.895m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Thom, 28. Mai 2012.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny im Allgäu
    Kurze und absolut lohnende Spritztour auf den kleinen Bruder des wohl berühmtesten Gipfel in den Ammergauer Alpen. Bei direkter Überschreitung des Brunstgrates sehr spannende und ausgesetzte Klettereien, die bei geschickter Routenwahl den II. Schwierigkeiztsgrad nicht überschreiten.

    Tour-Bewertung:

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    ca. 4 Stunden.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1050 Hm / ca. 8 km
    [​IMG] Schwierigkeit T4 (am Grat umgehbare Kletterstellen bis II+)
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG]Tourengänger: Johannes, Thom

    Diese stille und meist einsame Bergfahrt ist, wie das weiter nördlich gelegene Berg-Pendant - der Pilgerschrofen, eine ausgesprochen kurzweilige und, für den trittsicheren und schwindelfreien Aspiranten, lohnende Halbtagestour im sonst so überlaufenen Wandergebiet des bekannten Säulings. Im Gegensatz zum Pilgerschrofen sind die Anforderungen im Gehgelände etwas geringer (T4 beim Anstieg über die kurze aber steile Gipfelrinne, sonst T3-4 und leichter), klettertechnisch kann sie - falls gewünscht - dem Pilgerschrofen-Anstieg sogar nochmal eins drauf setzen. Teils recht ausgesetzte Gratklettereien in überwiegend ordentlichem Fels bringen eine Menge Frohsinn und Schmackes in die Unternehmung. Der II. Schwierigkeitsgrad wird bei geschickter Routenwahl allerdings nie wirklich überschritten. Wer auf die ausgesetzten Klettereien am Grat lieber verzichten möchten, kann die Felstürme und -aufschwünge des Brunstgrates allesamt im moderaten Steilgelände ostseitig umgehen. Das Gipfelbuch des Kleinen Säulings stammt aus dem Jahre 1994 und weißt deutlich weniger Einträge pro Jahr auf, als wir zunächst angenommen haben. Bei den Besuchern handelt es sich überwiegend um Einheimischen und Wiederholungstäter - auch wir werden diesen kleinen Berggipfel nicht das letzte Mal betreten haben.
    Das der Kleine Säuling im eigentlichen Sinne (nach Definition) keinen richtigen Gipfel darstellt - er ist schließlich nur durch eine wenige Meter tiefe Einschartung vom mächtigen Hauptmassiv des Säulings getrennt - tut der ganzen Unternehmung in keinster Weise einen Abbruch. Der Anstieg auf diesen kleinen Berggesellen hat durchaus Gipfelcharakter! Ausgangspunkt für unsere kleine Spritztour ist der kostenlose Parkplatz des Säuling-Hauses oberhalb des kleinen Örtchens Pflach in Tirol.

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    Unser erstes Etappenziel ist das Pflacher Älpele. Zuerst folgen wir hierzu, immer den Wegweisern folgend, dem Steig hinauf in Richtung Säulinghaus.

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    Auf ca. 1300 Metern Höhe zweigt der Pfad zum Pflacher Älpele nach Osten ab und leitet uns auf deutlicher Pfadspur in moderater Steigung hinauf zur schön gelegenen Jagdhütte.

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    Am Pflacher Älpele angekommen. Von hier aus folgen wir den nur wenig sichtbaren Pfadspuren direkt am Zaun der Alpe hinauf zu einer von West nach Ost verlaufenden Forststraße, die wir überqueren...

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    ... um darauf hin direkt in den darüber liegenden breiten Holzeinschlag aufzusteigen.

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    Der direkte Anstieg durch den breiten und nicht zu übersehenden Holzeinschlag ist vielleicht für den einen oder anderen Tourenaspiranten ein wenig mühsam, allerdings gewinnt man in diesem Gelände schnell an Höhe. Wir steigen bis zu dessen Ende, um dann nach halblinks (Nordwesten) durch gut gangbaren Steilwald in Richtung Brunstgrat anzusteigen.

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    Blick vom oberen Bereich des Holzeinschlages auf das Reuttener Becken. Während die umliegende Bergwelt überwiegend in Wolken gehüllt ist, genießen wir fast die ganze Tour über wärmenden Sonnenschein.

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    Die Querung in nordwestlicher Richtung durch moderaten Steilwald erfordert nur ein geringes Maß an Orientierungssinn. Mit etwas Erfahrung sind Verhauer ausgeschlossen.

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    Direkt unter den ersten Felstürmchen erreichen wir den herrlichen Brunstgrat. Von hier aus genießen wir eine beeindruckenden Aussicht auf die schroffen Felsflanken von Pilgerschrofen und 12-Apostel-Grat.

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    Und los geht die Kletterei. Ein erster Aufschwung liegt noch im Bereich des I. Schwierigkeitsgrades. Allerdings ist dieser auch ziemlich brüchig - also Obacht!

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    Blick vom Brunstgrat auf Säuling-Haus, Pilgerschrofen, 12-Apostel-Grat und Gamswiese.

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    Der nächste Aufschwung ist schon um einiges zapfiger, direkt am Grad wohl schwerer wie II. Wir mogeln uns etwas recht des Grates hinauf zum nächsten Steilaufschwung...

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    ... über welchen wir in luftiger Kletterei (bis II) rasch an Höhe gewinnen.

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    Danach folgen wir in abwechslungsreicher und spannender Kletterei dem Brunstgrat bis knapp unter das Gipfelkreuz des Kleinen Säulings. Selbst von hier aus hebt sich dieser nicht wirklich vom dahinter liegenden Felsmassiv des großen Bruders ab.

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    Schöne Plattenkletterei am Brunstgrat (II-). Nicht wirklich leichter wie direkt am Grat, allerdings nicht ganz so ausgesetzt, da an dieser Stelle der Brunstgrat nach links in überhängenden Wänden ca. 50-60 Meter abstürzt.

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    Rückblick über bereits überkletterte, herrliche feste Felszacken.

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    Ein letzter sehr steiler Aufschwung (bis II) bringt das Blut nochmal richtig in Wallung, weiter oben schnürt sich dieser zu einem herrlich schmalen Felsgrat zusammen - Tiefblicke garantiert!

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    Danach geht über steile, felsdurchsetzte Wiesen hinauf in Richtung Gipfelkreuz. Im Hintergrund die Felstürme des Brunstgrates.

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    Der letzte kleine Felsaufschwung (I-II) auf dem Weg hinauf zum Kreuz des Kleinen Säulings liegt vor uns. Auch dieser kann in der hier halbrechts gut sichtbaren Graszunge leichter umgangen werden.

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    Geschafft - das schöne Kreuz des Kleinen Säulings, welches etwa 20 Meter unterhalb des eigentlichen "Gipfels" liegt, ist erreicht. Das durch einen hochwertigen Ledereinband geschützte Gipfelbuch stammt aus dem Jahre 1994.

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    Nach kurzem Eintrag ins Gipfelbuch steigen wir durch eine steile, grasige Rinne (Bildmitte) dem Kleinen Säuling endgültig aufs Haupt (I).

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    Der Blick vom Gipfel des Kleinen Säuling zeigt ganz gut die exponierte Lage. Ein sicherer Tritt und Schwindelfreiheit sind hier natürlich obligat. Etwas unterhalb der Gipfelfelsen erkennt man gut das Holzkreuz.

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    Blick auf die Südwand des Säulings, durch welche sich zahlreiche schwere und sehr schwere Kletterrouten ziehen.

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    Blick vom Gipfel des Kleinen Säulings hinab über den Brunstgrat ins Reuttener Becken, ganz rechts das Kreuz.

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    Gleitschirmflieger über der Gamswiese.

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    Dieser Grat verbindet den Kleinen Säuling mit dem Massiv des großen Bruders. Der hier beginnende Südgrat des Säulings bietet schöne Klettereien im III. und IV. Schwierigkeitsgrad.

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    Nach einer ausgiebigen Vesperpause machen wir uns an den raschen Abstieg. Hierbei folgen wir dem Brunstgrat - die Felszacken diesmal umgehend - bis hinab auf den Fahrweg zwischen Säulinghaus und Pflacher-Älpele. Der Grat ist auch im unteren Bereich überwiegend gut gangbar und stellt den erfahrenen Bergsteiger vor keine nennenswerten Schwierigkeiten. Vom Fahrweg geht es, den Wegweisern folgend, in einer knappen halben Stunde hinab zum Parkplatz.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. Februar 2015
  2. Andy84

    Andy84 Registrierter Benutzer

    Registriert seit:
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    Beiträge:
    15
    AW: Von Pflach auf den Kleinen Säuling (1.895m)

    Der Übergang ist nicht wirklich schwerer als T5, II.
    Haben ihn letztes Jahr mal gemacht. War eig nur aufgrund dem Schnee und dem nassen Gras anspruchsvoll.
    Hab damals nur leider nicht wirklich viele Bilder gemacht.
    Hat man den Verbindungsgrad hinter sich geht es um die Ecke herum und man kann nach einer Querung kann gut über Steilgras durch eine Breite Rinne aufsteigen.
    Die Südkante hingegen soll deutlich anspruchsvoller sein. Da reicht anscheinend der IV-te Grad auch nicht mehr.
    Hab ich letztens erst von ein paar Lokals aus Reutte gehört.

    Ich werd die Überschreitung nächstes Jahr mal wieder machen, dann aber mit mehr Bildmaterial.

    VG Andy
     
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