Wandertour Von Villingen in drei Tagesetappen nach Hechingen (HW3 und teilweise HW1)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Surg, 29. Juli 2013.

  1. Surg

    Surg Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny / Villingen
    In drei längeren Tagesetappen führt diese Wanderung am Nordrand der Schwäbischen Alb entlang. Leider war die Aussicht witterungsbedingt schlecht, normalerweise ist diese hier sehr gut.

    Tour-Bewertung:

    [​IMG]ca. 3 Tage à 10 Stunden.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 4500 Hm / ca. 104 km (Tagesetappen siehe unten)
    [​IMG] Schwierigkeit
    [​IMG] Aussicht (bei besserem Wetter)
    [​IMG] Empfehlung (mit besseren Schuhen)

    [​IMG]Tourengänger: Surg

    Gesamttour:

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    Trotz des schlechten Wetters und einer miserablen Wettervorhersage ging es in Villingen los, um über den HW3 nach Tübingen zu wandern. Die letzte Etappe von Hechingen nach Tübingen war aufgrund kaputter Füße jedoch nicht mehr machbar, daher hier die Beschreibung bis Hechingen.

    Tag 1: Von Villingen nach Spaichingen über Schwenninger Moos, Hochemmingen, Tuningen, Talheim, Lupfen (977m), Hohenkarpfen (912m) und Hausen ob Verena:

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    Mein Startpunkt in Villingen war das Wohngebiet Kopsbühl, jedoch bietet sich selbstverständlich auch der Bahnhof an. Dabei lohnt es sich dann, den Aussichtsturm mitzunehmen. Bei gutem Wetter sieht man hier einen beträchtlichen Teil der bevorstehenden Tour.
    In Villingen gestartet quert man schon bald die europäische Wasserscheide, denn durch ein Waldgebiet und eine Bahnstrecke unterquerend erreicht man schon bald das Schwenninger Moos. Hier entspringt der Neckar.

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    Auf dem HW3 im Schwenninger Moos

    Auf der Ostseite des Schwenniger Moos unterqueren wir die B27 und gelangen nach einem Waldstück nach Hochemmingen, von wo aus wir über Wiesen und Felder nach Tuningen gelangen. Nach Tuningen unterqueren wir die A81 und biegen beim Netto-Verteilzentrum rechts ab, um wenige hundert Meter links in das Waldgebiet einzubiegen. Teilweise auf alten Römerstraßen gelangen wir nach Talheim, wo uns der erste "richtige" Anstieg auf den Lupfen, von dessen Aussichtsturm man bei gutem Wetter sicherlich eine super Sicht genießen kann!

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    Der Aussichtsturm auf dem Lupfen

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    Aussicht vom Lupfen-Turm

    Wir überschreiten den Lupfen Richtung Osten, und durchqueren ein "Doppeltal", stets mit Blick auf den Hohenkarpfen. Dort lassen wir das Hotel rechts liegen und gehen den kurzen Stich auf den Hohenkarpfen, auf dem früher einmal eine Burg stand und der heute Naturschutzgebiet ist.

    [​IMG]Rapsfeld mit Hohenkarpfen


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    Blick vom Hohenkarpfen


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    Blick vom Hohenkarpfen auf Hausen ob Verena, Spaichingen und die nächste Etappe, hier kann man bereits Dreifaltigkeitsberg mit Kloster (rechts) und den Plettenberg mit Fernmeldeturm (links) erkennen.

    Anschlißend geht es einige Meter auf demselben Weg zurück, um nun links über Wiesen nach Hausen ob Verena zu gehen. Von hier aus geht es zügig bergab nach Spaichingen, unserem ersten Etappenziel, wo einfaches aber völlig ausreichendes Pensionszimmer und ein Essen im Chinarestaurant bereits wartet.


    Tag 2: Von Spaichingen zur Jugendherberge Lochenstein bei Balingen über Dreifaltigkeitsberg (985m), Klippeneck, Gosheim, Lemberg (1015m), Deilingen, Ratshausen, Plettenberg (1002m), Hoher Fels und Gespaltener Fels (1000m) sowie Lochenstein 963m:

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    Bei deutlich schlechterem Wetter und Sicht starten wir in Spaichingen, von wo aus es direkt ca. 300 Höhenmeter bei 100%iger Luftfeuchtigkeit auf den Dreifaltigkeitsberg geht.

    [​IMG]Der Dreifaltigkeitsberg versteckt sich heute in Wolken

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    Die Dreifaltigkeitskirche

    Nun, da wir den ersten Anstieg gut hinter uns gebracht haben, geht es lange Zeit relativ eben entlang des Albtraufs nach Norden. Hier trifft der HW3 mit dem HW1 zusammen, daher folgen wir nun nicht mehr (nur) dem Baum mit rotem Strich, sondern (auch) dem roten Dreieck. Die auf Wegweistern ausgeschilderte Aussicht blieb jedoch leider verborgen.

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    Entlang des Segelfluggeländes auf dem Klippeneck geht es weiter dem Albtrauf folgend, bis der Weg nach links schwenkt und wir nach Gosheim absteigen, dieses durchqueren um von dort wieder auf den Lemberg aufzusteigen.

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    Der Aussichtsturm auf dem Lemberg - bei stömendem Regen nicht so attraktiv.

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    Bei stömendem Regen ist die Hütte ideal zur kleinen Rast.

    Vom Lemberg geht es über Hochberg und Oberhohenberg auf der Höhe weiter, bevor es dann hinab nach Deilingen geht, welches man durchquert, um weiter nach Ratshausen abzusteigen. In Ratshausen gehen wir nach rechts der Hauptstraße entlang, um nach dem Ortsausgang links den Aufstieg auf den Plettenberg zu beginnen. Nach einiger Zeit auf einem Fahrweg beginnen kleine Pfade, welche uns schnell hinauf führen. Leider musste ich fast oben angekommen dieses Verbotschild entdecken, welches mir den Durchgang aufgrund eines Hangrutsches verweigerte.

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    Nach einem Telefonat mit einer Rathausmitarbeiterin, welche mir mitteilte, dass ich nach Ratshausen zurück müsse um dann in weitem Bogen um den Plettenberg herum gehen müsse, erkundete ich zunächst einmal die Umgebung:
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    Der Erdrutsch am Plettenberg.

    Nachdem der Erdrutsch schon einige Zeit her war, und es in den letzten Tagen zwar feucht, traf ich eine Entscheidung. Auf Details möchte ich hier nicht eingehen. Nur soviel: Einige Wochen später erfolgen in der Gegend nach extremen Niederschlägen noch einige Erdrutsche. Ich weiß nicht, ob sich der Erdrutsch am Plettenberg nochmals bewegt hat. Der Weg führt jedoch weiter am Plettenberg-Grat entlang, um anschließend einen Fahrweg zu erreichen. Der hintere Teil des Plettenbergs existiert sozusagen nur noch als Umrahmung, denn das Innere wird bereits seit über 100 Jahren abgebaut, und seit 1942 per Materialseilbahn vom Berg abtransportiert.

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    Die Materialseilbahn auf dem Plettenberg

    Anschließend passiert man den Fernmeldeturm, welcher mir allerdings dank Wolken verborgen blieb. Über den Hohen Fels und den Gespaltenen Fels erreichte ich schließlich, bei zunehmend besserem Wetter, den Lochenstein, auf dem ich zum ersten Mal heute die Aussicht genießen konnte und daher auch gleich Mal ein paar Bilder aufnehmen musste:

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    Der Lochenstein

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    Blick zurück Richtung Plettenberg, auch hier ist vom Fernmeldeturm nichts zu sehen.

    Direkt nach dem Lochenstein befindet sich auch die ebenso benannte Jugendherberge, in der ich mich über eine Dusche und ein warmes Abendessen sehr freute. Mittlerweile schmerzten meine Füße ungewöhnlich stark, und ich vermutete bereits, dass ich wohl doch festeres Schuhwerk hätte wählen sollen.

    Tag 3: Von der Jugendherberge Lochenstein bei Balingen nach Hechingen über Hörnle (956m), Laufen, Ruine Schalksburg (910m), Burgfelden, Böllat (921m), Pfeffinger Böllar (912m), Stich, Heiligenkopf (893m) und Raichberg (956m) sowie entlang der Hohenzollern:
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    Der dritte Tag begann mit schönen Wetter und einem leckeren Frühstück, jedoch verzögerte sich die Abreise in der Jugendherberge (hier evtl. vorab absprechen, wenn man früh starten will). Leider waren meine Füße über Nacht nicht besser geworden, und es war bereits eine leichte Schwellung der Sehnen festzustellen. Nichtsdestotrotz startete ich guten Mutes hinter der Jugendherberge Richtung Lochenhörnle.


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    Blick zurück vom Lochenhörnle auf Lochenstein und Plettenberg.

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    Blick voraus, im Tal Laufen an der Eyach, links darüber die Schalksburg.

    Vom Lochenhörnle geht man zunächst am Albrand entlang Richtung Südosten, von wo aus man dann nach Laufen an der Eyach absteigt.

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    Von Laufen geht es zunächst gemütlich auf Straße und Fahrweg, dann auf zunehmend kleineren Pfaden hinauf zur Schalksburg. Hier hat man vom Turm sowie vom Aussichtsfelsen einen tollen Blick zurück, was definitiv den kleinen Abstecher wert ist.

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    Der Blick zurück auf Lochenhörnle, Lochenstein und Plettenberg.


    Von der Schalksburg geht es, alles etwa auf einer Höhe, über Burgfelden zum Böllat, und von da weiter zum Pfäffinger Böllat, von wo aus man Richtung Pfeffingen absteigt, jedoch an diesem vorbei direkt wieder zum Wünschberg aufsteigt, um dann über den Zitterhof und einen Wanderparkplatz nach Stich abzusteigen, um von dort wiederum über Heiligenkopf und Blasenberg Richtung Raichberg zu gehen. Hier zeigte sich zum ersten Mal auch das heutige Etappenziel. Ich zweifelte jedoch zunehmend daran, dass ich die morgige Etappe noch gehen könne, da sich meine Füße mittlerweile mehr wie wunde Stümpfe anfühlten.

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    Das Ziel ist in Sicht - die Hohenzollern

    Auf dem Raichberg angekommen gönnte ich mir während eines Schauers zunächst einmal ein Radler und einen Wurstsalat, um anschließend noch kurz den Aussichtsturm zu besteigen.

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    Raichbergturm (rechts) und Fernmeldeturm

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    Das Nägelehaus vom Raichbergturm

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    Der Blick zurück vom Raichbergturm

    Vom Raichbergturm geht man zum Albrand, dem Backofenfelsen. Hier hat man verschiedene Möglichkeiten, um weiterzugehen. Man kann entweder links dem eigentlichen HW3 folgen, oder einige Meter nach rechts gehen, um hier dem blauen Dreieck zu folgen. Beide Wege treffen anschließend wieder zusammen. An dieser Stelle trennen sich auch HW1 und HW3 wieder, der HW3 führt über Tübingen einmal quer durch Baden-Württemberg Richtung Main, der HW1 folgt dem Nordrand der Schwäbischen Alb.

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    Blick vom Backofenfelsen auf die Hohenzollern sowie Boll im Vordergrund und Hechingen dahinter.

    Nachdem ich schon mehrere Male auf der Hohenzollern war, und meine Füße mittlerweile jeden Schritt lautstark beklagten, wanderte ich auf direktem Weg nach Hechingen, um mich dort im Hechinger Hof bei leckerem Essen verwöhnen zu lassen. Als ich die Schuhe auszog, waren meine Füße bereits stark geschwollen, was sich im Laufe des Abends und der Nacht noch weiter verstärkte. Daher war mir am nächsten Tag der Weg zum Bahnhof bereits weit genug, und ich musste die Wanderung hier leider abbrechen. Ich denke aber, dass ich die Wanderung eventuell einmal mit geeigneterem Schuhwerk und bei besserer Aussicht wiederholen werde.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. April 2014
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