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Leichte Bergtour Von Vils auf den Roten Stein (1.547m)

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen" wurde erstellt von Tobias, 28. April 2011.

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  1. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny-Maierhöfen/Reutlingen
    Absolut eigenständiger, jedoch kaum beachteter oder erstiegener Gipfel mit steilsten Felsabbrüchen ins Vilstal. Mitunter pfadlos und zugewuchert.

    [​IMG] Gehzeit: ca. 3,5 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] Strecke ca. 700 Hm
    [​IMG] Schwierigkeit T3-4 (kurze Passagen)
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG] Tourengänger: Tobias

    Tausende passieren ihn auf ihrem Weg zur Vilser Alm, die Allermeisten lassen ihn unbemerkt zur Rechten liegen, während es nur eine Hand voll Steiger ab und an auf den kleinen Gipfel verschlägt. Auch der Rote Stein bei Vils darf noch als Geheimtipp, als Eisamkeitsgarant bezeichnet werden, und das, obwohl er eigentlich recht gut zu erreichen ist und ein schöner Jagdsteig bis unter (auch herum) seinen vom Windwurf zerzausten Gipfelkörper führt. Na ja, und eben hier liegt das Geheimnis seines Schlummer-Modus: Touristisch vollkommen uninteressant, bleibt er dem Individual-Berggeher vorbehalten, der auch vor pfadlosem "Bruchholzgewühle" und dem ein oder anderen Kratzer im Unterholz nicht zurückschreckt. Und da Genuss in der weitläufigen Definition eben anders aussieht, können ihn die Gipfelaspiranten weiterhin ganz ungestört in Form von wildem, unberührtem Gelände und - mal abgesehn vom ständigen (werktäglichen) Poltern des nahen Steinbruchs - großer Stille erfahren. Suum cuique.

    Route: Parkplatz Vilser Alm - Unterstandshüttchen - Roter Stein - Retour


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    Der Rote Stein, gesehen vom Saloberkamm.

    Man bewegt sich praktisch immer direkt an der besonders von oben eindrucksvollen Abbruchkante!

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    Unerschlossenes Kletter-Dorado.

    Gleich beim Start vom Parkplatz zur Vilser Alm bekommt man einen ersten Eindruck der steilen, glatten Wände. Dies ist nur ein Vorbau, der Hauptgipfel ist verdeckt.


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    Vilser Steinbruch.

    Auf Forstwegen geht es zügig empor. Wer mag, der kann diese lohnend abkürzen, indem er direkt nach dem Parkplatz links auf deutlichem, aber hinweislosem Pfad in den Wald steigt.


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    Ein Unterstandhüttchen.

    Ab hier wirds für uns interessant, denn nun beginnt der eigentliche Aufstieg. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder man zweigt direkt nach dem Hüttchen und der Infotafel zum Steinbruch nach rechts auf einen hellen, neuen Forstweg, der sich in einigen Kehren den Wald hinaufvergewaltigt (abkürzend kann nach wenigen Metern nach links auf einen alten Weg an einem Jagdsitz abgezweigt werden), oder man steigt - einige Meter weiter - nach rechts durch eine etwas zugewucherte Rinne. Nach wenigen Minuten trifft man bei beiden Optionen auf einen deutlichen Pfad.


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    Der alte Weg mit Jagdsitz.

    Er ist wohl die beste Wahl. (Biker nehmen besser den knatterhässlichen, neuen Weg.) Man folgt ihm kurz - also dem alten Weg -, ...

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    ... durchquert dann gerade die Rinne, durch die man von unten ebenfalls ansteigen kann, und gelangt auf einen schmalen Jagdsteig.

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    Der Pfad.

    Er verläuft zuerst links, später auch in der Rinne.


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    Auch der schöne Forstweg muss einmal passiert werden. Der Pfad verläuft direkt voraus weiter nach oben.

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    In der Rinne.

    Ihr Ende ist bereits in Sicht.

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    Rückblick.

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    Am Rinnenende.

    Nun steigt man entweder direkt zur linken Fluh auf oder folgt den Serpentinen des Steigs nach links, ...


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    ... um dann durch mittelsteile Aufforstungswiesen in Falllinie zum erwähnten Felsriegel zu gelangen. (Hab beides probiert, finde diese Lösung einen Tick besser.)

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    Querung.

    Unterhalb des Felsabbruchs wird nach rechts zu einem unproblematischen Schrofendurchlass gequert. Teilweise sind sogar Pfadspuren (wohl Wildwechsel) zu erkennen.


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    Der Schrofendurchlass.

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    Über eine grasige Schrofenrampe erreicht man nun schnell den Wildschutzzaun. Die mitunter erdigen und etwas glatten Tritte erfordern hier Aufmerksamkeit.

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    Die stark begraste Schrofenflanke.

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    Am Zaun.

    Hier lässt er sich leicht überwinden.


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    Nun hält man sich möglichst immer nahe am "Waldrand" rechts. Eine ganz kleine, horizontal verlaufende, unschwierige Felsschichtung wird an geeigneter Stelle überstiegen.

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    An diesem Punkt (auffälliges Faulholz) kann man nach rechts (teils Wildwechsel) in den Wald abbiegen. Mit etwas Reisigkontakt gelangt man leicht ansteigend bald zu den Felsabbrüchen und folgt ihnen, nun durchaus komfortabel, zum Vorgipfel. (Bei direktem Waldaufstieg zum Vorgipfel - Falllinie ab Zaun - fällt der "Reisigkontakt" mitunter extrem aus.)

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    Am Vorgipfel.

    Erneut gilt es, einen Zaun zu überwinden, dann kann man direkt an den Abbrüchen in kurzer Zeit den felsigen Gipfelkopf erreichen.


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    Grat und Vorgipfel.

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    An den Felsen des Roten Steins.

    Sie werden links umgangen.


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    Kleines Felsenfenster.

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    Eine grasige Rampe leitet nun empor zu den letzten einfachen Schrofen. Nach rechts wird der flache Gipfelgrat erreicht.

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    Gipfel Roter Stein.

    Sogar das kleine Holzkreuz steht wieder. Ein Büchlein fehlt allerdings. Wer Lust hat, der kann bei seinem Besuch ein (leeres) Gurkenglas mit Buch spenden, das lohnt sich sicher!

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    Vorgipfel und Vils.

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    Aggenstein (links) und Breitenberg (rechts).

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    Vilser Kegel.

    Er kann in die Tour mit eingebunden werden, was die Unternehmung aber recht anstrengend macht.


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    Geniale Felsabbrüche.

    Als Kletterer sollte man jetzt wohl sabbern.


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    Blick auf Pfronten.

    Einzig die aufkommenden Regenwolken ärgern die Löwenzahnteppiche.


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    Burgruine Falkenstein und ein Teil des Saloberkammes.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. April 2014
    Thom gefällt das.
  2. FrankSteiner

    FrankSteiner Registrierter Benutzer

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    AW: Von Vils auf den Roten Stein (1.547m)

    > Wer Lust hat, der kann bei seinem Besuch ein (leeres) Gurkenglas mit Buch spenden, das lohnt sich sicher!

    Erledigt :smile:

    r3.jpg

    Die beiden stolzen Gipfelbuch-Hochtraeger Ariane und Florian. Es war bei heissem Wetter eine ziemlich anstrengende, aber sehr schoene Tour. Der Ausblick und die Einsamkeit auf dem Gipfel haben die Muehen definitiv gelohnt!

    Leider sind die schoene Rinne und der Jaegerpfad im oberen Drittel bis direkt unter den weglosen Hang zum Schroffendurchlass zerstoert, da der neue Forstweg weitergebaut wurde. Er soll wohl bis zur Roter-Stein-Alpe gehen.

    r4.jpg

    Das konnte unsere Laune aber nur kurz trueben, das wilde Gelaende danach war sehr aufregend und hat uns allen viel Spass gemacht!

    Nochmals vielen Dank, Tobias, fuer Deine Idee mit dem Buch und Deine Hilfe im Vorfeld :smile:

    cu,
    Frank

    P.S.: Wer mit Kindern unterwegs ist und eine ganz idiotensichere Anleitung braucht, kann auf unserer Webseite http://www.familiesteiner.de/wandern/roterstein/ nachschauen. Damit nimmt man sich allerdings die Freude, ab und zu ein bisschen nach dem Weg suchen zu muessen. Aber mit Kindern ist das ja auch nur bis zu einem gewissen Grad schoen, denn wenn man zu oft zuruecklaufen und neu suchen muss, verlieren die ja schnell mal die Lust. Da ist es vielleicht gut, wenn Mama oder Papa wissen, wo's langgeht... Bisschen suchen lassen kann man die Kinder ja trotzdem noch :wink:
     
  3. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    AW: Von Vils auf den Roten Stein (1.547m)

    Hallo Frank und Familie,

    schön, dass es so gut geklappt hat! Vermutlich haben sich noch nicht viele Kinder auf den Roten Stein verirrt ... alle Achtung. Das mit der Straße war abzusehen, manchmal gehts halt nicht anders. Die Stürme haben da oben ja auch mächtig gewütet und das Holz muss irgendwie runter. Hoffen wir, dass die Sache halbwegs wieder aufgehübscht wird bzw. sich erholt. Was das für den Berg und seinen Status als uriger Geheimtipp bedeutet, das bleibt abzuwarten. Ein Büchlein zum Reinschreiben ist ja jetzt oben ...

    Eine erfolgreiche und gesunde Sommersaion 2012 wünschen Tobias + FT-Team - man hört sich!

     
    Zuletzt bearbeitet: 11. Mai 2012
  4. Maheibu

    Maheibu Registrierter Benutzer

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    AW: Von Vils auf den Roten Stein (1.547m)

    Hallo,

    war vorgestern auf dem Roten Stein.

    Zwischenstand Gipfelbuch: 24 Einträge.

    Der Forstweg bekam nochmal 2 Kehren hinzu, so dass der Einstieg in den weglosen Hang weiter oben zu empfehlen ist. Der Zaun stellt kein Hinderniss mehr dar, da er verschwunden ist :tongue:.

    DSCN5018.jpg

    Diese Bild zeigt die Steinmauer der neuen Kehre. Rechts der Mauer lässt sich einfach in den Hang queren.

    DSCN5088.jpg

    Außerdem begutachtete ich noch die Südwände des Roten Steins von der Jagdhütte, die man bei weiterem Folgen des neuen Forstwegs erreicht. Es wird klar, dass der einzige Abstiegsweg über den Schrofendurchlass erfolgt.

    Grüße von Markus
     
  5. Tobias

    Tobias Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    AW: Von Vils auf den Roten Stein (1.547m)

    Vielen Dank für die Rückmeldung! So bleibt ein mittlerweile "überholter" Tourenbericht aktuell!

    Grüße aus dem pünktlich zum (langen) Wochenende verregneten und kühlen Allgäu.
     
  6. FrankSteiner

    FrankSteiner Registrierter Benutzer

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    7
    AW: Von Vils auf den Roten Stein (1.547m)

    Hi Markus,

    vielen Dank fuer den Zwischenstand :smile: Die Kinder wollten eigentlich dieses Fruehjahr schon mal wieder gucken gehen, aber das Wetter hat bisher nicht mitgespielt. Wird wohl eher Herbst werden.

    Schade, dass die Forststrasse sich noch weiter in den Hang "gefressen" hat :frown: Hoffentlich ist der verschwundene Zaun kein Hinweis darauf, dass da oben noch mehr geplant ist...

    cu,
    Frank
     
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