1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies. Weitere Informationen

Schneeschuhwanderung Wintertour durch das Oytal

Dieses Thema im Forum "Tourenbeschreibungen unserer Mitglieder" wurde erstellt von Hoefatssuechtig, 13. Januar 2013.

  1. Hoefatssuechtig

    Hoefatssuechtig Registrierter Benutzer

    Registriert seit:
    20. November 2011
    Beiträge:
    1.634
    Ort:
    Moormerland
    Das Oytal wird im Winter häufig nur bis zum Oytalhaus besucht, den mühsamen Weiterweg bis zur Käseralpe, geschweige denn bis zum Himmelecksattel oder zum Älpelesattel unternimmt kaum jemand. Als Schneeschuhwanderung (oder als Skitour) gestaltet sich die Wintertour durch das Oytal relativ leicht, jedoch muss man unbedingt die erhöhte Lawinengefahr im mittleren und hinteren Teil des Oytals, die Überquerung von reichlich Lawinenschnee sowie die teilweise erheblichen Tiefschneemengen im Kessel der Käseralpe beachten. Insgesamt ergeben sich vier ausgeprägte Lawinengefahrenbereiche: der Bereich vor dem Eingang zum Rauhenhalstobel; der Bereich vor dem kleinen Tobel, der zur Seilhenker-Nordostwand führt; der Bereich im Kessel der Käseralpe in Richtung Roten Loch sowie der Bereich im Kessel der Käseralpe in Richtung Großer Wilder. Hier gehen nahezu täglich Lawinen ab, das leise Rascheln und Rauschen ist stets zu vernehmen, daher ist erhöhte Vorsicht in diesem Bereichen geboten, man sollte sich hier nur möglichst kurz aufhalten.

    Am 3. Januar 2013 unternahm ich eine Schneeschuhwanderung bis zur Käseralpe, bei der mir die Ehre zuteil wurde, der erste Mensch seit Wochen zu sein, der seine Spuren in das hintere Oytal setzen durfte. Eine unglaubliche Stille, reichlich Tiefschnee, das mattschimmernde Winterlicht und eine angenehme, kalte Windstille waren meine Begleiter. Die Straße bis zum Oytalhaus ist meist geräumt, die Schneeschuhe kommen erst später zum Einsatz. Der Weg vom Oytalhaus über die Gutenalpe bis zum Prinzenkreuz ist ebenfalls leicht, gefahrlos und wurde mit einem Schneemobil gespurt. Nach dem Prinzenkreuz wird es etwas anspruchsvoller, denn dann muss man bis zum Stuibenfall teilweise erhebliche Lawinenschneemengen überqueren, was anstrengender und mühsamer ist. Dieser Abschnitt ist meiner Meinung nach wegen der Lawinengefahr auch der heikelste. Ab dem Stuibenfall wird es dann wieder leichter. Danach beginnt man die Tour richtig zu genießen, vor allem wenn man als Erster seine Spuren hinterlässt. Falls sich jemand für den Weitweg zum winterlichen Himmelecksattel interessiert, sollte er sich unmittelbar nach Erreichen des ebenen Kessels der Käseralpe direkt nach links Richtung Wildenfeldhütte wenden, da der Bereich unterhalb des Großen Wilden sehr lawinengefährdet ist. Auch der Weiterweg zum Älpelesattel ist nur mit Vorsicht zu genießen, da dieser oft meterhoch überwächtet ist. Besondere Vorsicht ist beim Weiterweg bis zum Hornbachjoch gefragt, da man die sehr lawinengefährdete Zone unterhalb des Großen und Kleinen Wilden durchqueren muss.


    Es folgen nun einige Impressionen aus dem winterlichen Oytal vom 3. Januar 2013:

    Wintertour01paint.jpg
    Bild01 zeigt den vorderen Riffenkopf (links) und Plattners Gündle (rechts oben).



    Wintertour02paint.jpg
    Bild02 zeigt den geräumten Weg bis zum Oytalhaus. Darüber erheben sich links der Schochen und rechts der Schneck mit dem Himmelhorn.



    Wintertour03paint.jpg
    Bild03 zeigt das winterliche Oytalhaus, das am 3. Januar 2013 auch geöffnet war.



    Wintertour04paint.jpg
    Bild04 zeigt das mittlere Oytal mit dem Himmelhorn (links), dem Großen Wilden (in der Mitte) und dem Kleinen Wilden (rechts).



    Wintertour05paint.jpg
    Bild05 zeigt die winterlichen Seewände.



    Wintertour06paint.jpg
    Bild06 zeigt den Rappentobel, der links von der Gieselerwand und rechts vom Hüttenkopf umrahmt wird.



    Wintertour07paint.jpg
    Bild07 zeigt die winterlichen Ostabstürze der Gieselerwand.



    Wintertour08paint.jpg
    Bild08 zeigt das Seeköpfl.



    Wintertour09paint.jpg
    Bild09 zeigt das mittlere Oytal. Rechts gesellt sich nun auch der Seilhenker mit ins Panorama.



    Wintertour10paint.jpg
    Bild10 zeigt die Gutenalpe, rechts oben erhebt sich kühn der Zacken der Kleinen Höfats.



    Wintertour11paint.jpg
    Bild11 zeigt links den Seilhenker, in der Mitte den Nordostgrat der Kleinen Höfats und rechts den gewaltigen Nordostgrat der Höfats.



    Wintertour12paint.jpg
    Bild12 zeigt die beiden oben erwähnten Lawinengefahrenbereiche: rechts der Bereich vor dem Eingang zum Rauhenhalstobel und in der Mitte der Bereich unterhalb des Seilhenkers.



    Wintertour13paint.jpg
    Bild13 zeigt den Eingang zum winterlichen Rauhenhalstobel. Links erhebt sich düster die Nordwand des Zweiten Gipfels der Höfats. Hier sollte man sich nicht allzu lange aufhalten.



    Wintertour14paint.jpg
    Bild14 zeigt die Höfats-Nordwand mit dem meterhoch überwächteten Rauhenhalsgrat.



    Wintertour15paint.jpg
    Bild15 zeigt links den Nordostgrat der Kleinen Höfats, in der Mitte das Schärtele und rechts den Nordostgrat der Höfats.



    Wintertour16paint.jpg
    Bild16 zeigt eine Nahaufnahme der winterlichen Höfats-Nordwand.

    Fortsetzung folgt gleich...


    Grüße, Christian aus Moormerland
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 16. Februar 2015
  2. Hoefatssuechtig

    Hoefatssuechtig Registrierter Benutzer

    Registriert seit:
    20. November 2011
    Beiträge:
    1.634
    Ort:
    Moormerland
    Wintertour durch das Oytal Teil II

    Weiter gehts...

    Wintertour17paint.jpg
    Bild17 zeigt das imposante Himmelhorn mit dem markanten Rädlergrat.



    Wintertour18paint.jpg
    Bild18 zeigt rechts unten die Überquerung des Lawinenschnees, der durch seine lockere Struktur nicht ganz einfach zu überwinden ist. Ich befinde mich gerade auf dem Abschnitt zwischen Prinzenkreuz und Stuibenfall, kurz nachdem ich den Bereich vor dem Eingang zum Rauhenhalstobel durchquert habe. Links oben sind der Große Wilde und rechts der Kleine Wilde zu erkennen.



    Wintertour19paint.jpg
    Bild19 zeigt den kleinen Tobel, der zur Seilhenker-Nordostwand führt. Auch dieser Bereich ist im Winter sehr lawinengefährdet (siehe vorne im Bild).



    Wintertour20paint.jpg
    Bild20 zeigt die Seilhenker-Nordostwand in Nahaufnahme.



    Wintertour21paint.jpg
    Bild21 zeigt den Stuibenfall.



    Wintertour22paint.jpg
    Bild22 zeigt den Seilhenker in seiner ganzen Pracht.



    Wintertour23paint.jpg
    Bild23 zeigt das mittlere Oytal, vom Stuibenfall aus gesehen.



    Wintertour24paint.jpg
    Bild24 zeigt den gesamten Rädlergrat, vom Stuibenfall aus gesehen.



    Wintertour25paint.jpg
    Bild25 zeigt den am 3. Januar 2013 noch vom Menschen unberührten Eingang in den Kessel der Käseralpe, ein wahrlich erhebendes Gefühl, der Erste zu sein.



    Wintertour26paint.jpg
    Bild26 zeigt links den Ostgrat der Kleinen Höfats und rechts den Seilhenker.



    Wintertour27paint.jpg
    Bild27: der Blick zurück ins mittlere Oytal, danach hat man die Berge und den Winter endgültig für sich allein.



    Wintertour28paint.jpg
    Bild28 zeigt den Rädlergrat im mattschimmernden Winterlicht.



    Wintertour29paint.jpg
    Bild29 zeigt den Eingang in den Kessel der Käseralpe.



    Wintertour30paint.jpg
    Bild30 zeigt den noch völlig unberührten Kessel der Käseralpe im hinteren Oytal, nicht einmal Tierspuren sind zu erkennen, nur einsamer Tiefschnee. Herz, was willst du mehr?



    Wintertour31paint.jpg
    Bild31 zeigt den tief verschneiten Weiterweg zum allerdings überwächteten Älpelesattel. Rechts oben ist nur noch das Dach der völlig eingeschneiten Oberen Gutenalpe zu erkennen, links der Weg zum Rauheck.



    Wintertour32paint.jpg
    Bild32 zeigt das Himmelhorn, nahe der Käseralpe aus gesehen. Falls man zum Himmelecksattel möchte, muss man der rechts unten ansteigenden, weißen Flanke folgen, da der Weg von der Käseralpe bis zur Wildenfeldhütte zu sehr lawinengefährdet ist.

    Fortsetzung folgt gleich...

    Grüße, Christian aus Moormerland
     
  3. Hoefatssuechtig

    Hoefatssuechtig Registrierter Benutzer

    Registriert seit:
    20. November 2011
    Beiträge:
    1.634
    Ort:
    Moormerland
    Wintertour durch das Oytal Teil III

    Weiter gehts...

    Wintertour33paint.jpg
    Bild33 zeigt links den lawinengefährdeten Bereich unterhalb des Großen Wilden. Von den Büschen im Sommer ist nicht mehr allzuviel zu erkennen.



    Wintertour34paint.jpg
    Bild34: ein einzelner Sonnenstrahl erhellt kurz die Ostseite der Höfats.



    Wintertour35paint.jpg
    Bild35 zeigt die gewaltige Ostwand des Höfats-Ostgipfels in Nahaufnahme.



    Wintertour36paint.jpg
    Bild36 zeigt die Kleine Höfats in Nahaufnahme.



    Wintertour37paint.jpg
    Bild37 zeigt die Stiege und den Seilhenker in Nahaufnahme.



    Wintertour38paint.jpg
    Bild38 zeigt die zugeschneite Käseralpe am 3. Januar 2013.



    Wintertour39paint.jpg
    Bild39 zeigt den sehr lawinengefährdeten Bereich unterhalb des Großen und Kleinen Wilden. Fast stündlich ist hier ein leichtes Rauschen und Schneegleiten zu hören, daher ist hier erhöhte Vorsicht geboten. Der Weg zur Wildenfeldhütte sollte demnach keinesfalls begangen werden, rechts in der Bildmitte kann man sogar die ersten Risse und Bewegungen im Schnee erkennen.



    Wintertour40paint.jpg
    Bild40 zeigt das Himmelhorn, von der Käseralpe aus gesehen, und davor unberührter Schnee, soweit das Auge reicht.



    Wintertour41paint.jpg
    Bild41 zeigt die wilde Ostseite der Höfats mit dem Roten Loch, aus dem ebenfalls häufig Lawinen ins hintere Oytal abgehen.



    Wintertour42paint.jpg
    Bild42 zeigt links oben den Weiterweg zum Rauheck und rechts den überwächteten Älpelesattel.



    Wintertour43paint.jpg
    Bild43 zeigt links die mächtigen, zugefrorenen Wasserfälle vom kleinen Becken des Eissees ins hinterste Oytal und rechts die Nordostwand des Rauhecks.



    Wintertour44paint.jpg
    Bild44 zeigt die wilde Ostseite der Höfats im Winter.



    Wintertour45paint.jpg
    Bild45: beim Verlassen des hinteren Oytals kommt so etwas wie Wehmut und Sehnsucht auf, diesen einsamen und unberührten Teil der Allgäuer Alpen im Winter wieder betreten zu können. Die Höfats und der fortschreitende Tag winken stumm zum Abschied.

    Fazit: Das Oytal bietet im Winter ungeahnt reichliche und eindringliche Eindrücke und ist - rein technisch gesehen - als leichte Tour sowohl mit Schneeschuhen als auch mit Skiern einzustufen. Jedoch muss man die allgegenwärtige Lawinengefahr immer berücksichtigen. Wer also wahre Einsamkeit und Abgeschiedenheit im Winter sucht, kommt hier voll auf seine Kosten.


    Grüße, Christian aus Moormerland
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 16. Februar 2015
Die Seite wird geladen...