Empfohlen Klettern Von Balderschwang auf Tennenmooskopf (1.628m), Siplinger Kopf (1.746m) und Siplinger Nadel (1.530m)

Dieses Thema im Forum "Klettern & Bouldern" wurde erstellt von Thom, 11. Mai 2014.

  1. Thom

    Thom Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Isny im Allgäu
    Einfache Wanderung mit außergewöhnlichem Finale - einem Kletterausflug auf die Siplinger Nadel. Wanderwege bei Nässe teils sehr rutschig, bei guten Bedingungen aber problemlos.

    Tour-Bewertung:

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    ca. 5 Std.
    [​IMG] Kondition
    [​IMG] ca. 1.060 Hm / 11,6 km
    [​IMG] Schwierigkeit T2 / Siplinger Nadel VII-
    [​IMG] Aussicht
    [​IMG] Empfehlung

    [​IMG]Tourengänger: Johannes, Thom

    Der Tennenmooskopf sollte stets mit Gipfeln wie Girenkopf, Heidenkopf und/oder Siplinger Kopf kombiniert werden, da er als Einzelziel sommers wie winters kaum lohnend ist. Für uns hingegen war das Hauptziel an diesem Tag nicht der Tennenmooskopf, welcher sich sehr einfach und unspektakulär durch einen kurzen Abstecher von der Oberen Wilhelminenalpe erreichen lässt. Allerdings hat man von dessen Gipfel einen genialen Einblick auf die wild zerborstene und zerfurchte Ostflanke des Siplinger Kopfes. Wir wollten uns an diesem Tag vordergründig die Siplinger Nadel einmal aus der Nähe ansehen. Diese wird zuweilen fälschlicherweise als schwerster Gipfel der Allgäuer Alpen bezeichnet, jedoch sprechen wir hier von einer Einschartung von nur knapp 20 Meter zum Bergmassiv des Siplinger Kopfes. Dies schadet der ganzen Unternehmung aber in keinster Weise, allein das mittlerweile stark in Mitleidenschaft gezogene Büchlein von 1953 am Kreuz der Nadel ist schon eine Reise wert. Für die Besteigung der Siplinger Nadel stehen drei Routen zur Verfügung. Der Normalweg (V+) ist mittlerweile verwahrlost, die wenigen rostigen Schlaghaken im Konglomerat machen einen wenig vertrauenerweckenden Eindruck, sind zu dem sehr schwer ausfindig zu machen. Besser ist es über die sauber eingebohrte direkt Route Familienausflug (VI+) im linken Wandteil hinaufzuklettern. Die Hakenabstände sind vernünftig, alleine der erste Haken ist ein paar Meter (leichteres Gelände) entfernt. Allerdings ist auch diese Route mit sehr brüchigem Nagelfluhfels gesegnet - Obacht wegen Steinschlag. Die dritte Route im Bunde befindet sich im mittleren Wandteil der Nadel und verfügt im Mittelteil über recht kompakten Fels (VII-), jedoch sind hier die Bohrhakenabstände am geringsten, weshalb wir uns aufgrund des einsetzenden Nieselregens für diese Route entscheiden.

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    Diese alte Postkarte, welche aus dem gewaltigen Fundus von Christian alias Höfatssüchtig stammt, zeigt die Siplinger Nadel um 1960, gesehen aus dem Gebiet der Siplinger Alpe. Die Kletterrouten liegen hierbei auf der Berg zugewandten Seite. Auch heute noch erhält sie nur wenige Male im Jahr Besuch von Kletterern.

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    Ausgangspunkt für unsere kleine Rundwanderung ist der allseits bekannte Skiort Balderschwang. Von hier geht es auf Fahrwegen hinauf zur Oberen Wilhelminenalpe.

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    Blick beim Aufstieg zur Alpe hinüber zum eindrucksvollen Hohen Ifen. Der Wetterbericht hat uns mal wieder irre geführt, nach einigem Gemaule machen wir dennoch das Beste aus der Situation.

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    Blick von oberhalb der Oberen Wilhelminenalpe hinüber zum Siplinger Kopf. Über diese Seite verläuft auch der nett angelegte Wanderweg, welcher bei Nässe - wie übrigens auch die anderen Zustiege zum Siplinger Kopf - etwas Trittsicherheit erfordert. Zunächst geht es jedoch hinüber zum Tennenmooskopf.

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    Der Übergang von der Oberen Wilhelminenalpe zum unscheinbaren Tennenmooskopf ist einfach und schnell zu absolvieren. Bei guter Witterung genießt man schöne Ausblicke auf die Allgäuer Bergwelt.

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    Kurze Gipfelrast am Tennenmooskopf. Im Hintergrund Bleicherhorn (rechts) und Höllritzeck.

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    Blick vom Gipfel des Tennenmooskopfes auf den Hauptgipfel des Rindalphornes. Zu seiner Zeit sind wir über den rechten Grat in steilem Gras und brüchigem Nagelfluhfels aufgestiegen.

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    Siplinger Kopf mit seiner wild zerfurchten Ostflanke. Bei schönen Witterungsbedingungen schimmern Teil der zerborstenen Nagelfluhabstürze in sattem Rot.

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    Nach unserem kleinen Abstecher hinüber zum unbedeutenden Tennenmooskopf, machen wir uns rasch an den Rückweg in Richtung Oberer Wilhelminenalpe und steigen auf markiertem Wanderweg dem Gipfel des Siplinger Kopfes entgegen.

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    Kurz unterhalb des bekreuzten Gipfels des Siplinger Kopfes. Von dort steigen wir schnurstracks auf schmierigen Wanderwegen nach Norden in Richtung Siplinger Nadel ab.

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    Kurz vor erreichen der kleinen aber sehr steilen Siplinger Nadel erhält man einen ersten Eindruck zu den bevorstehenden Schwierigkeiten. Was man jedoch nicht sieht - der Fels ist teilweise äußerst brüchig. Unsere Route (VII-) verläuft durch den hier sichtbaren, rechten Teil der Steilflanke.

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    Wir entscheiden uns wie eingangs erwähnt für die "Neue Route", eine kleingriffige kurze Klettertour im unteren siebten Grad, welche über gute Absicherungen verfügt.

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    Der Mittelteil des Kletteranstieges weißt die größten Schwierigkeiten auf. Die ersten und letzten Meter sind deutlich einfacher, jedoch ist der "runout" höllisch brüchig! Herunterfallende Steine können eventuell auch unbeteiligte Wanderer gefährden - deshalb muss hier sehr sensible angetreten werden.

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    Johannes am höchsten Punkt der knapp 20 Meter hohen Konglomerat-Nadel. Wir verwenden zum Abseilen einfach das Kreuz, zusätzlich stünden auch noch eine Kette inkl. Karabiner und ein altes Seil für diesen Zweck zur Verfügung. Schade, dass an diesem Tag das Wetter nicht mitspielte, ansonsten lohnt sich noch ein Abstieg in Richtung Siplinger Alpe, von welcher aus die Nadel am spektakulärsten aussieht.

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    Nach erfolgreicher Besteigung der Siplinger Nadel machen wir uns an den Rückweg nach Balderschwang, welchen wir etwas individuell und weglos hinüber zum Gratkopf zwischen Heidenkopf und Siplinger Kopf legen. Danach geht es über bestens markierte Wanderweg zurück zum Auto.
     
    Zuletzt bearbeitet: 14. Mai 2022
  2. lukas94

    lukas94 Registrierter Benutzer

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    Der Normalweg wurde mittlerweile saniert und ist somit wieder gut zu begehen :wink:
     
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  3. Johannes

    Johannes Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Danke für die Rückmeldung lukas94lukas94 :smile:
     
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  4. Johannes

    Johannes Mitarbeiter Registrierter Benutzer Intern

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    Vor kurzem haben wir der Siplinger Nadel mal wieder einen Besuch abgestattet und sind über den "Normalweg (V)" aufgestiegen. Die Haken sind wie oben beschrieben mittlerweile saniert, das Nagelfluhgestein wie eh und je brüchig :smile:

    Anbei ein paar Bilder ..

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